Biografie Albert Einstein Lebenslauf
Wenn von einem Genie die Rede ist, dann fällt den
meisten Menschen sofort der Name Albert Einstein
ein. Zu Recht! Doch es war nicht nur seine
Relativitätstheorie, durch die er Weltruhm erlangte.
Es waren auch seine anderen zahlreichen,
wissenschaftlichen Arbeiten, sein Forscherdrang und
nicht zuletzt seine pazifistische Haltung, die ihm
eigen war und die ihn aktiv veranlasste, sich außer
mit der Wissenschaft auch gleichermaßen mit dem
Weltfrieden und der Verständigung der Völker
untereinander auseinanderzusetzen.
Albert Einstein, den
im Jahr 1999 eine Elite von
einhundert ausgewählten Physikern in den Stand des
bedeutendsten Physikers aller Zeiten erhob, wurde am
14. März 1879 im damaligen
Königreich
Württemberg, in Ulm geboren. Seine Vorfahren waren
jüdischen Glaubens.
Einstein wuchs in München auf, wo sein
Vater, Hermann Einstein und dessen Bruder eine Firma
gegründet hatten, aus der schon wenige Jahre später
die „Elektrotechnische Fabrik J. Einstein & Cie“
erwuchs. Die Firma ernährte die Familie gut und
Einsteins Kindheit verlief in den geordneten Bahnen
des jüdischen Mittelstandes, wenn auch nicht nach
streng gläubigen Richtlinien.
Das Genie, als das sich der Knabe eines Tages
erwies, war in Einsteins Kindheit durchaus nicht
sofort erkennbar. Niemand hielt den Jungen für
hochbegabt, zumal er mit drei Jahren überhaupt erst
anfing zu sprechen. In der Schule brillierte er dann
mit auffallenden Leistungen in den
naturwissenschaftlichen Fächern und in seiner
Freizeit brachte er sich durch intensive Lektüre
selbst auf den neuesten Stand der Wissenschaften.
Einstein hatte auch eine sehr ausgeprägte musische
Begabung, die sich in seinem Geigenspiel zeigte, das
er 1884 durch intensiven Unterricht perfektionierte.
Einsteins Familie war inzwischen nach Mailand
umgezogen, da des Vaters Firma nicht mehr
existierte. Der fünfzehnjährige Einstein verließ
1894 die Schule, ohne einen Abschluss gemacht zu
haben. Ohnehin war sein Verhältnis zu
deutsch-kaiserlichen System, nach dem gelehrt wurde,
für ihn nicht akzeptabel. Er ging nach Mailand, um
bei seiner Familie sein zu können. Im
Jahr 1896 tat
er alles, nur um nicht in den Armeedienst zu müssen.
Er verzichtete auf die württembergische
Staatsbürgerschaft, musste damit auch auf die
deutsche verzichten. Um jeglichen Zwängen zu
entgehen, verließ er auch die jüdische
Religionsgemeinschaft. Durch den Kontakt zu Heinrich
Weber (*
1839-1928), einem Physiker, der an die
Begabung Einstein glaubte, kam er an die Schweizer
Kantonschule in Aarau, die nach liberalen
Richtlinien geführt wurde. 1896 machte Einstein an
dieser Schule seine Matura und er bestand sie mit
sehr guten
Noten. An dem gern verwendeten Gerede, er
sei ein schlechter Schüler gewesen, ist nichts dran.
Das geht ganz simpel darauf zurück, dass Einsteins
Biograf die Benotungssysteme in der Schweiz und in
Deutschland verwechselte.
1896 nahm Einstein sein Studium am damaligen Zürcher
Polytechnikum auf. Er studierte jedoch nicht
Elektrotechnik, wie es Einsteins Vater lieb gewesen
wäre.
Weder in der Schule noch während seines Studiums war
Einstein ein angepasster Lernender. Im Gegenteil. Er
nahm Wissen nicht nur auf, sondern hinterfragte, was
er lernte. Allerdings zeichnete er sich auch nicht
unbedingt als fleißiger Student aus. Zahlreiche
Vorlesungen ignorierte er einfach, eine Arroganz,
die Einstein später bereute. Einerseits verbaute er
sich berufliche Chancen und andererseits wurden die
Folgen seines Verhaltens auch deutlich als er dabei
war, die Relativitätstheorie zu entwickeln. Hilfe
bekam er von Marcel Grossmann (1878-1936), einem
einstigen Kommilitonen, der sich später als
Mathematiker einen großen Namen gemacht hatte und
schließlich Professor an der Eidgenössischen
Technischen Hochschule wurde, die vordem das Zürcher
Polytechnikum gewesen war und an dem die beiden
Kommilitonen studiert hatten. Mit Grossmann
veröffentlichte Einstein mehrere Arbeiten, die sie
als gemeinsame Schriften deklarierten wie zum
Beispiel „Entwurf einer verallgemeinerten
Relativitätstheorie und einer Theorie der
Gravitation: I. Physikalischer Teil von Albert
Einstein; II. Teil Mathematischer Teil von Marcel
Grossmann“ (1913).
