April 1974 - Mehr Rechte für die
Personalvertreter in der Bundesrepublik
Es war kein Aprilscherz, wenngleich das neue
Gesetz für Personalvertreter für den öffentlichen
mit diesem Datum zusammenfiel. Nach diesem Gesetz
waren die Personalräte mit mehr Rechten
ausgestattet, sie waren denen der Betriebsräte
ähnlich aufgebaut und die Gewerkschaften hatten
somit an Stärke gewonnen. Und Hamburg machte sich in
Sachen Arbeiter-Bildung einen Namen als Vorreiter,
denn noch kein anderes Bundesland hatte bisher
seinen Arbeitnehmern einen Bildungsurlaub
zugestanden. Urlaub plus Bildung und das zusätzlich
zum Jahresurlaub, wenn auch nur alle zwei Jahre.
Doch das Angebot war bemerkenswert. In der
bundesdeutschen Druckindustrie könnten
Lohnerhöhungen durchgesetzt werden. Das ging zu
Herzen, vielleicht auch, weil in München das erste
Deutsche Herzzentrum eröffnet werden konnte. Die
NATO feierte ihren 25. Geburtstag, den der
französische Staatpräsident, Georges Pompidou, nicht
mehr erleben konnte. Er war gleich zu Beginn des
Monats gestorben. Und was für Napoleon einst das
Ende einer Ära gewesen war, nämlich „Waterloo“,
sollte für die schwedische Popgruppe „Abba“ der
Beginn einer legendären Karriere werden.
Wichtige Ereignisse im
April 1974
1. April 1974
Hamburg gewährte als erstes deutsches Bundesland
seinen Arbeitnehmern den sogenannten Bildungsurlaub.
Damit war es den Arbeitnehmern künftig möglich, über
den Erholungsurlaub hinaus, alle zwei Jahre für 14
Tage einen Bildungsurlaub in Anspruch zu nehmen.
1. April 1974
Das Personalvertretungsgesetz für den öffentlichen
Dienst nn der
Bundesrepublik Deutschland trat in
Kraft. Es sicherte den Personalräten ähnliche Rechte
zu wie den Betriebsräten und baute so die Position
der Gewerkschaften aus.
1. April 1974
Gegenüber Griechenland hatte sich die Bundesrepublik
verpflichtet, 47 Millionen DM als Entschädigung zu
zahlen für die im ersten Weltkrieg von Deutschland
versenkten Schiffe.
1. April 1974
In Burma trat eine neue Verfassung in Kraft.
2. April 1974
Im Alter von 62 Jahren starb in der französischen
Hauptstadt der Staatspräsident Georges Pompidou. Der
Politiker war am 5. Juli 1911 in Montboudif
(Frankreich) geboren worden.
2. April 1974
Konfessionelle Arbeitsgruppen forderten in der
bundesdeutschen Hauptstadt Bonn die Abschaffung der
sogenannten Gewissensprüfung für
Wehrdienstverweigerer.
2. April 1974
Neues Mitglied der Westafrikanischen Währungsunion (UMOA)
und der Westafrikanischen Entwicklungsbank (BOAD)
wurde die Republik Niger.
2. April 1974
Das neu erbaute Westfalenstadion in Dortmund wurde
mit einem Fußballspiel zwischen
Borussia Dortmund
und FC Schalke 04 eingeweiht. Das Spiel gewann mit
0:3 die Mannschaft von Schalke 04.
3. April 1974
Der Generalstabschef von Israel, David Elazar
(1925-1976), trat zurück, weil ihm ein
Untersuchungsausschuss Fehler angelastet hatte, die
zum Ausbruch des Jom-Kippur-Krieges (6. bis 22.
Oktober 1973) geführt hatten. Die Nachfolge von
Elazar trat Mordechai Gur (1930-1995) an. Der
Ausschuss hatte ausdrücklich betont, dass die
Regierungschefin Golda Meir (1898-1978) und
Verteidigungsminister Moshe Dajan (1915-1981) keine
Schuld treffen würde.
