April 1901 - Homöopathie und Krebsforschung
Ein Antrag am 4. April 1901 auf Einrichtung eines Lehrstuhls für
Homöopathie an der Universität Tübingen wurde von
der württembergischen Abgeordnetenkammer mit 43
gegen 31 Stimmen gebilligt. Das Heilverfahren, das
1796 von dem deutschen Arzt
Samuel Hahnemann
begründet wurde, wurde und wird von den Schulmedizinern
weitgehend abgelehnt.
In
Berlin fand unter Vorsitz des deutschen
Internisten Ernst von Leyden eine Sitzung des
Komitees für Krebsforschung statt. Ein Thema war der
Vergleich der unterschiedlichen Krebserkrankungen.
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Wichtige Ereignisse im
April 1901
1. April
Der preußische Handelsminister Ludwig Brefeld
ordnete die Errichtung einer Handelskammer in der
Reichshauptstadt an.
1. April
Laut einer Volkszählung hatte Großbritannien
(England, Wales, Schottland und Irland) derzeit rund
41,5 Millionen Einwohner. Gegenüber 1891 war das
eine Zunahme von rund 3,72 Millionen.
1. April
In Preußen trat ein neues Fürsorgegesetz in Kraft.
2. April
In Kiel lief mit einer feierlichen Zeremonie das
Schiff „Gauß“ vom Stapel, das für die
Drygalski-Südpolexpedition vorgesehen war. Die
Südpolexpedition begann am 11. August.
4. April
In Belfast lief die „Celtic“, das größte Schiff der
Welt, vom Stapel.
5. April
Die russische Regierung gab den ausländischen
Regierungen über deren diplomatische Vertreter ihren
Standpunkt in der Mandschurei-Frage bekannt.
Russland bestand demnach nicht auf der
Unterzeichnung des Mandschurei-Vertrages, wollte
aber die Mandschurei bis zur „völligen
Wiederherstellung der Ordnung in China“ besetzt
halten.
6. April
In der bulgarischen Hauptstadt Sofia wurden alle
führenden Mitglieder des Makedonischen Komitees
verhaftet.
7. April
Unter Führung von Oberkammerherrn Herzog James von
Abercorn traf eine außerordentliche britische
Gesandtschaft in Berlin ein. Sie hatte zur Aufgabe,
dem deutschen Hof offiziell die Thronbesteigung
Edwards VII. mitzuteilen und wurde am 9. April von
Kaiser Wilhelm II. in feierlicher Audienz empfangen.
8. April
In Leipzig fand der erste Deutsche Zeichner Tag
statt. Es wurde ein besserer gesetzlicher Schutz für
das „geistige und materielle Eigentum“ der Zeichner
gefordert. Außerdem soll eine Regelung der Vertrags-
und Kündigungsrechte angestrebt werden.
9. April
Großherzog Friedrich Franz IV trat in
Mecklenburg-Schwerin nach Erreichen seiner
Volljährigkeit die Herrschaft an. Am 8. April hatte
Herzog Regent Albrecht von Mecklenburg-Schwerin sich
von der Bevölkerung verabschiedet.
10. April
In Berlin fand der 30. Deutsche Chirurgenkongress
statt. Behandelt wurden Probleme der Chirurgie bei
Krebserkrankungen.
11. April
In Gegenwart von Kaiser Wilhelm II. wurde in Potsdam
ein Denkmal für Kaiser Wilhelm I. enthüllt. Die
Statue hatte der deutsche Bildhauer Ernst Herter,
der für seine klassizistischen Figuren-Denkmäler
bekannt war, geschaffen.
12. April
In Genua in Italien startete eine österreichische
Expedition zur Erforschung Südbrasiliens, die von
der Wiener Akademie ausgerüstet worden war.
Botanische Ziele standen im Mittelpunkt. Der
österreichische Botaniker Richard Wettstein, Ritter
von Westersheim, leitete die Expedition. Er gehörte
zu den bedeutendsten Forschern seines Fachs.
13. April
In Den Haag wurde das Internationale Büro des
Ständigen Schiedshofes begründet.
14. April
In Nürnberg fand der Kongress der deutschen
Handels-, Transport- und Verkehrsarbeiter statt. Die
Delegierten beschlossen den Beitritt zur
Internationalen Gewerkschaftsföderation.
15. April
Bei einem geheimen Konsistorium ernannte Papst Leo
XIII. in Vatikanstadt zwölf neue Kardinäle, darunter
zehn Italiener und zwei Slawen. Giaomo della Chiesa
(ab 1914 Papst Benedikt XV.) wurde zum
Stellvertreter von Kardinal und Staatssekretär
Mariano Rampolla del Tindaro bestellt. Dieser war
einer der einflussreichsten katholischen Kardinäle.
