In Athen in Griechenland wurde Kyriakos Mitsotakis einen Tag nach dem
Wahlsieg seiner Partei Nea Dimokratia erneut als Premierminister vereidigt.
Das Aufnahmeprogramm für gefährdete Afghanen sollte nach drei Monaten wieder
starten. Mittlerweile warteten 14 000 Menschen mit Aufnahmezusage auf ihre
Visa. Bis ihre Fälle abgearbeitet waren, sollte es lange dauern.
Wie viele andere westliche Regierungen hielt sich auch das Weiße Haus mit
Aussagen zum Wagner-Aufstand zurück. Im US-Fernsehen sagte Außenminister
Blinken jedoch, dass man nun in Russland Risse sehe, die es vorher nicht
gegeben habe.
Weltweit stieg die Zahl der Menschen, die zu Drogen griffen. Die Vereinten
Nationen äußerten sich besorgt über diesen Anstieg, vor allem bei
synthetischen Drogen. Besonders die Ukraine und Afghanistan standen unter
Beobachtung.
Wegen der weiter lodernden Waldbrände in Kanada war Montreal im Moment die
Großstadt mit der schlechtesten Luft weltweit. In mehreren Regionen der
Provinz Quebec gab es Smogwarnungen.
Am Abend begann die muslimische Pilgerreise nach Mekka, der sogenannte
Hadsch. Erstmals nach Corona gab es keine Auflagen und
Teilnahmebeschränkungen mehr. Es wurden 2,6 Millionen Gläubige erwartet.
Vor dem Hintergrund des Wagner-Aufstands forderte Litauens Präsident
Gitanas Nausėda eine weitere Stärkung der NATO-Ostflanke. Heute reiste
Bundesverteidigungsminister Pistorius nach Litauen.
Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft verschlechterte sich im Juni
unerwartet stark. Laut ifo-Chef Clemens Fuest lag es vor allem an der
schwachen Industrie, dass der Pessimismus in den Chefetagen zunahm.
26. Juni
Die Außenminister der EU stockten die Finanzhilfen für Waffen und
Ausrüstung auf. Der Fonds umfasste damit nun rund zwölf Milliarden Euro
und richtete sich auch an andere Länder als die Ukraine.
26. Juni
Nach Angaben von Verteidigungsminister Pistorius war Deutschland bereit,
„dauerhaft eine robuste Brigade“ der Bundeswehr nach Litauen zu
verlegen. Im Gespräch seien 4 000 Soldaten. Sie sollten die
NATO-Ostflanke sichern.
26. Juni
In Guatemala erreichte der linke Präsidentschaftskandidat Marcelo
Arévalo überraschend die Stichwahl. Sein angekündigter Kampf gegen die
Korruption kam bei den Wählern an.
27. Juni
Nach der Wagner-Revolte dankte Russlands Präsident Putin den
Sicherheitskräften für ihren Einsatz. Die Wagner-Söldner stellte er vor
die Wahl Eintritt in die Armee, Rückkehr zur Familie oder ein Leben in
Belarus.
27. Juni
Immer wieder gab es Anschläge militanter Palästinenser und israelische
Vergeltungen. Inmitten dieser angespannten Lage genehmigte Israel jetzt
offenbar den Bau von mehr als 5 600 Wohnungen für jüdische Siedler im
besetzten Westjordanland.
27. Juni
In einem Bericht der Vereinten Nationen verurteilte eine
Sonderberichterstatterin die Behandlung der Häftlinge im
US-Gefangenenlager Guantánamo als „grausam, unmenschlich und
herabwürdigend“. Sie forderte, das Lager zu schließen.
27. Juni
Die Türkei als Herkunftsland türkisch-arabischer Großfamilien war
Rückzugsort für Clankriminelle und ihre Beute. Dort suchten sie auch die
Nähe zur Politik, wie Recherchen von report München und rbb24 Recherche
zeigten.
27. Juni
Zum ersten Mal seit dem Ende des Wagner-Aufstands meldete sich deren
Chef Prigoschin zu Wort. Er bestritt, einen Machtwechsel angestrebt zu
haben. Sie wären losgegangen, um Protest zu demonstrieren.