3. April 1974
In Hamburg einigten sich die Tarifpartner in der
bundesdeutschen Druckindustrie auf eine Lohnerhöhung
von 11,3 Prozent für die ca. 180.000 Beschäftigten.
3. April 1974
In der bayerischen Landeshauptstadt München
eröffnete der Ministerpräsident des Bundeslandes,
Alfred Goppel (1905-1991) von der CSU, das erste
Deutsche Herzzentrum.
3. April 1974
In Los Angeles (US-Bundesstaat Kalifornien)
zeichnete die US-amerikanische Filmakademie den Film
„The Sting“ (Der Clou) von George Roy Hill
(1921-2002) als besten Film des Jahres 1973 mit
sieben Oscars aus.
3. April 1974
Die bis dato längste Tornado-Serie der
amerikanischen Geschichte, der Super Outbreak,
verwüstete 13 US-Bundesstaaten und eine kanadische
Provinz. Durch die 148 Wirbelstürme kamen 315
Menschen ums Leben. Es gab mehr als 5.000 Verletzte.
4. April 1974
Die ständigen Vertreter der NATO-Mitgliedsstaaten in
Brüssel begingen mit einem Festakt das 25-jährige
Jubiläum des Verteidigungsbündnisses.
4. April 1974
In der Bundesrepublik wurde eine Monopolkommission
zur Begutachtung von Unternehmenskonzentrationen
geschafften.
4. April 1974
Nachzahlungen in Höhe von 434.000 US-Dollar (1,12
Millionen DM) forderten die US-Steuerbehörden von
Präsident Richard M. Nixon (1913-1994). Der
Präsident musste zur Schuldentilgung ein Darlehen
aufnehmen, obwohl tausende US-Amerikaner ihm mit
Spenden helfen wollten.
4. April 1974
Die Journalistenorganisationen der Bundesrepublik
Deutschland äußerten sich besorgt über die
zunehmende Pressekonzentration im Land. Den Anlass
dazu gab die kapitalverflechtung der „Stuttgarter
Nahrichten“ und der „Stuttgarter Zeitung“.
5. April
In Laos bildeten die Regierung des neutralistischen
Prinzen Suvannavong und die prokommunistische
Pathet-Lao-Bewegung unter Suvannavongs Halbbruder,
Prinz Suvanna Phuma, die im Friedensvertrag von 1973
vereinbarte Koalitionsregierung.
5. April 1974
In der belgischen Hauptstadt Brüssel konstituierte
sich der Bund der sozialdemokratischen Parteien der
Europäischen Gemeinschaft. Die Parteien hatten bis
dato nur ein Verbindungsbüro unterhalten.
5. April 1974
Wegen inhaltlicher Mängel gab der Bundesrat den
Mitbestimmungsentwurf für Arbeitnehmer zur
Überarbeitung an die Bonner Koalitionsregierung
zurück.
6. April 1974
Nach offiziellen Angaben trat der libysche
Staatschef Muammar al-Gaddafi (1942-2011) auf
eigenen Wunsche von allen politischen und
administrativen Ämtern zurück. Er blieb aber
Oberkommandant der Streitkräfte. Seine Aufgaben
übernahm Ministerpräsident Abdul Salam Dschallud
(*1944).
6. April 1974
Der jordanische König Hussein I. (1935-1999)
erklärte seine Bereitschaft, die palästinensische
Befreiungsorganisation PLO als Vertretung der
Palästinenser anzuerkennen.
6. April 1974
In Hawthorne (US-Bundesstaat Kalifornien) stellten
die US-amerikanischen Northrup-Flugzeugwerke mit dem
„YF-17“ einen Düsenjäger vor, der durch zwei neu
entwickelte Triebwerke doppelte
Schallgeschwindigkeit erreichte.
