Das Modejahr 2015 - Erdige Farbtöne in Klamotten, die schon mal Mode waren

Die Trendfarbe war schon im Voraus vorgegeben gewesen – im Jahr 2015 lag Marsala als Modefarbe ganz vorn. Ein warmer Rotton, den die Firma Pantone aus den USA nach dem gleichnamigen Likörwein aus Italien dazu erhob, war mit vielen vorhandenen Teilen gut zu kombinieren und stand jeder Frau gut. Das Weinrot mit einem erdigen Touch und einem Hauch Bordeaux dazu sah elegant aus und wurde auch für die modische Garderobe des Alltags – Jeans beispielsweise – 2015 bevorzugt.
Warum dieser Farbton zum Trend erhoben wurde, erklärte Leatrice Eiseman, Executive Director des Pantone Color Institute: „Marsala kommt von innen heraus, berührt die Seele und vermittelt Vertrauen sowie Stabilität...[...]...Ähnlich wie der sizilianische Likörwein, der Marsala
seinen Namen leiht, verkörpert dieser geschmackvolle Ton die satte Zufriedenheit nach einer gelungenen Mahlzeit.“ Seltsam, dass das vordem noch niemanden aufgefallen war. Nun war jedenfalls die neue Modefarbe dringend angesagt. Immerhin hatte die Farbe schon ihre Fans. Zahlreiche Stars waren bereits in diesem rustikalen Rot zu sehen wie beispielsweise die Stilikonen Olivia Palermo und Alexa Chung.
Doch Marsale war keine Farbe ausschließlich für Stars. Sie passte zu jeder Haarfarbe und schmeichelte jeder Frau. Mode- und Farbexperten empfahlen dazu rote Lippen. Die waren dazu unerlässlich wie das ungeschriebene Mode-Gesetz sagte. Dennoch ließ die Mode viel Freiraum, denn mit Schwarz und Weiß in Kombination konnte keiner/keine etwas falsch machen. Und für die neutralen Stein- und Erdtöne, die ebenso wie warme Taupe- und Grautöne, Bernstein, Umbra und goldenes Gelb dazu passten, bewies Frau, dass sie sich absolut auf der richtigen Modelinie befand. Im Winter bekam Marsala die sommerliche Frische durch eine Kombination mit knalligen Tönen wie Türkis und Pink.
Egal, ob es sich um Hosen, Leggins oder Jeans handelte oder um ein Oberteil; Marsala war für alle Garderobenteile geeignet. Dabei war ein Materialmix die ideale Entscheidung, um die Farbe nicht monoton wirken zu lassen. Gerade das Material und die Brüche in der Kleidungswahl konnten die besten Akzente setzen. Leggins oder Culottes aus Leder, die früher undenkbar gewesen wären, waren in der Kombination mit einem Rollkragenpullover der letzte Schrei.
Selbst in die Abendgarderobe fand Marsala Einzug. Der kupferfarbene Rock oder das lange Kleid konnten nur noch durch einen edlen Goldschmuck vollendet werden. Ansonsten war der Rot-Braun-Ton an sich schon wirksam und absolut stylisch.
In den Fashion Weeks des Vorjahres konnte man bereits einen Vorgeschmack sehen von dem, was 2015 angesagt sein würde. Jeans in allen Varianten lagen voll im Trend. Uniformlook war ebenfalls angesagt.
Allerdings bedurfte es bei der Mode 2015 auch neuen Mut. Einige Designer wälzten sich geradezu im Fieber der sechziger Jahre. Wie hoch das Fieber gestiegen war, bewiesen die Schlaghosen, die aus der Vergangenheit herangezogen wurden. Das Comeback der Schlaghosen war letztendlich ein Hit, den die Jugendlichen von heute gern übernahmen und die Generation ihrer Eltern damit wohl sogar übertrumpften. Die würden nämlich die Nase rümpfen. Und gerade deshalb hatten die Schlaghosen 2015 gute Karten in ihrer Durchsetzung. Bei Männern und Frauen.
Den Männer wurde noch mehr Mut abverlangt. Da kam zum Beispiel der V-Ausschnitt bis zum Bauchnabel auf die Herren zu. Roberto Cavalli, der italienische Modedesigner hatte bereits einen Vorgeschmack gezeigt. Bei ihm waren auch nicht nur die Männerhemden mit Blumenmuster in die Vergangenheit versetzt worden, sondern auch die Hosen. Der Anblick allerdings war gewöhnungsbedürftig. Aber wenn's doch Mode war...
Wallende Kleider, Fransen und Spitzen waren im Jahreslauf ein modischer Kontrast zum Safari- oder Militarylook.
Vieles war schon einmal da gewesen, doch in neuen Farben und mit edlen Materialien sah alles
wie neu erfunden aus. Mode machte möglich. Und die war wieder einmal schrill und einfallsreich, wenn auch mit vielen Ideen, die schon einmal dagewesen waren.
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