Lebenslauf Johannes Gutenberg Biografie
Heute werden Informationen und Wissen rasend schnell
verbreitet. Die Erfindung des
Buchdrucks im Jahr
1440 gilt als Baustein der modernen
Kommunikationsgesellschaft. Der Erfinder Johannes
Gutenberg war deshalb
1999 vom US-amerikanischen A&E Network
zum „Mann des Jahres“ erklärt worden.
Das genaue Geburtsdatum ist nicht eindeutig feststellbar –
jedenfalls wurde Johannes Gutenberg als Sohn des
Patriziers Friedrich „Friele“ Gensfleisch und seiner
Ehefrau Else im Mainzer Hof zum Gutenberg geboren.
Die Taufe erfolgte am 24. Juni 1400 in der Kirche
St. Christoph. Auch über frühe Kindheits- und
Jugendjahre gibt es keine gesicherte Informationen,
erst zu gerichtlichen Auseinandersetzungen über das
Erbe nach dem Tod von Gutenbergs Vater im Jahr 1419
existieren einige Hinweise.
1428 kommt es in Mainz zu gravierenden
Steuererhöhungen. Daraufhin verlässt die Familie
Gutenbergs gemeinsam mit zahlreichen anderen
Familien die Stadt Mainz. Fünf Jahre später verstarb
Gutenbergs Mutter und das Erbgut wurde unter den
Kindern Johannes, Else und Friele aufgeteilt.
Gutenbergs langjähriger Aufenthalt in
Straßburg wird
erstmals zwischen 1434 und 1444 urkundlich erwähnt.
Während dieser Jahre gibt er ein Eheversprechen an Ennelin von der Isern Türe ab, das er allerdings
nicht einhält. Daraufhin wird Gutenberg in Straßburg
angeklagt. Im Jahr 1439 muss er sich vor dem Rat der
Stadt Straßburg verantworten – die daraus
gefertigten Protokolle informieren über seine
Mitgliedschaft in einer Lehr- und Werkgemeinschaft,
die sogenannte Wallfahrtsspiegel aus einer
Zinn-Blei-Legierung für Aachener Wallfahrten
produzierte. Damit wollten Gläubige den
segensreichen Schein verschiedener Reliquien
einfangen. Außerdem gibt es Informationen über
angeblich geheime Künste des Johann Gutenberg. Dabei
handelte es sich um Experimente mit verschiedenen
Druckverfahren. Seine Arbeit veranlasste Johannes
Gutenberg folglich zur Aufnahme von Darlehen und
1448 zu seiner Rückkehr nach
Mainz.
Schon 1360 war in
Thüringen ein sogenanntes
Sibyllenbuch verfasst worden. Es wird auch als
„Fragment vom Weltgericht“ bezeichnet und infolge
dessen druckte Johannes Gutenberg 1450 ein Gedicht
in deutscher Sprache. Der sehr frühe Druck ist nur
noch in kleinen Teilen erhalten, wird aber Johannes
Gutenberg zugeordnet.
Zwischen 1450 und 1452 leiht er sich erneut Geld zur
Bezahlung seiner Gehilfen und zur Einrichtung seiner
Druckerwerkstatt. Geldgeber war der „Fürsprech“-Anwalt
und spätere Drucker und Verleger Johannes Fust, der
sich vertraglich Anteile am Erlös aus Gutenbergs
Erzeugnissen sicherte.
In den beiden Jahren von 1452 bis 1454 druckte
Johannes Gutenberg die lateinische Bibel in einer
Anzahl von geschätzt 180 Stück. Frühe Exemplare
dieser Gutenberg Bibel werden in einer zunächst noch
nicht gebundenen Form im Frühherbst des Jahres 1454
auf dem Reichstag in Frankfurt am Main zum Kauf angeboten.
Daraufhin erteilte Papst Calixtus III.an Johann
Gutenbergs Werkstatt einen Auftrag zum Druck von
Ablassbriefen. Der Erlös daraus sollte einen
Kreuzzug gegen die
Türkei auf
Zypern finanzieren.
Später wird der Ablasshandel des
Papstes vom
Ablassprediger Johannes Tetzel perfektioniert. Das
ruft dann den Protest des so berühmten
Mönchs Martin
Luther hervor.
Die berühmte 42-zeilige "Gutenberg-Bibel" wurde im
Jahr 1455 vollendet. Bis heute zählt man dieses Werk
zu den schönsten und zu den berühmtesten Büchern
aller Zeiten. Allerdings kann Gutenberg die Früchte
seines Erfolgs nicht genießen, weil er von seinem
ehemaligen Finanzier Johannes Fust in diverse
gerichtliche Auseinandersetzungen verstrickt wurde:
Gutenberg verlor peu à peu seine Druckerei und
sämtliche Bibelexemplare.
Im Februar des Jahres 1468 verstarb Johannes
Gutenberg als ein gebrochener Mann. Bestattet wird
der Meister in einem ehemaligen Mainzer
Franziskanerkloster, das später von Jesuiten
übernommen und umgestaltet wurde.
Gutenbergs Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen
Lettern, mit einer Satzschrift und mit einer
Druckerpresse gilt als eine der bedeutendsten
Errungenschaften des 15. Jahrhunderts. Sie machte das
gedruckten Buch zu einem Massenmedium – später
sollten dadurch beispielsweise "Lob der Torheit" von
Erasmus von Rotterdam oder Sebastian Brandts
„Narrenschiff“ zu echten Bestsellern werden.
Es sollte dreieinhalb Jahrhunderte dauern, bis
Friedrich Koenig eine moderne Druckmaschine, die
Schnellpresse, erfand.
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