Im Jahr 1900 beendete Einstein sein Studium, hatte
ein Diplom als Fachlehrer für Mathematik und Physik
in der Tasche, arbeitete dann in den Jahren 1902 bis
1909 als technischer Vorprüfer am Berner Patentamt.
Dort knüpfte er Kontakte mit Maurice Solovine, einem
Studenten der
Philosophie und mit Conrad Habicht,
einem Mathematiker. Diese Kontakte wurden zu
regelmäßigen Zusammenkünften, nannten sich Akademie
Olympia und dauerten bis 1904 an. Einsteins Arbeiten
zur Quantentheorie und auch zur Relativitätstheorie
wurden seit
1905 in den „Annalen der Physik“
veröffentlicht. Große Beachtung in der Fachwelt fand
Einsteins Erweiterung der Quantentheorie von Max
Planck durch die Hypothese der Lichtquanten.
Einstein hat 1905 mit seiner Erläuterung der
„Speziellen Relativitätstheorie“ die Wissenschaft
revolutioniert und deren Übergang vom 19.
Jahrhundert ins 20. Jahrhundert eingeleitet. Seine
Formel E=mc² war schließlich der Aufsehen erregende
Nachtrag zu den theoretischen Ausführungen. Seine
Arbeiten fanden schnell Eingang in die gesamte
Wissenschaft.
Nach Einsteins Habilitation an der Universität in
Bern im Jahre 1907 und seiner außerordentlichen
Professor an der Zürcher Universität, die er 1909
erhielt, wurde er 1911 Ordinarius an der Universität
in Prag, konnte 1912 auch am Zürcher Polytechnikum
arbeiten, was ihm allerdings missfiel, da er nicht
ungestört forschen konnte, sondern zudem
verpflichtet war, Vorlesungen in theoretischer
Physik zu halten. Als Einstein am 1. April 1914 an
die Preußische Akademie der Wissenschaften nach
Berlin berufen wurde, sagte er zu. Endlich hatte er
Gelegenheit, sich uneingeschränkt mit seinen
Forschungsarbeiten zu befassen.
Von
1920 an musste sich Einstein seiner jüdischen
Herkunft und auch seiner Forschungsarbeiten wegen
mit politischen Anfeindungen auseinandersetzen.
1921 bekam Albert Einstein den
Nobelpreis für Physik, deren Grundlagen er
entscheidend erweitert und die wissenschaftliche
Sicht auf die Dinge erneuert hatte.
In den Jahren von 1925 an befasste sich Einstein vor
allem mit Fragen der Quantentheorie.
Um zum Zeitpunkt der Machtübernahme der Nazis im
Jahr
1933 einem politisch bedingten Ausschluss aus
der Preußischen Akademie zu entgehen, legte Einstein
sein Amt von selbst nieder und ging nach Amerika. In
Princeton, im US-Bundesstaat New Jersey arbeitete er
am Institut for Advanced Studies.
Obwohl Albert Einstein von seiner Grundhaltung her
Zeit seines Lebens Pazifist war, befürwortete er
beim amerikanischen Präsidenten dennoch die
Entwicklung, die den Bau der Atombombe ermöglichen
sollte aus Sorge, dass die deutsche Atomforschung in
dieser Hinsicht einen Vorsprung erreichen und die
Atombombe militärisch nutzen könnte. Soweit kam es
jedoch nicht, stattdessen musste Einstein im August
1945 den Abwurf der Atombomben über Hiroshima und
Nagasaki zur Kenntnis nehmen, verursacht durch die
US-Luftwaffe. Er gründete daraufhin das „Emergency
Committee of Atomic Scientists“, als dessen
Präsident er sich massiv für die ausschließlich
friedliche Nutzung der Atomenergie einsetzte.
Am 18. April 1955 starb der bedeutende Denker, der
Nobelpreisträger und Revolutionär auf
Wissenschaftsebene, der Kämpfer für
Völkerverständigung und Frieden in Princeton, dem es
bis zu seinem Tode nicht gelungen war, die
Weltformel zu finden.
Die Faszination über dieses Genie war so groß, dass
der Pathologe Thomas Harvey Einsteins Gehirn bei der
Obduktion stahl. Einstein selbst hatte sofort nach
seinem Ableben verbrannt werden wollen. Dem
Pathologen brachte der Diebstahl kein Glück. Man
entzog ihm die Approbation, Harvey schlug sich als
Fabrikarbeiter durch und erst nach vierzig Jahren
brachte er seine „Beute“ zurück.