Die VW Golf Geschichte
Seit dem Jahr 2002 ist der VW Golf das meistgebaute
Automodell von Volkswagen. Damals löste der VW
Golf
den VW Käfer ab, der bis dahin weltweit das
Spitzenreitermodell der Wolfsburger Autoschmiede
war. Es ist eine Erfolgsgeschichte par excellence,
die Mitte der Siebziger Jahre mit dem ersten Modell
begann.
Der Entwurf für den ersten Golf, der im Juni
1974 in
Produktion ging, stammte aus Italien - von Italdesign Giugiaro, Turin. Es waren die
italienischen Designer, die für das
charakteristische Schrägheck des Golfs
verantwortlich waren. Seit 2010 gehört das Turiner
Unternehmer übrigens mehrheitlich zur VW
AG. Vor 1974 war Italdesign
Giugiarno bereits für
den Passat (Mitte 1973) und den Scirocco
mitte der
70er für das Wolfsburger Unternehmen tätig.
Für den Wolfsburger Konzern bedeutete die
Entwicklung des VW Golf die Rettung aus einer
finanziell stark angeschlagenen Situation. Das
Konzept des Kompaktwagens war ab der ersten
Golf-Generation ein durchschlagender Erfolg und
brachte das Unternehmen in die Gewinnzone zurück.
Mit Frontantrieb und Wasserkühlung sowie mit großer,
praktischer Heckklappe, zeitgemäßem Komfort und
modernem Styling brachte der VW Golf frischen Wind
in die Modellpalette der Wolfsburger, die mit dem
alten Heckmotor-Konzept des VW Käfers nicht mehr die
Wünsche der Kunden trafen.
Bereits 1976 wurden mehr VW Golf als VW Käfer in
Deutschland zugelassen und bei VW lief der
1-millionste Golf vom Band. Als 1975 der Golf GTI
auf den Markt kam, hatte VW für das erste volle
Geschäftsjahr mit einem Absatz von rund 5.000
Fahrzeugen gerechnet - es wurden rund zehn Mal so
viel.
Von Anfang an waren die Kunden begeistert von
Wirtschaftlichkeit, Zuverlässigkeit, Haltbarkeit und
dem hohem Nutzwert des VW Golfs. Wie schon der VW
Käfer, war auch der VW Golf ein klassenloses
Fahrzeug und wurde vom Studenten ebenso gefahren wie
von Rechtsanwälten. Der Golf I setzte damals neue
Meilensteine, von denen viele bis heute gültig sind.
Bis 1983 wurden circa sechs Millionen Golf I gebaut
- davon rund eine Million Golf Diesel, rund 80.000
Golf Cabriolets sowie über 350.000 Golf GTI.
Ab
1983 eroberte die zweite VW Golf-Generation den
Markt. Das beliebte Grunddesign wurde beibehalten,
doch ansonsten gab es einige wichtige Neuerungen:
Durch einen längeren Randabstand und eine bauchigere
Form wurde der Innenraum deutlich größer und
komfortabler und 1986 gab es erstmals einen Golf mit
Allradantrieb, gefolgt vom VW Golf Rallye, der mit
seinen 160 PS eine bemerkenswerte Leistung unter der
Haube hatte. Die enorme Haltbarkeit des Golf II
zeigte sich darin, dass im Jahr 2008 immer noch über
eine Million dieser Fahrzeug-Generation auf dem
deutschen Markt zugelassen war. Insgesamt wurden von
der zweiten Golf-Generation
bis 1992 mehr als sechs
Millionen produziert.
1991 kam die dritte Golf-Generation auf den Markt
und setzte die Erfolgsgeschichte der Vorgängerreihen
fort. Neuerungen waren die ovalen Scheinwerfer und
eine verbesserte Aerodynamik sowie - mit dem Golf
VR6 - die Einführung eines 6-Zylinders. Absoluter
Verkaufsschlager war jedoch der Golf TDI, der 1993
eingeführt wurde. Er war der erste Kompaktwagen mit
einem Turbodiesel-Direkteinspritzer. Besondere
Merkmale waren seine hervorragenden
Fahreigenschaften und die enorme Sparsamkeit im
Verbrauch.