6. April 1974
Mit dem Titel „Waterloo“ gewann die schwedische
Popgruppe „Abba“ den „Grand Prix d’Eurovision de la
Chanson“.
7. April 1974
Im Schweizer Kanton Waadt wurden die für den
Tourismus erschlossenen Grotten von Vallorbe
Besuchern zugänglich gemacht.
7. April 1974
In der französischen Hauptstadt Paris begann das
einwöchige 3. Internationale Festival Phantastischen
und Science-Fiction-Films.
7. April 1974
Die DDR-Fußballmannschaft des 1. FC Magdeburg wurde
DDR-Meister. Der Vorjahressieger Dynamo Dresen
erreichte Platz drei in der Abschlusstabelle.
7. April 1974
Wegen Differenzen mit dem Deutschen Fußball-Bund
über den Sportvertrag mit DDR trat der Präsident des
Deutschen Sportbundes, Wilhelm Kregel (1909-1994)
zurück.
8. April 1974
In Washington unterschrieb der US-amerikanische
Präsident ein Gesetz, nach dem der Mindestlohn für
die rund 57 Millionen Arbeiter um 44 Prozent auf
2,30 US-Dollar (5,96 DM) pro Stunde anstieg.
8. April 1974
In ihrem Frühjahrsbericht übte die
Arbeitsgemeinschaft der
wirtschaftswissenschaftlichen Forschungsinstitute
Kritik an der Regierung der Bundesrepublik. Die
rückläufige Beschäftigung, das aufgeblähte
Exportvolumen und der beschleunigte Preisanstieg
würden für eine Fehlentwicklung der
finanzpolitischen Maßnahmen sprechen.
9. April 1974
Auf einem Sonderparteitag stellten die Hamburger
Sozialdemokraten in der Hansestadt die neue
Senatsliste fertig. Die SPD/FDP-Koalition blieb
unter ihrem Ersten Bürgermeister Peter Schulz
(1930-2013) bestehen. Sie war aus den
Bürgerschaftswahlen am 3. März als Sieger
hervorgegangen.
9. April 1974
Die bayerische Landeshauptstadt München gab den
Beschluss bekannt, dass der Viktualienmarkt zur
Fußgängerzone umgestalten werden solle.
10. April 1974
In Jerusalem (Israel) erklärte die 76-jährige
Ministerpräsidentin Golda Meir (1898-1978) ihren
Rücktritt.
10. April 1974
Der australische Premierminister Gough Whitlam
(*1916) empfahl in Sydney (Australien) dem
Generalgouverneur die Auflösung des Parlaments und
die Ausschreibung von Neuwahlen. Im
Repräsentantenhaus habe seine Labour Party zwar die
Mehrheit, aber nicht im Senat. So würden regelmäßig
von Länderkammer Gesetzesvorlagen abgewiesen werden.
10. April 1974
Indische Wirtschaftsplaner empfahlen der Regierung
in Indien den Fleischexport von „heiligen Kühen“. So
sollten die Erdölimporte finanziert werden. Von den
230 Millionen Kühen im gesamten Land seien 30
Millionen abgemagert und völlig nutzlos. Die
Nachfrage nach magerem Fleisch sei im westlichen
Ausland groß nach Meinung der Experten.
10. April 1974
In Novisad (Jugoslawien) gewann das schwedische
Herrenteam bei den Europameisterschaften im
Tischtennis zum sechsten Mal in Folge den Titel. Bei
den Damen ging die Mannschaft der Sowjetunion als
Sieger hervor.
11. April 1974
Für insgesamt 850 Millionen DM plante das Bundesland
Bayern die Erweiterung des Straßennetzes in der
Landeshauptstadt München. Das mit 400 km bereits
längste Netz der Bundesrepublik sollte um 65 km
vergrößert werden.
11. April 1974
Die Nachfolge der zurückgetretenen Premierministerin
Golda Meir in Israel trat Jitzchak Rabin (1922-1995)
an.
