Stadtinfo Mainz
Geschichte
Die Besiedlung im heutigen Stadtgebiet
von Mainz geht auf die Ära der Kelten zurück, die dort
im ersten Jahrtausend vor Christus erste Häuser
errichteten. Durch den Krieg der Kelten und des
damaligen Feldherrn
Gaius Julius Cäsar, fiel das Gebiet im Jahr
52 vor Christus in die Hand der römischen Legionen. Etwa
vierzig Jahre später begannen die Römer ein großes
Legionslager zu errichten. Damals trug das heutige Mainz
noch den Namen Mogontiacum, als Anspielung auf die
keltische Gottheit Mogon. Im Laufe der Zeit entwickelte
sich rund um das Lager eine kleinere Stadt, die, im
Gegensatz zu anderen römischen Städten innerhalb
Deutschlands, nur den Zweck einer reinen Militärbasis
hatte. Um das Jahr 90 nach Christus wurde Mainz zur
Hauptstadt der römischen Provinz
Germania Superior.
Ungefähr im selben Zeitraum, durch den Abzug vieler
römischer Truppen, bildete sich in Mainz eine
Zivilgesellschaft heraus, die die Ortschaft zu einem
blühenden Wirtschaftsstandort machte. Mit dem drohenden
Zusammenbruch des Römischen Imperiums und dem Erstarken
von germanischen Truppen, wurde die Lage in Mainz
zunehmend instabiler. Zum Beginn des fünften
Jahrhunderts wurden die gesamten römischen Legionen aus
der Rhein/Main-Region abgezogen, um die Hauptstadt des
Imperiums vor einem drohenden Angriff der Westgoten zu
schützen. Mainz war einfallenden Feinden wehrlos
ausgeliefert, was zu zahlreichen Plünderungen und
Verwüstungen einiger germanischer Stämme führte. Mainz
wurde schließlich Teil des fränkischen Großreichs, deren
Könige die Christianisierung des ehemals römischen
Territoriums förderten. Gegen Ende des 8. Jahrhunderts
wurde Mainz zum Erzbistum erhoben. Vor diesem
Hintergrund wurde in der Stadt um 975 der Auftrag für
den Bau eines Doms erteilt, der bis heute noch zu
besichtigen ist. Durch Konflikte mit dem Vatikan, wurde
Mainz um das Jahr 1244 zu einer Freien Stadt, die sich
vom Papst emanzipieren konnte. In dieser Zeit
entwickelte sich Mainz zu einem wichtigen
Wirtschaftsstandort, der frei vom Einfluss der
römisch-katholischen Kirche agieren konnte. Dadurch
ergab sich für die Mainzer Bevölkerung eine relativ
große private und wirtschaftliche Freiheit, durch die
beispielsweise
Johannes Gutenberg im Jahr 1450 den
Buchdruck
erfinden konnte. 1477 wurde hier außerdem die erste
Universität der Stadt gegründet, die, mit einigen
Unterbrechungen, bis heute als Johannes
Gutenberg-Universität besteht. Als problematisch stellte
sich allerdings die starke Befestigung der Stadt heraus.
Diese verhinderte bis etwa
1872, dass
die Bevölkerung innerhalb der Stadtmauern wachsen
konnte. In diesem Jahr wurden die Grenzen der Mauer erst
ausgeweitet, um das Jahr
1913
schließlich eingerissen. Nach den beiden Weltkriegen
fiel Mainz in das Besatzungsgebiet der Franzosen.
Besonders nach dem Zweiten Weltkrieg, nach dem sich die
Bevölkerung der Stadt mehr als halbiert hatte, war es
insbesondere die Aufgabe
Frankreichs,
die Stadt mit notdürftigen Lebensmittelrationen zu
versorgen. Auch auf die Initiative Frankreichs geht es
zurück, dass Mainz am
30. August 1946 zu Landeshauptstadt des neu
gegründeten
Bundeslandes Rheinland-Pfalz ernannt wurde.
Erst in den
sechziger und
siebziger Jahren, als sich die
Bevölkerungszahl wieder vollends vom Krieg erholt hatte
und die zerstörte Stadt wieder aufgebaut oder
restauriert worden war, begann in Mainz wieder der
wirtschaftliche Aufschwung. Im Jahr
2009 hatte
Mainz eine Einwohnerzahl von etwa 200000 Menschen und
galt als eine der wirtschaftlich stärksten Städte der