Modejahr 2017 – Neue Trends
Wenn Dinge mit einem anderen Namen präsentiert werden,
heißt das noch lange nicht, dass sie neu sind. So
ungefähr lässt sich der Farb-Trend für 2017 beschreiben,
denn die Farben, die sich 2016 bewährten, dürfen noch
einmal die Laufstege schmücken. Jedenfalls im Sommer
2017. Natürlich kommen sie auch mit einer Nuance daher,
die den Anschein erweckt, als wären gerade diese Farben
die neueste Idee der Modewelt. Ursache für den Farb-Spaß
ist das PMS
(Pantone Matching System). Normalerweise findet es
seinen Einsatz in der Grafik- und Druckindustrie, aber
nirgends steht geschrieben, dass es nicht in der Mode
eingesetzt werden darf. Jedenfalls gilt der
Farbspezialist Pantone als das Farborakel schlechthin.
Kreative Veränderungen in der Namensgebung machen aus
dem Butterblumen-Gelb ein Primel-Gelb. Der neue Farbton
ist natürlich etwas frischer und leuchtender. Auch das
kräftige Rot, das 2015 noch Fiesta hieß, geht nun als
etwas orangestichiger mit dem Namen Flame über den
Laufsteg. Und es gibt ein neues Blau, das Pantone
Lapis-Blau nennt. Es ist selbstverständlich auch
kräftiger und leuchtender und eine Nuance dunkler als
Mittelblau des 2015er Sommers. Insider sagen Klein-Blau
dazu, wobei sich Klein auf den französischen Künstler
Yves Klein bezieht. Der hatte sich nämlich 1960 ein
Ultramarinablau patentieren lassen und das hieß
International Klein Blue.
Sieht man von den Klassikern Schwarz, Weiß und Grau
einmal ab, dann beherrscht die Farbe Blau die Mode 2017.
Es wird in vielen Tönen verarbeitet, aber der Renner
wird das Lapis-Blau. Und der Magenta-Trend von 2015 wird
mit Himbeere fortgesetzt, nennt sich bei Pantone Pink
Yarrow und geht aber auch als Himbeere durch. Eine
Überraschung ist in den Sommerkollektionen die Farbe
Violett. Als unbeliebt und altbacken verschrien, erlebt
Violett eine Renaissance. Vorreiterin mit dieser Farbe
ist Nina Ricci, die sie aus der Zarten-Versuchungs-Phase
herausholt.
Einige Schnitte sind in der Mode 2017 auch neu,
ungewohnt und skurril. Gewöhnungsbedürftig, aber
letztendlich haben sich schon viele etwas ungewöhnliche
Schnitte ihren Weg gebahnt und wurden zur
Selbstverständlichkeit.
Nachhaltigkeit spielt eine große Rolle. Hier sei Stella
McCartney zu nennen. Praktische Erwägungen in der Mode
bekommen einen neuen salonfähigen, bzw.
Catwalk-tauglichen Stellenwert. Was früher praktische
war, war nicht immer zugleich auch der Mode
entsprechend. Das hat sich verändert.
Volumen-Look, weit geschnittene Kleider, Röcke und
Blusen umhüllen das neue Bild von Sexappeal. Da braucht
es keinen engen Minirock mehr. Der hat erst einmal
ausgedient. Dafür ersetzen u. a. Pump-Ärmel die
Garderobe. Sie sind entweder in Ballonform oder im
nahtlosen Kimonostil gearbeitet. Viel Volumen, aber
dafür entschädigt eine enge Taille. Eine
Sanduhren-Silhouette gab es zwar schon, aber in neuer
Aufbereitung kann sie den Laufsteg gewiss erobern.
Die Hosen erregen Aufmerksamkeit. Nicht nur, dass die
Hosenbeine kürzer werden, möglich bzw. „in“ sind auch
wieder Bundfalten oder auch Bügelfalten. Auch eine neue
Asymmetrie erobert den Modemarkt. Hosen im
Vokuhila-Schnitt.
Im Sommer 2016 wies die Mercedes-Benz Fashion Show in
Berlin den Modeweg ins Jahr 2017. Dabei gehört Vladimir
Karaleev zu den Newcommern. Typisch für seine Mode sind
Kollagen. Aus Bomberjacken, die im Berliner Modealltag
dazugehören, macht Karaleev Modelle, die beispielsweise
nur ein Revers haben und dadurch ein Hingucker werden.
Ein Fazit der Fashion Week ist, dass eine Mode
vorgestellt wurde, die ziemlich bezahlbar und vor allem
tragbar daherkommt.
Trend sind Streifen, Glitzer, Volumen in Oversize und
breite Gürtel sowie Knöpfhosen. Ja, Knöpfhosen. Was in
den 1990er Jahren noch prollig war, wird nun in Leder
präsentiert. Schick, die neue Eleganz zum
Schnellausziehen.
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