11. April 1974
Auf die israelische Grenzstadt Kerjat Schmoneh wurde
ein arabischer Terroranschlag verübt. Dabei kamen 18
Menschen ums Leben.
11. April 1974
Der Gründer des schweizerischen Kinderhilfskomitees
„Terre des Hommes“, Edmond Kaiser (1914-2000),
unterschrieb in Lausanne (Schweiz) einen Bauvertrag
für ein Kinderdorf. Für 500 Waisenkinder entstand
ein Heim auf einem 100 Quadratkilometer großen
Gelände im Hungergebiet von Wollo in Äthiopien.
12. April 1974
KARFREITAG
12. April 1974
In Quirjat Shemonah im Norden Israels protestierten
mehr als 15.000 Menschen gegen den blutigen
palästinensischen Terroranschlag vom Vortrag. Sie
gaben dem Libanon, wo die Guerillaorganisation ein
Quartier besaß, Mitschuld an dem Verbrechen und
drohten mit einem Vergeltungsschlag.
12. April 1974
Der Verteidigungs- und Innenminister von Kuwait,
Scheich Saad As Sabah (1930-2008), unterschrieb mit
Regierungsvertretern aus Frankreich einen
Kaufvertrag über 16 französische Kampfflugzeuge der
Marke „Mirage F1“ mit Luft-Luft- und
Luft-Boden-Raketen.
12. April 1974
Eine 32 Kilometer lange Strecke zwischen Klausen und
Bozen (Südtirol) wurde als letztes Teilstück der
Brenner-Autobahn freigegeben. Damit war zwischen
Skandinavien und Sizilien eine durchgehende
Autobahnverbindung geschaffen worden.
12. April 1974
In der Hamburger Kirche St. Nikolai übergab der
österreichische Maler Oskar Kokoschka (1886-1980)
der Stadt ein Mosaik-Wandbild. Das Bild „Ecce
Homines“ war die vierte Arbeit des Künstlers für die
Stadt Hamburg. Es zeigt eine Kreuzigungsszene.
13. April 1974
Unter Berufung auf Geheimdokumente berichtete die
britische Zeitung „Sunday Times“, dass
US-amerikanische und europäische Firmen Rhodesien
beim Aufbau der Stahlindustrie finanziell
unterstützt hatten. Somit hatten die Staaten gegen
die von den Vereinten Nationen gegen Rhodesien
verhängten Wirtschaftssanktionen verstoßen.
13. April 1974
In Istanbul (Türkei) demonstrierten 20.000 Türken
gegen die griechische Regierung. Zwischen beiden
Ländern gab es Streit um Ölbohr-Rechte in der Ägäis.
14. April 1974
OSTERSONNTAG
14. April 1974
Da der Sohn des äthiopischen Kaisers Haile Selassie
I. (1892-1975), Merid Azmach, seit einem
Schlaganfall gelähmt war und das Amt des
Thronfolgers nicht übernehmen konnte, ernannte der
Kaiser seinen Enkel, Prinz Zera Yakob Asfa Wossen
(*1953) zu seinem Nachfolger.
14. April 1974
Etwa 6.000 spanische Gastarbeiter forderten in
Kassel beim ersten Spaniertreffen in der
Bundesrepublik Deutschland Demokratie für ihre
Heimat. In Spanien wachse der Wunsch nach nationaler
Einheit und Freiheit, was mit dem herrschenden
Faschismus im Land nicht vereinbar sei.
14. April 1974
Bei einer Tagung in Biel (Schweiz) entzog der
Internationale Turnerbund Bulgarien die Austragung
der Kunstturn-Weltmeisterschaft, weil das Land den
Sportlern aus Südafrika keine freie Einreise
zusichern könnte. Drei Monate später bekam Bulgarien
die Austragungslizenz zurück, dafür wurden
Südafrikas Turner von der Teilnahme an der
Weltmeisterschaft ausgeschlossen.