16. April
Der Gesetzentwurf über die Versorgung der
Kriegsinvaliden und Kriegshinterbliebenen wurde vom
deutschen Reichstag in Berlin an die
Budgetkommission überwiesen. Mehrere Abgeordnete
hielten die am 11. Januar behandelte und am 4. Mai
in dritter Lesung verabschiedete Vorlage, die eine
Erhöhung der Unterstützungsmittel vorsah, für
unzureichend.
17. April
Der österreichische Thronfolger Erzherzog Franz
Ferdinand übernahm die Schirmherrschaft über den
katholischen Schulverein in Österreich. Damit
demonstrierte er seine Ablehnung der alldeutschen „Los-von-Rom“
Bewegung.
18. April
Ein Teil des Pekinger Kaiserpalastes, der den
deutschen Besatzungstruppen in China als
Hauptquartier diente, wurde durch einen Brand
zerstört.
19. April
Mit 45 zu 25 Stimmen wurde die Zulassung der
Feuerbestattung von der württembergischen
Abgeordnetenkammer gebilligt.
20. April
Der französische Außenminister Theophile Delcasse
reiste für sechs Tage nach Petersburg in Russland.
Es wurde über die europäische Bündnispolitik
gesprochen.
21. April
Österreich plante die Wiederaufnahme diplomatischer
Beziehungen zu Mexiko. Sie wurden 1867 nach dem
kriegsgerichtlichen Todesurteil für den
mexikanischen Kaiser Maximilian (eigentliche
Ferdinand Maximilian, Erzherzog von Österreich)
abgebrochen. Maximilian hatte den mexikanischen
Thron 1863 auf Betreiben konservativer Exilmexikaner
und mit militärischer Unterstützung von Napoleon
III. bestiegen.
22. April
In Petersburg wurden die aufgrund anhaltender
Studentenunruhe vorübergehend geschlossenen
Hochschulen wiedereröffnet.
23. April
Im deutschen Reichstag in Berlin fand die erste
Lesung der Branntweinsteuer-Novelle statt.
Reichsschatzminister Max Freiherr von Thielman gab
den Grund für den Entwurf mit der Notwendigkeit, die
Produktion zu beschränken an.
24. April
In der „Neuen Zeit“ veröffentlichte der prominente
Sozialdemokrat Franz Mehring eine Analyse der
weltweit herrschenden Wirtschaftskrise.
25. April
In der chemischen Fabrik Elektron in Griesheim bei
Frankfurt am Main kam es zu einem schweren
Explosionsunglück. Dabei starben 22 Menschen und
über hundert wurden schwer verletzt. Der gesamte Ort
musste evakuiert werden. Die Fabrik stellte unter
anderem Munition und Sprengstoff her.
26. April
Die Konservativen und die Zentrumspartei brachten
einen Antrag im preußischen Abgeordnetenhaus in
Berlin ein zur „Germanisierung“ der deutschen
Ostprovinzen. Die preußische Regierung sollte
demnach 12 Millionen Mark zur Verfügung stellen, um
Grundstücke anzukaufen und zu besiedeln und zur
„Regelung der Gemeine-, Schul- und
Kirchenverhältnisse“.
27. April
In Berlin fand die dritte ordentliche
Mitgliederversammlung des deutsch-russischen Vereins
zur Pflege und Förderung der gegenseitigen
Handelsbeziehungen statt. Der Verein sprach sich
gegen Zollerhöhungen für russische Agrarprodukte
aus. Dem Verein gehörten 33 Handelskammern an.
28. April
Die Abstimmung französischer Bergarbeiter über einen
Generalstreik wurde in Paris veröffentlicht. Rund
28.800 Arbeiter stimmten für, 17.600 gegen einen
Generalstreik.
29. April
Im preußischen Abgeordnetenhaus wurde ein Antrag auf
Überarbeitung der Einteilung von Wahlbezirken gegen
die Stimmen der Freisinnigen Volkspartei und der
nationalliberalen Partei abgelehnt. Der Antrag war
mit den Bevölkerungsverschiebungen der letzten 40
Jahre begründet worden.
30. April
Die deutsche Presse berichtet über eine
bevorstehende Regierungsumbildung in Preußen.
Aufgrund der Diskussionen über die Kanalvorlage und
den Zolltarif berichtet die Presse vor allem über
die Auseinandersetzungen zwischen Ministerpräsident
Bernhard von Bülow und seinem Gegenspieler
Finanzminister Johannes von Miquel.
Wer
hat im April 1901 Geburtstag >>
April 1901 in den Nachrichten
Schüler erinnern sich an „ihre“ Kronenschule
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Man geht aber davon aus, dass am 1. April 1901
erstmals unterrichtet wurde. Das Hauptgebäude der
Crone-Schule bestand aus vier Klassenräumen, ...
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