Länderinfo Dominikanische Republik Geschichte
Die Dominikanische Republik ist eine von zwei Staaten auf der Karibikinsel Hispaniola. Die Geschichte wurde von Anbeginn von zwei politischen Systemen bestimmt: dem der Franzosen und dem der Spanier. Dieser Gegensatz führte zur Gründung zweier unterschiedlicher Staaten, die sich das gesamte 19. Jahrhundert hindurch feindlich gegenüber standen und bis heute nicht ausgesöhnt sind. Innenpolitisch verfolgte die Dominikanische Republik nicht den Weg Haitis, sondern versuchte alle sozialen und ethnischen Gruppen in das Land zu integrieren.

Frühzeit
Auf der Karibikinsel Hispaniola siedelten zuerst Arawakstämme. Die legendären Ciboney konnten megalithischen Kulturen auf der Insel zugeordnet werden. Während die Arawak südamerikanische Kultur auf die Insel brachten, besaßen die später eingewanderten Kariben intensive Kontakte nach Zentralamerika. Die Arawak siedelten bis 1600 auf Hispaniola, bis sie wegen Ausbeutung als Sklaven und eingeschleppte Krankheiten ausstarben. Als die Europäer Ende des 15. Jahrhunderts nach Hispaniola kamen, lebten die Arawak in kleinen Stämmen über ihr Territorium verteilt. Insgesamt existierten sieben Arawakstämme.

Neuzeit I: 1492 – 1843
1492 erreichte Kolumbus die Insel Hispaniola und nahm sie für Spanien in Besitz. Er errichtete mit La Navidad die erste Kolonie in der Neuen Welt, die aber von den Arawak zerstört wurde. 1494 gründete er La Isabella und sein Bruder die Stadt Santo Domingo 1496. Die Spanier nutzten Hispaniola intensiv und beuteten die Bevölkerung aus. Als Arbeiter siedelten sie Arawak und Kariben als Sklaven an. Dazu holten sie die indigene Bevölkerung von den umliegenden Inseln. Als die Indigenen ausstarben, ersetzten die Spanier sie durch afrikanische Sklaven. 1625 erreichten die Franzosen Hispaniola und siedelten sich mit spanischer Erlaubnis an. Es kam jedoch schnell zum Konflikt, in dem die Franzosen vertrieben wurden. Sie besetzten allerdings den westlichen Teil Hispaniolas. 1665 riefen sie es als Kolonie aus. Obwohl die Spanier die Kolonie mehrmals zerstörten, konnten sie sich dort halten. 1697 musste Spanien den Westteil als Saint Domingue an Frankreich abtreten. Der Osten blieb als Santo Domingo spanisch. Während der französische Westen wirtschaftlich prosperierte und die Mulatten Bürgerrechte erhielten, stagnierte der spanische Osten mehr und mehr unter dem Sklavensystem. 1776 wurde die Grenze zwischen beiden Teilen festgelegt. Während der Auseinandersetzungen zwischen Frankreich und Spanien in den Unruhen der Französischen Revolution, kam es auch auf Hispaniola zum Krieg. 1795 wurde Santo Domingo französisch. 1801 sagte sich Saint Domingue von Frankreich los, aber es kam zum Krieg, der erst 1804 mit der Unabhängigkeit Saint Dominigues endete (Haitianische Revolution). Der Westen nannte sich fortan Haiti. Innenpolitische Krisen in der jungen Republik führten zur Trennung Santo Domingos 1808 und zur Rückkehr zur spanischen Herrschaft. Der Westen desintegrierte in zwei separate Republiken. 1822 eroberte Haiti erneut Santo Domingo und gliederte es ein. Unter der Herrschaft Präsident Boyers entwickelte sich eine Abneigung gegen die haitianische Vorherrschaft. Als der despotisch regierende Boyer 1843 gestürzt wurde, lehnten sich die reichen Bürger Santo Domingos gegen die Fremdherrschaft auf. Im Bürgerkrieg konnte das Land seine Freiheit erringen.

Neuzeit II: 1844- 1961
1844 wurde Santo Domingo unabhängig und nannte sich fortan Dominikanische Republik. Pedro Santana regierte als erster Präsident und führte die junge Republik durch ihre ersten Krisen. Haiti versuchte mehrmals das Land zurückzuerobern. 1861 beschloss Santana, die Regierung an die spanische Verwaltung zurückzugeben. Es kam zu einem Bürgerkrieg, der sich auch gegen die erneute spanische Verwaltung richtete. 1865 entstand die 2.Republik. Ein Ersuchen, sich den USA anzuschließen wurde 1871 abgelehnt. Die Herrschaft Ulises Hereauxs als Diktator zwischen 1882 und 1899 ruinierte das Land. Die Dominikanische Republik fiel in eine Rezession, die auch die gesamte amerikanische Wirtschaft in Mitleidenschaft zog. Die USA sahen sich gezwungen zu handeln. Sie gaben ihre isolationistische Haltung auf und intervenierten zweimal in der Dominikanischen Republik (1905 und 1907). Sie zogen die Finanzkontrolle des Inselstaates an sich. Während des Ersten Weltkriegs kam es erneut zu Finanzschwierigkeiten, die mit der Besetzung 1916 endeten. Die Dominikanische Republik stand bis 1924 unter amerikanischer Kontrolle. Mit Abzug der amerikanischen Truppen wurde die 3.Republik ausgerufen. Die demokratische Phase dauerte nicht lange. Bereits 1931 riss Präsident Rafael Trujillo die Macht nach einem Putsch an sich. Er regierte als Diktator bis zu seinem Tode 1961. Unter ihm radikalisierte sich die Politik, politische Gegner wurden gefangen genommen und getötet sowie mehrere Tausend Dominikaner bei ethnischen Säuberungen (el corte) umgebracht. Trujillo suchte anfangs die Annäherung an die USA, aber nach dem Zweiten Weltkrieg ging er in Konfrontation mit diesen. Als er 1961 starb verfiel das Land in Chaos. Eine Militärjunta übernahm die Regierung.

Moderne
1961 bis 1965 herrschte politisches Chaos, bei dem sich Militär und Präsident an der Macht abwechselten. 1963 übernahm Präsident Juan Bosch das Amt, wurde jedoch gleichzeitig vom Militär gestürzt. Die USA und OSA marschierten 1965 in die Dominikanische Republik ein und beendeten das Chaos. 1965 wurde die 4. Republik ausgerufen. Präsident wurde Joaquin Balaguer. Er regierte bis 1978. Nach zwei Amtsperioden übernahm er ab 1986 erneut die Regierung. Bis 1996 konnte er sich an der Macht halten. Internationaler Druck ließ ihn 1996 jedoch die Wahlen vorziehen. Sein Gegner, Leonel Fernandez Reyna, übernahm das Präsidentenamt. Während Balaguer in den Sechziger Jahren aus dem Militär kam und eine harte und konservative Politik vertreten hatte, wandte sich Reyna dem Volk zu. Er demokratisierte das Land und verstärkte die Polizei, um der ausufernden Kriminalität Herr zu werden. Seine Politik war im Volk sehr angesehen. Ab 2000 versuchte seine Regierung die wirtschaftlichen Schwierigkeiten des Landes in den Griff zu bekommen. Nach 2001 konnte sich die Wirtschaft erholen, da der Handel mit den USA anstieg. Das Land war seitdem eine ruhige Demokratie ohne große politische Zwischenfälle, aber mit immer noch gravierenden sozialen Problemen.
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