Modejahr 2012 Mode - Die Mode machte alles mit
Für 2012 hatten die nationalen und internationalen
Fashion-Weeks Trends gesetzt, die grafische Muster und
knallig leuchtende Farben favorisierten. An erster
Stelle rangierten alle Nuancierungen in Blau und Rot.
Ein klares Lila und die ganze Bandbreite der violetten
Farbtöne waren dann auch tatsächlich im Alltag zu sehen.
Der Overall, der sich bereits 2011 einen Platz auf dem
Mode-Markt erobert hatte, startete 2012 in vielen
Varianten und Farben durch, wie es die Modezeitungen
vorausgesagt hatten. Er hatte sich dennoch bei einigen
mutigen Trägerinnen mit einem Kurzhosen-Unterteil und
blau-roten
Farbmischungen beliebt
gemacht. Ein
jugendliches Kleidungsstück, das absolut reizvoll und
zugleich sportlich wirkte. Wer es ein wenig glamouröser
haben wollte, fand in den Boutiquen schicke Latzhosen
mit kurzem oder langem Hosenteil, die durch Stickereien
oder Strassbesatz auch für eine Abendparty en vogue
waren.
Der Fantasie der Designer war viel Raum gegeben, denn
Kleider und Röcke in femininer Romantik wurden von
jungen Frauen und jung gebliebenen Modekonsumentinnen
getragen. Hier unterlagen die Vorgaben an Länge und
Schnitt keinem Zwang. Maxi-Röcke rangierten neben der
kurzen Rock-Mode gleichberechtigt nebeneinander, nichts
war mit Strenge festgelegt. Ausschlaggebend waren
lediglich der Anlass, bzw. das Alter der Trägerinnen.
Seit vielen Jahren halten sich nach wie vor die
klassischen, gerade geschnittenen Rockmodelle in
Knielänge auf dem Modemarkt, weniger auf dem Catwalk,
dafür sind diese Modelle aber fast ein Muss im Business.
Hier stand auch 2012 eine gewisse Strenge als ein
modisches Zeichen für berufliches Selbstbewusstsein bei
den Damen. Damit Frau aber auch Frau bleiben konnte,
waren Kombinationen der klassischen Röcke ohne weiteres
mit transparenten Tops in weitem, schwingendem Schnitt
oder einfach in schlichter herabhängender Form möglich,
mit denen im Sommer für Auflockerung gesorgt werden
konnte. In der Freizeit hatte sich inzwischen die Tunika
in zahlreichen Varianten durchgesetzt. Praktisch für
jede Altersgruppe und figurfreundlich durch den Effekt
des Kaschierens ungeliebter Pölsterchen, hatte sich die
Tunika zu einem Allerwelts-Kleidungsstück entwickelt.
Die deutsche Designerin Alexandra Kiesel (*1982), die
mit dem „Designer for Tomorrow-Award 2011“ gekürt worden
war, stellte auf der Berliner Fashion-Week ihre Mode
vor, die aus Modulen nach dem Baukastenprinzip bestand.
Inspiriert vom Bauhaus-Stil bot sie Individualisten
Kleidung an, die sich jeder nach eigenem Geschmack mit
Basis-Teilen selbst zusammensetzen konnte. Die
Kombinierbarkeit war frei und lässig, unterstrich die
eigene Persönlichkeit ganz im modegerechten Zeitgeist.
Knallige Farben waren hier gefragt und dabei war deren
Miteinander keinen Regeln unterworfen. Die
Jungdesignerin bot ein starkes Konzept mit viel Freiraum
für die Frau mit Mut zu sich selbst. Ihre Vorschläge
waren von jugendlicher Frische und auffallend durch ihre
großflächigen, farbenfrohen Muster. Dieses Design
begeisterte nicht nur junge Leute, sondern auch reifere
Frauen. Die bewundernden Blicke waren beiden
Altersgruppen sicher.
Auch Benetton setzte auf grafische Formen und
asymmetrische Muster. Die waren so vordergründig wie die
Farben und durchaus nicht nur für den prall gefüllten
Geldbeutel. Im Gegenteil, es war preiswerte Mode, die
ihr Geld wert war.
Die Damenmode von
Michael Michalsky kam in
zart-fließendem Material daher. Selbst die Overalls
verzauberten den Betrachter in ihrer femininen Art und
mit einem Hauch Coolness. Selbstverständlich in der
Trendfarbe Blau.
Die Haremshose, die bereits in den letzten zwei Jahren
immer wieder zu sehen war, hatte nichts an Aktualität
verloren. Ob in glänzendem Goldstoff für den Abend oder
in trendigem Blau; das blieb Frau selbst überlassen.
Ihren modischen Effekt konnte diese Hose jedoch nur bei
wirklich schlanken, großen Frauen entfalten. Ansonsten
wurde sie zwangsläufig zur Modesünde.
Die Marlene-Hose, die nie ganz aus der Mode verschwunden
war, kam aktueller denn je auf den 2012er Mode-Markt.
Hier dominierten die hellen Trendfarben, allen voran die
Farbe Sand. Die Marlene-Hose gehört auch als bewährtes
Modell der 70er Jahre neuerdings wieder zu den
Jeans-Kollektionen und wird
auch nicht so schnell wieder
aus der Angebotspalette verschwinden.
Auch Cocktailkleider verliehen 2012 den Damen ein
erfrischend feminines, zugleich elegantes Aussehen und
das nicht erst zu den abendlichen Anlässen. Ob mit oder
ohne Rüschen; diese Kleider waren in einer großen
Bandbreite in den Mode-Fachgeschäften zu finden. Bei den
Laufsteg-Vorschauen für 2013 waren sie wieder mit dabei.
Natürlich blieb die Jeans das Kleidungsstück Nummer
EINS, einschließlich der Jeans-Leggins. Bei der Vielzahl
der Modelle waren Mann und Frau zu jedem Anlass gut
gekleidet. Dass es auch Overalls aus Jeans-Stoff gab,
war allein schon durch das neue Material von „Mother“
vorprogrammiert. Aber auch Dries Van Noten konnte die
Freunde modischer Jeans begeistern. Einen Vorgeschmack
hatte es bereits gegeben: die weiß gebleichte Hose, an
deren Bund nur noch ein Rest an die Originalfarbe
erinnerte. Sie war ein echtes Highlight auf dem
Jeans-Markt und setzte sich zu einem Renner durch. Dass
heutzutage kaum ein Designer ohne Jeans-Modelle
auskommt, spricht für diese Hose. Sie ist längst zu
einem Klassiker geworden und sorgte auch 2012 wieder für
Überraschungen in ihrer Schnitt- und Farbvielfalt.
Der Street-Style, wie er u. a. von Victoria Beckham
designt worden war, fand in den Modezentren Paris,
London und Mailand seine Anhänger und vor allem Käufer.
Die kurze Hose mit Krempelsaum und Seitentaschen trugen
Stars und Normalos auf ihren Shoppingtouren. Aber auch
eine Bluse mit kurzen Krempelärmeln passte zu einem
kurzen Rock, der durch eine leichte Weite bestach und
dem Outfit rundum einen lässigen Anstrich gab.
Ob von all diesen modischen Neuheiten des Jahres 2012
einiges bis ins Jahr 2013 hinein Bestand hat, wird sich
herausstellen. Die Mode ist schließlich eine viel
versprechende Branche, bei der man nie sicher sein kann,
was sie zu halten bereit ist.
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