27. Juni
Bis 2030 plante die Ampel, dass 80 Prozent des Stroms aus erneuerbaren
Energien kommen sollte Ihr Anteil stieg stetig. In der ersten
Jahreshälfte deckten sie vorläufigen Zahlen zufolge 52 Prozent des
Stromverbrauchs.
27. Juni
In Mexiko wurden acht Soldaten festgenommen, die 2014 am Verschwinden
von 43 Studenten beteiligt gewesen sein sollten. Die Verschleppten
wurden mutmaßlich ermordet. Bis heute war der Fall nicht aufgeklärt.
27. Juni
2022 zogen 3,67 Millionen Menschen nach Deutschland, während 1,2
Millionen wegzogen. Die Nettozuwanderung erreichte damit einen
Rekordwert. Als Hauptgrund nannte das Statistische Bundesamt die
Schutzsuchenden aus der Ukraine.
27. Juni
Seit den Morgenstunden durchsuchten Kölner Staatsanwaltschaft und
Polizei verschiedene Objekte im Erzbistum Köln. Hintergrund der Razzia
waren Meineid-Ermittlungen gegen den Kölner Erzbischof Rainer Maria
Woelki.
27. Juni
Nach heftigen Regenfällen waren in Chile Tausende Menschen von der
Außenwelt abgeschnitten. Flüsse waren über die Ufer getreten, Bäume
umgestürzt und Hänge abgerutscht. Meteorologen hielten die
Überschwemmungen für ein erstes Zeichen von El Nino.
27. Juni
Im Volkswagen Abgasskandal verurteilte das Landgericht München II den
früheren Audi-Vorstandsvorsitzenden Rupert Stadler wegen Betrugs zu
einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und neun Monaten.
28. Juni
Fast ein halbes Jahr nach seinem Verschwinden bestätigte die Polizei den
Tod des Schauspielers Julian Sands. Der 65-Jährige war von einer
Wanderung in der Nähe von Los Angeles nicht zurückgekehrt. Die
Todesursache war noch unklar.
28. Juni
Ein tödlicher Polizeischuss auf einen 17-Jährigen sorgte in Frankreich
für Empörung. Angesichts von Videoaufnahmen wurde überzogene
Polizeigewalt kritisiert. In Pariser Vororten gab es Krawalle. Autos
brannten.
28. Juni
Spanien meldete für vergangenes Jahr 355 Hitzetote. Es war dort das
heißeste Jahr sei Beginn der Aufzeichnungen. Derweil stiegen die
Temperaturen erneut.
28. Juni
Republikaner im US-Bundesstaat North Carolina wollten Wahlkreisgrenzen
verändern. Der Supreme Court entschied nun, dass die Bundesstaaten nicht
alleine über Wahlgesetze befinden durften.
28. Juni
9 000 Arbeitsplätze sollten in Ungarns zweitgrößter Stadt
Debrecen
entstehen. Der chinesische Konzern CATL baute dort eine
E-Auto-Batteriefabrik. Anwohner befürchteten eine Umweltkatastrophe.
28. Juni
Der bewaffnete Aufstand am vergangenen Samstag hatte, auch wenn er
abgebrochen wurde, das System Putin angekratzt. Jetzt sollten mithilfe
von Propaganda die Kratzer und Risse übertüncht werden.
28. Juni
238 000 Menschen starben 2022 weltweit durch Konflikte, so viele wie
seit 30 Jahren nicht mehr. Die meisten starben durch einen Krieg, der in
Europa kaum wahrgenommen wurde, der Tigray-Konflikt in Äthiopien.
28. Juni
Eine weiterhin starke Teuerung und die Konjunkturflaute hatten zur
Folge, dass sich viele Menschen weniger ausgabefreudig zeigten. Das
deutsche Konsumklima hatte sich verschlechtert.
28. Juni
Der UN-Sicherheitsrat wollte bald über ein früheres Auslaufen der
Mali-Mission abstimmen. Auch für die Bundeswehr erhöhte sich der
Zeitdruck. Man wollte versuchen, schneller als geplant abzuziehen, sagte
Verteidigungsminister Pistorius.