Geschichte der Solartechnik

Die Geschichte der Solarenergie ist älter als so manch einer denken mag. Sie geht bis auf das Jahr 1839 zurück. Im Folgenden werden die bedeutenden historischen Ereignisse von der ersten Entdeckung über erste Entwicklungen bis in die Neuzeit kurz angeschnitten, um so einen umfassenden Überblick und Erklärung über dieses interessante Thema zu erhalten.


1839 - Beginn der Solartechnik

1839 gilt als das Geburtsjahr der Solartechnik. Kein Geringerer als Physiker Alexandre Edmond Becquerel war es, der als heutiger Urvater der Solartechnik gilt. Er entdeckt im Jahre 1839 den Photoeffekt. Dieser ist der Grundstein der Solartechnik. Bei Versuchen mit elektrolytischen Zellen stellte er fest, dass die Spannung zwischen den einzelnen Zellen zunimmt, wenn Licht auf sie einfällt. Dies war der erste Schritt um die heutige Photovoltaik-Technik verstehen zu können. Für den Physiker war dies damals noch nicht erklärbar.


1883 - Erste Energiegewinnung durch Solarzellen
Im Jahre 1883 war es Charles Fritts, der die erste Solarzelle baute. Diese bestand aus einem Halbleiter aus Selen, welchen er mit Gold beschichtete. Da ihr Wirkungsgrad zu gering war, eignete sich diese Zelle allerdings noch nicht für die Massenanfertigung.


1905 - Erster Beweis des photoelektrischen Effekts
Der wohl berühmte Physiker der Menschengeschichte, Albert Einstein, lieferte im Jahre 1905 den ersten Beweis für den photoelektrischen Effekt in seinem Werk "Über einen die Erzeugung und Verwandlung des Lichtes betreffenden heuristischen Gesichtspunkt".
Nach seiner Theorie besitzt das Licht kleine Teilchen, die er Photonen nannte. Diese sind dazu fähig, ihre Energie an andere Teilchen zu übergeben. Das grundlegende Verständnis für die Erforschung der heutigen Solarenergie war damit geboren.

1954 - Erste Solarzellen auf Silizium-Basis
In den Bell-Laboratories gelang es 1954 den Wissenschaftlern Daryl Chapin, Calvin Souther Fuller und Gerald Pearson eine erste Solarzelle auf Silizium-Basis zu entwickeln. In einer Silizium-Probe sorgte ein Riss dafür, dass ein PN-Übergang entstand, der für Stromfluss in den Solarzellen sorgte. Nach diesem Modell funktionieren immer noch Solarzellen. Der Wirkungsgrad damals noch sehr gering.

1958 - Solarzellen in der Satellitentechnik
Die erste Wissenschaft, die besonders von der Entwicklung der Solarzellen sehr profitierte, war die Raumfahrt. So war es der Satellit Vanguard 1, der 1958 durch Solarenergie betrieben im Weltraum kreiste. Er wurde für den Zeitraum von insgesamt sechs Jahren auf diese neue Weise mit Strom versorgt.

1990 - Katastrophen und Krisen begünstigen Solarforschung
Durch die Ölkrise und den Super-GAU von Tschernobyl wurde das Thema der Erneuerbaren Energien zunehmend wichtiger. Photovoltaik wurde als eine Form der Stromversorgung der Zukunft gesehen. In Deutschland wurde das sogenannte "1.000-Dächer-Programm" (später "100.000-Dächer-Programm") von der Politik ins Leben gerufen, durch welches die Installation von Solaranlagen mit 70 Prozent der Anschaffungskosten gefördert wurde.

2000 - Erneuerbare-Energien-Gesetz
Das Erneuerbare-Energien-Gesetz wurde von der Politik im Jahre 2000 als weitere wichtige Maßnahme u. a. für den Ausbau der Solarenergie in Kraft gesetzt. Ziel war es, eine mindestens 80-prozentige Abdeckung der Stromproduktion mit Erneuerbaren Energien bis 2050 zu erreichen.

2022 - Pflicht zur Nutzung von Solarenergie
Im Jahre 2022 wurde teilweise in Deutschland die Solarpflicht eingeführt. Bestimmte Flächen in Neubauten oder auf Parkplätzen durften durch dieses Gesetz in einigen Bundesländern ab diesem Zeitpunkt nur noch mit Solaranlagen ausgestattet werden.