Modejahr 2016 - Sportliche Eleganz etablierte sich im Alltag

Der Ausblick auf das Modejahr 2016 war verheißungsvoll. Die Berliner Designer zeigten auf der Mercedes-Benz Fashion Week, was Damen und Herren im neuen Jahr tragen können oder sollten, um auf dem neuesten Stand gekleidet zu sein.
Einige Modelle oder Vorschläge waren ein vertrauter Anblick. Diese Modelle hatten allerdings schon einige Jahrzehnte hinter sich und waren deshalb nur für die ältere Generation als modisches Comeback ersichtlich. Aber es gab auch neue Einfälle, die sehr weit hergeholt waren und sich wohl nicht so leicht in der Alltagsbekleidung durchzusetzen vermochten.
Für den Sommer waren beispielsweise trendige Lederkleider der Renner, die in naturfarbenem Material getragen wurden. Diese Kleider, die Dorothee Schumacher vorstellte, hatten alle Chancen ihren Weg vom Laufsteg auf die Straße zu finden. Und sie fanden ihn.
Auch sportlich war der Alltag geworden. Die Tennis-Mode, die vom „weißen Sport“ in die Bekleidung junger Frauen überwechselte, war ein sommerliches Highlight. Poloshirts, Faltenröckchen und dazu weiße Turnschuhe passten zu Seidenshorts.
Der aus Laos stammende Designer Hien Le, der sein Modedebüt 2011 gab, war für sein gleichnamiges Label der Garant für Stilsicherheit. Kombiniert wurden simple Schnittformen. So wurden kreative Ideen zu einer hochwertigen Mode. In diesem Stil kam auch seine Tennis-Mode daher, die das Straßenbild modisch bereicherte.
Gab es Beinbänder nicht schon in der Antike? Sie sehen auch im 21. Jahrhundert noch sehr apart aus. Das jedenfalls meint Leyla Piedayesh. Diese aus dem Iran stammende Designerin verbirgt sich hinter dem Label „Lala Berlin“. Sie schmückte ihre Models mit goldenen Reifen um den Oberschenkel. Ein Hingucker war so ein Beinschmuck auf jeden Fall.
Und was die Jugend daraus machte, konnte mit Spannung beobachtet werden.
Beruhigend fürs Auge und ein Zugeständnis für alle Romantikerinnen, die bäuerische Folklore, die Lena Hoschek präsentierte. Schulterfreie Bauernblusen und weit schwingende Midi-Röcke ließen sich stilvoll mit einem Blumenkranz im Haar vollenden. So richtig sommerlich waren die angesagten hellen Wasserfarben. Einem Vorschlag von Perret Schaad zufolge, waren sie modisch der Hit, wenn sie alle zusammen getragen wurden. Türkis symbolisierte die Karibik, Grünblau erinnerte an einen Bergsee und das Atlantikblau sprach für sich. Vielseitigkeit und Einfallsreichtum waren hier gefragt bei der Farbzusammenstellung. Viel konnte man nicht falsch machen, um hier mit der Mode in den Sommerurlaub zu gehen.
Für kühlere Sommertage oder laue Sommerabende war ein Rolli unterm Kleid die modische Variante. Klar, das war schon einmal da. Neu war jedoch die Kombination als sogenanntes Rolli-Kleid. Diese Kreation präsentierte Kilian Kerner auf der Fashion-Week. Der Rollkragen, der fest an das Kleid angenäht war, konnte durchaus farblich vom Kleid selbst abstechen. Wer besonders modisch sein wollte, trug zu seinem Rolli-Kleid einen Strohhut. Das war dann das absolute In-Accessoire.
Auch wenn sie ebenfalls schon einmal modern waren, so hatten aparte Mini-Rucksäcke und Kettengürtel ein Comeback auf dem Laufsteg.
Die Mode war immer für eine Überraschung gut, auch wenn sie auf Altes zurückgriff. Darüber konnte Frau dann eben auch überrascht sein. Nach so vielen Jahrhunderten Mode mit allen ihren Änderungen fällt auf, dass es sich im Grunde hauptsächlich um Kleinigkeiten handelte, die sich als Trend formierten. Grundlegendes zu erneuern, war inzwischen sehr schwer geworden.
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