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2014 - Die wichtigsten Änderungen 2014


Das neue Jahr startet mit zahlreichen Änderungen. In Deutschland und in der Europäischen Union gibt es Neuigkeiten. Die Raucher werden natürlich wieder zur Kasse gebeten. Aber endlich werden auch die Frauen bedacht, die Kinder haben und dadurch in ihrem Alltag ohnehin mehr Arbeit verrichten müssen. Sie bekommen einen Rentenpunkt mehr. Das ist nachvollziehbar. Aber wer einen Brief schreibt, muss sich schon wieder mit einer Portoerhöhung herumschlagen. Das wird aber wohl kaum der Grund sein, warum den Hartz-IV-Empfängern höhere Regelsätze gezahlt werden…

MÜTTERRENTE
Die Rentenkassen müssen rund 6,5 Milliarden Euro pro Jahr zur Verfügung stellen, denn alle Frauen, deren Kinder vor 1992 geboren wurden, erhalten ab 2014 einen Rentenpunkt mehr. Im Westen Deutschlands erhöht sich damit die Rente dieser Frauen um 28,14 Euro. Im Ostteil beträgt die Erhöhung 25,74 Euro.

HARTZ-IV
Der Regelsatz für rund sechs Millionen Hartz-IV-Empfänger, die es in Deutschland gibt, wurde angehoben. Für alleinstehende Langzeitarbeitslose steigt der Beitrag um neun Euro auf 391 Euro im Monat. Wer in einer Partnerschaft lebt und Hartz-IV-Empfänger ist, bekommt acht Euro mehr, insgesamt 353 Euro. Für Erwachsene ohne eigenen Haushalt erhöht sich der Regelsatz um sieben Euro auf 313 Euro. Jugendliche können ebenfalls mit einer Erhöhung um sieben Euro rechen, sie bekommen dann insgesamt 296 Euro. Die Beträge bei Kindern zwischen 7 und 14 Jahren steigen um sechs Euro auf 261 Euro. Bei Kindern unter 7 Jahren steigt der Regelsatz um fünf Euro auf 229 Euro.

ALTERSRENTE
Für rund 20 Millionen Rentner werden zur Jahresmitte 2014 – ab 1. Juli – die Rentenbezüge erhöht. Im Westen Deutschlands (ca. 16 Millionen Rentner) beträgt die Erhöhung 2,13 Prozent und im Ostteil des Landes (4 Millionen Rentner) beträgt sie 2,25 Prozent. Das sind voraussichtlich gut zwei Prozent. Wie hoch die Rente zahlenmäßig tatsächlich sein kann, wird im März in genauen Zahlen veröffentlicht.

TABAKSTEUER
Ob Zigaretten oder Tabak pur – Raucher zahlen ab 2014 wieder einmal mehr. Für die Erhöhung der Tabaksteuer wird es bis 2016 weitere jährliche Änderungen geben. Seit 1992 hat sich das Rauchen in Deutschland Angaben des Statistischen Bundesamtes zufolge mehr als verdoppelt. Die Preise für Tabakwaren stiegen seitdem um 124 Prozent. Aktuell wird ab 1. Januar 2014 eine Schachtel Zigaretten mit 19 Stück Inhalt vier bis acht Cent mehr kosten. Der Preis für Feinschnitt-Tabak wird um 12 bis 14 Cent steigen.

GESUNDHEITSKARTE
Die alten Krankenkassen-Karten verlieren ihre Gültigkeit. Ab Jahresbeginn gelten die elektronischen Gesundheitskarten (eGK). Sie sollen die Identitätskontrolle erleichtern und Missbrauch vorbeugen. Auf der Karte werden nur die persönlichen Stammdaten gespeichert, keine Daten zu Erkrankungen, Behandlungen oder Therapien.

LEIHARBEITER
In Deutschland gibt es derzeit etwa 800.000 Leiharbeiter. Deren Mindestlohn steigt mit Beginn des Jahres 2014. Das sind im Westen Deutschlands 3,8 Prozent mehr, also 8,50 Euro. Im Ostteil des Landes wird der Mindestlohn um 4,8 Prozent auf 7,86 Euro steigen. Schrittweise soll der Mindestlohn bis 2016 auf 9 Euro im Westen und 8,50 im Osten angehoben werden. Damit wäre im Westen das Niveau des vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) geforderten gesetzlichen Mindestlohns erreicht.