Die dritte Golf-Generation gab es seit
1963 erstmals
mit Airbags gegen Aufpreis und der Golf Variant
wurde eine echte Konkurrenz zum damals beliebten
Opel Astra Caravan. Mit dem Golf Ecomatic wurden
zwischen 1993 und 1995 weitere technische Neuerungen
eingeführt - wieder bei sehr niedrigen
Verbrauchswerten.
Ab 1997 lief die vierte Golf-Generation vom Band.
Das Design der Vorgänger wurde erneut aufgegriffen,
aber weiterentwickelt. Die Karosserie war nun
glattflächiger, mit weniger Schnörkel und die
Innenausstattung wurde verbessert. Sie erreichte in
der Klasse der Kompaktwagen nun eine bemerkenswerte
Qualität: Die Instrumente hatten eine blaue
Hintergrundbeleuchtung und ABS und Airbag gehörten
serienmäßig zur Grundausstattung. Ab 1999 kam noch
EPS hinzu. Highlight der Golf IV-Serie war die
Sonderserie des Golf R32 mit sage und schreibe 241
PS. Ursprünglich sollten nur 5.000 Exemplare
gefertigt werden, doch der große Erfolg - besonders
in den USA - führte zu einer Serienproduktion von
rund 35.000 Stück. Insgesamt wurden von der vierten
Golf-Generation über vier Millionen gefertigt.
Der Start des VW Golf V-Reihe im Jahr
2003 verlief
erstmals nicht ganz erwartungsgemäß. Ein Grund war
die Klimaanlage, die damals anfangs extra bezahlt
werden musste. Ansonsten überzeugte aber auch die
fünfte Generation des VW Golf qualitativ und
technisch ebenso wie seine Vorgänger. 2005 stellte
VW seinen Golf V GTI vor, mit dem sie an die
GTI-Erfolge der ersten Generation anknüpfen wollten,
wo der
GTI durch seinen sportlichen Charakter überzeugt
hatte. In den Folgejahren hatten sich die
Wolfsburger allerdings statt auf die Technik beim
GTI fast ausschließlich auf Ausstattungsdetails
konzentriert. Der neue Golf V GTI hatte nun aber
einen Zweiliter-Turbo unter der Haube, der bei den
Sportfahrern unter den Kunden wieder großen Anklang
fand.
Ein Highlight der fünften Golf-Generation war auch
der 1,4-Liter-TSI-Motor und ab 2005 boten die
Wolfsburger für Kunden mit viel Platzbedarf den Golf
Plus an. Er war höher als ein Standard-Golf, bot
mehr Platz im Fond und die Sitzposition war
ebenfalls höher. Ab
2007 gab es auch wieder einen
neuen Golf Variant, der rund 30 cm länger als die
Golf-Limousine war und auf dem VW Jetta-Konzept
basierte.
2007 feierte VW die Fertigung des 25-millionsten
Golf. und 2008 lief die Produktion der sechsten
Golf-Generation an. Auch diese Reihe verkaufte sich
ausgezeichnet. Ein Jahr nach der Limousine kam
wieder ein neuer Golf Variant auf den Markt und mit
dem Golf R mit 270-PS-Motor lieferten die
Wolfsburger ihren bisher stärksten Serien-Golf, der
den Kompaktwagen bis auf 250 Stundenkilometer
beschleunigen konnte.
Die siebte Golf-Generation wurde 2012 vorgestellt.
Der GTI der Serie wurde mit 220 sowie mit 230 PS
angeboten. Äußerlich setzen die Wolfsburger auf
Bewährtes, dafür wurden im Innenraum weitere
Verbesserungen vorgenommen. Beim neuen Golf Variant
stieg das Volumen des Kofferraums um circa 100 auf
605 Liter.
2013 gab es wieder einen Grund zu feiern: Der
30-millionste Golf lief vom Band - ein Golf 2.0 TDI
BlueMotion, der mit einem
Durchschnittsdieselverbrauch von 3,2 Litern das
bisher sparsamste Modell aller Golf-Varianten ist..
Damit bleibt der Golf, als erfolgreichstes
europäisches Automobil, dem Toyota Corolla auch
weiterhin hart auf den Fersen, um den Japanern den
Rang des weltweit meistgebauten Autos streitig zu
machen.