14. April 1974
Im größten indischen Strom, dem Ganges, nahmen etwa
3 Millionen Pilger ein rituelles Bad. Das
Reinigungsritual wird alle zwölf Jahre anlässlich
eines Hindufestes begangen.
15. April 1974
OSTERMONTAG
15. April 1974
Das Militär unter Stabschef Seyni Kountché
(1931-1987) stürzte in der Republik Niger den
amtierenden Präsidenten Hamani Diori (1916-1989) und
übernahm die Regierungsgewalt.
15. April 1974
Der Ministerpräsident von Libyen, Abdul Salam
Dschallud (*1944) teilte mit, dass sein Land künftig
kein Erdöl mehr an Ägypten liefern werde. Der Grund
sei die Annahme des Waffenstillstandsabkommens durch
Ägypten im Jom-Kippur-Krieg (6. bis 22. Oktober
1973) mit Israel.
15. April 1974
Derzeit würden 150.000 Menschen in aller Welt mit
einem Herzschrittmacher, davon 23.000 in der
Bundesrepublik Deutschland. Das ging aus einem
Bericht der Zeitschrift „Herz-Kreislauf“ hervor.
15. April 1974
In San Francisco (US-Bundesstaat Kalifornien)
überfielen Mitglieder der „Symbionese Liberation
Army“ (SLA) eine Bank. Unter den Bankräubern wurde
auf den Tatortfotos die am 4. Februar von der SLA
entführte Zeitungserbin Patricia Hearst (*1954)
erkannt.
16. April 1974
Die südvietnamesische Regierung brach ihre
Beteiligung an den Pariser Gesprächen mit den
Vietcong über die Zukunft Süd-Vietnams ab. Begründet
wurde der Schritt mit anhaltenden
Waffenstillstandsverletzungen seitens des Vietcong.
16. April 1974
Pennystücke einzuschmelzen oder auszuführen, wurde
vom US-Finanzministerium verboten. Damit sollte
Spekulanten begegnet werden, die Kupfermünzen wegen
des steigenden Kupferpreises horteten. Seit dem 1.
Januar hatte die Münzstätte schon 2 Milliarden
Pennystücke ausgegeben (im selben Zeitraum 1973 eine
Milliarde)
17. April 1974
US-Präsident Richard M. Nixon (1913-1994) ernannte
in Washington (USA) den bisherigen Leiter der
Bundesbehörde für Energiefragen William E. Simon
(1927-2000) zum neuen Finanzminister.
17. April 1974
Der im Januar mit Libyen geschlossene Vertrag über
eine Fusion beider Länder wurde vom tunesischen
Staatschef Habib Bourguiba (1903-2000) für nichtig
erklärt.
17. April 1974
Die schwersten Kämpfe in Süd-Vietnam seit dem
Pariser Waffenstillstand im Januar 1973 kosteten 567
Soldaten das Leben. In das Gefecht um einen
Ranger-Stützpunkt griffen Panzer beider Seiten und
die südvietnamesische Luftwaffe ein.
17. April 1974
Kuwait und
Saudi-Arabien beschlossen, den Gegnern
Israels finanzielle Hilfe in Höhe von insgesamt rund
675 Millionen
US-Dollar (1,7 Milliarden DM) zu
gewähren. Nutznießer dieser Unterstützung waren
unter anderem Ägypten und die Palästinensische
Befreiungsorganisation PLO.
17. April 1974
Als Leihgabe des Pariser Louvre wurde die „Mona
Lisa“ von Leonardo da Vinci (1452-1519) nach Japan
eingeflogen. Das Gemälde war vom 18. April bis zum
10. Juni in der japanischen Hauptstadt Tokio zu
besichtigen.
18. April 1974
Vom italienischen Senat wurde ein Gesetz
verabschiedet zur öffentlichen Finanzierung
politischer Parteien. Rückwirkend ab 1. Januar
erhielten die Parteien staatliche Zuschüsse in Höhe
von insgesamt 45 Milliarden Lire (rund 180 Millionen
DM) pro Jahr.