BANKVERBINDUNGEN
Zum 1. Februar 2014 beginnt die SEPA-Umstellung. Die bisherigen Bankverbindungsdaten werden sich ändern. SEPA (Single Euro Payments Area) bezeichnet den Einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraum, in dem die Verfahren für den bargeldlosen Zahlungsverkehr in Zukunft einheitlich sein werden. Kontonummern und Bankleitzahl werden zur Vereinfachung des internationalen Zahlungsverkehrs durch eine neue internationale Kontonummer ersetzt – die 22-stellige IBAN (International Bank Account Number). Sie beginnt in Deutschland mit DE, gefolgt von zwei neuen Ziffern, der Bankleitzahl und der Kontonummer.
Was für Unternehmen, Vereine und öffentliche Verwaltungen ab Februar Pflicht ist, gilt für Verbraucher nicht sofort in vollem Umfang. Sofern es die Bank zulässt, können Inlands-Überweisungen noch bis Februar 2016 wie bisher getätigt werden.

PORTO
Ab 1. Januar 2014 ist eine Erhöhung der Portogebühren gültig. Der Standardbrief wird 60 Cent kosten (bisher 58 Cent). Innerhalb von zwei Jahren erhöhte die Deutsche Post ihre Gebühren damit um insgesamt fünf Cent.
Preiserhöhungen sind auch für Einschreiben und einige Auslandssendungen geplant. Zudem kündigte auch die Post-Tochter DHL für 2014 Preiserhöhungen im Express-Bereich an.

PUNKTESYSTEM FÜR AUTOFAHRER
Das neue Sanktionssystem für Autofahrer tritt am 1. Mai 2014 in Kraft. Danach sollen in Flensburg nur noch sicherheitsrelevante Delikte gespeichert werden. Die derzeitige Skala von 1 bis 7 Punkten wird durch eine einfachere Skala von 1 bis 3 Punkten ersetzt. Durch die Reformierung des Punktesystems wird der Führerschein bei 8 anstatt wie bisher bei 18 Punkten entzogen. Unverändert bleibt der freiwillige Schulungsbesuch, um Punkte abzubauen.

WARNWESTENPFLICHT
Ab 1. Juli 2014 muss jeder Autofahrer eine Warnweste im PKW mitführen, um im Falle einer Panne oder eines Unfalls früher und besser von anderen Verkehrsteilnehmern erkennbar zu sein. Diese Pflicht galt in Deutschland bereits für gewerbliche Fahrzeuge.

AUTOSTEUER
Die Kraftkraftsteuer erhöht sich ab 1. Januar 2014 für alle Autos, die erstmals zugelassen werden, weil der Grenzwert für den CO2-Ausstoß verschärft wurde.

ÖKOSTROM
Für das Jahr 2014 müssen Stromkunden mit einer höheren Umlage für Ökostrom rechnen. Pro Kilowattstunde Verbrauch muss nach dem Gesetz zur Förderung Erneuerbarer Energien (EEG) jeder Stromkunde, egal ob Privathaushalt oder Industrieunternehmen einen Zusatzbeitrag von 6,240 Cent zahlen. Es waren bisher 5,277 Cent. Für das Jahr 2015 ist eine weitere Erhöhung geplant.

BETREUUNGSGELD
Ab dem 1. August 2014 bekommen Eltern, die ihre Kleinkinder zu Hause betreuen, mehr Geld. Das Betreuungsgeld wird auf 150 Euro im Monat steigen. Es lag bisher bei 100 Euro. Anspruch haben alle Eltern, die für ihr Kleinkind im Alter zwischen 13 und 36 Monaten weder einen Kita-Platz noch einen Platz bei einer staatlich geförderten Tagesmutter nutzen. Das Betreuungsgeld wird unabhängig vom Einkommen für jedes Kind in gleicher Höhe ausgezahlt. Die Regelung ist gültig für alle Kinder, die ab dem 1. August 2013 geboren worden sind.

PRÄIMPLANTATIONSDIAGNOSTIK (PID)
Ab 2014 ist es Paaren, die sich künstlich befruchten lassen, möglich, den Embryo zuvor auf Erbschäden untersuchen zu lassen. Voraussetzung ist ein genehmigter Antrag auf PID bei einer Ethikkommission.

HANDY-TELEFONAT INNERHALB DER EUROPÄISCHEN UNION
Ab 1. Juli 2014 werden die Preisobergrenzen für das Telefonieren mit dem Handy weiter gesenkt. Anrufe aus dem Ausland dürfen nur noch 19 Cent pro Minute ohne Mehrwertsteuer kosten. Ankommende Anrufe kosten 5 CENT. Es darf 6 Cent kosten, wenn eine sms verschickt wird.

EU-ARBEITSMARKT
Ab dem 1. Januar ist der Zugang zum EU-Arbeitsmarkt für Rumänien und Bulgaren uneingeschränkt. Sie dürfen in jedem EU-Land arbeiten und benötigen dafür keine besondere Genehmigung.

EUROPAPARLAMENT
Für den Einzug ins Europaparlament müssen die Parteien künftig nur noch eine Drei-Prozent-Hürde überwinden. Damit ist die bisherige Fünf-Prozent-Klausel aufgehoben. Die Neuregelung greift bereits im Wahlrecht bei der nächsten Europawahl im Mai 2014.


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