Länderinfo Palau Geschichte
Palau ist eine kleine Inselrepublik im Pazifik, in
der Region Mikronesiens. Unterschiedliche
sprachliche und kulturelle Traditionen führten zur
Unabhängigkeit der kleinen Insel, die trotz
intensiven westlichen Einflusses in den letzten
Jahrhunderten, ihre Eigenständigkeit bewahren
konnte.
Frühzeit
Eine Besiedlung der Inseln von Indonesien und den
Philippinen aus wird heute von den meisten
Archäologen akzeptiert. Im Rahmen der
austronesischen Wanderungen sind viele Stämme in den
pazifischen Raum emigriert. Palau stellt dabei eine
Mischung unterschiedlicher kultureller Einflüsse aus
dem indonesischen, australischen und mikronesischen
Raum dar. Auch später hat Palau Kontakte in den
pazifischen Raum aufrecht erhalten. Die Bevölkerung
Palaus war in Stämme geteilt, die von Häuptlingen
regiert wurden. Die Gesellschaft war matriarchal.
Die kleinen Dörfer führten jedoch lange und heftige
Fehden untereinander.
Neuzeit
Spanische Seereisende waren die ersten, die Palau im
16. Jahrhundert entdeckten. Wahrscheinlich hatte der
Spanier Ruy Lopez de Villalobos die Insel 1543 das
erste Mal gesichtet. Die Spanier waren auf der Suche
nach Seewegen, um die portugiesischen Konkurrenten
in Asien auszuschalten. 1574 wurde Palau
Spanisch-Ostindien zugeschlagen, jedoch ohne eine
spanische Kolonie zu errichten. Der europäische
Einfluss blieb bis ins 18. Jahrhundert weitgehend
begrenzt. 1783 strandete das Schiff „Antilope“ unter
Kapitän Henry Wilson in Palau. Es war das erste Mal,
dass die palauische Bevölkerung intensiven Kontakt
mit Europäern bekam. In der Folgezeit fuhren viele
englische Schiffe die Insel an. Im
19. Jahrhundert
begannen die Spanier, die Insel zu kolonisieren.
Palau wurde von den Philippinen aus verwaltet.
Nachdem Großbritannien und Spanien ihren Anspruch
auf die Insel signalisiert hatten, begann auch das
1871 gegründete Deutsche Reich ein Interesse an der
Insel zu entwickeln. 1885 wurde die Insel Spanien
offiziell zugesprochen. Damit endeten auch die
Dorfkriege. Großbritannien und das Reich durften
allerdings auf Palau wirtschaftliche Interessen
verfolgen. Nach dem Spanisch-Amerikanischen Krieg,
in dem Spanien die Philippinen verlor, verkaufte es
die Insel 1899 an das Deutsche Reich. Palau wurde in
die Kolonie Deutsch-Guinea integriert. Die Deutschen
bauten Bauxit ab und legten Kautschukplantagen an.
1914 fiel die Insel unter japanische Kontrolle.
Während des
Zweiten Weltkriegs wurde die Insel
heftig umkämpft. Die Schlacht von Peleliu
1944 ist
eine der blutigsten des gesamten Pazifischen Kriegs.
Den USA gelang es jedoch, die palauischen
Inseln
einzunehmen.
Gegenwart
Nach
dem Zweiten Weltkrieg erhielten
USA im Jahr
1947 das UN-Mandat zur Treuhandverwaltung Palaus.
Die Bevölkerung leistete jedoch erheblichen
Widerstand, da die Palauer befürchteten, dass der
Region ein ähnliches Schicksal bevorstand wie
anderen Regionen der Marshallinseln oder
Mikronesiens: als Atombombentestgebiet. Der
Häuptling in Palau führte einen friedlichen
Widerstand an und konnte bewirken, dass in der
palauischen Verfassung eine atomwaffenfreie Zone
garantiert wurde (Der Artikel wurde jedoch wieder
gestrichen.). 1983 erhielt Palau den Right
Livelihood Award für seine Bemühungen.
1978 stimmte
die Bevölkerung für die Unabhängigkeit, aber gegen
die Aufnahme in die neu zu gründenden Föderierten
Staaten von Mikronesien (1979). Palau nannte sich
1981 in Republik von Palau um und gab sich eine
eigene Verfassung. In mehreren Referenda und
Abkommen mit den USA wurde die Unabhängigkeit
vorbereitet. Die achtziger Jahre sahen dabei aber
politisch chaotische Zustände. In einigen Teilen
Palaus herrschte Anarchie. Im Süden der Insel rief
die Southern Federation of Palau die Monarchie aus.
Bombenanschläge und Attentate auf palauische
Politiker folgten.
1985 wurde Präsident Haruo
Remeliik ermordet. 1988 nahm sich Präsident Lazarus
Salii das Leben. Erst um 1990 hatte sich die
politische Lage wieder entspannt. 1994 lief das
UN-Treuhandmandat aus. Zuvor hatte Palau ein
Assoziierungsabkommen mit den USA unterzeichnet.
1994 wurde die Insel unabhängig. Es folgte eine Zeit
der politischen Stabilität. Palau machte sich einen
Namen als Geldwäscheland.
2001 wurde ein
Anti-Geldwäschegesetz verabschiedet. Die Wirtschaft
Palaus ist zwar stabil, aber keineswegs wachsend.
Das Land ist auf Hilfen der USA angewiesen. Der
wachsende Tourismus bescherte der Insel jedoch ein
kleines Einkommen. Mit der Übernahme der
Präsidentschaft durch Tommy Renengesau 1994 brach
eine lange Zeit der politischen Sicherheit an. Palau
orientierte sich politisch stark an den USA.
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