18. April 1974
In Hamburg kamen bei einem bewaffneten Banküberfall
zwei Personen, darunter der Täter, ums Leben. Zwei
weitere Personen wurden verletzt.
18. April 1974
Aus Protest gegen zu hohe Fleisch- und Milchexporte
blockierten 6.000 italienische Bauern den
Grenzübergang Brenner.
18. April 1974
Mit Ausnahme von Libyen hob die Organisation der
arabischen Erdöl exportierenden Staaten das nach dem
Jom-Kippur-Krieg gegen den Westen verhängte
Öl-Embargo auf.
18. April 1974
Türkische Wissenschaftler entdeckten eine
Mohnpflanze, die das hustenstillende Kodein
enthielt, jedoch kein Opium. Der Anbau dieser
Pflanze für die Pharma-Industrie würde die Existenz
der türkischen Mohnbauern und dabei wäre das Risiko
einer erhöhten Rauschgiftproduktion ausgeschlossen.
19. April 1974
Durch einen Beschluss des belgischen
Ministerpräsidenten Leo Tindemans (*1922) sowie der
christlich-sozialen und liberalen Parteipräsidenten
konnten die Sprachparteien wie z. B. die flämische
Volksunie erstmals in der Geschichte Belgiens an den
Beratungen zur Regierungsbildung teilnehmen.
19. April 1974
An Bord eines unter pananamischer Flagge fahrenden
Frachters fand die US-Rauschgiftbehörde in Nassau
(Bahamas) 1,7 Tonnen Haschisch. Der Fund hatte einen
Verkaufswert von umgerechnet 40 Millionen DM. Es war
die größte Menge Rauschgift, die bis dato jemals in
der westlichen Welt beschlagnahmt wurde.
19. April 1974
Bundeskanzler Willy Brandt (1913-1992) reiste zu
einem Staatsbesuch nach Algerien. Dies war der erste
Besuch eines deutschen Regierungschefs in Algerien.
Seine fünftägige Reise führte ihn auch nach Ägypten.
Für das Land war der Besuch des deutschen Kanzlers
ebenfalls der erste offizielle Regierungsbesuch aus
der Bundesrepublik.
20. April 1974
Der liberale kolumbianische Politiker Alfonso López
Michelsen (1913-2007) ging aus den
Präsidentschaftswahlen in Kolumbien als Sieger
hervor. Damit hatten sich erstmals seit 16 Jahren
wieder ein konservativer und ein liberaler Kandidat
gegenübergestanden. Im Jahr 1957 hatten sich
Liberale und Konservative zu einer Nationalen Front
zusammengeschlossen.
20. April 1974
Japan und China unterzeichneten nach einjährigen
Verhandlungen ein Luftverkehrsabkommen. Daraufhin
sperrte Taiwan, das mit China in Feindschaft
existierte und das als „Republik China“ den
Alleinvertretungsanspruch für alle Chinesen erhob,
seinen Luftraum für japanische Flugzeuge.
20. April 1974
Die UdSSR gewann bei der Eishockey-Weltmeisterschaft
im finnischen Helsinki das Final mit 3:1 gegen die
Mannschaft aus Schweden.
21. April 1974
Bei seiner ersten offiziellen Visite in Algerien
seit
1962 waren die zweitägigen Gespräche des
deutschen Bundeskanzlers
Willy Brandt (1913-1992)
mit dem algerischen Staatschef Houari Boumedienne
(1932-1978) zu Ende gegangen. Brandt reist weiter
nach Ägypten.
21. April 1974
Die DDR öffnete zwei zusätzliche Grenzübergänge nach
West-Berlin für die in der DDR-Hauptstadt
akkreditierten Botschafter. Den Diplomaten hatte
bisher nur der Übergang „Checkpoint Charlie“ zur
Verfügung gestanden.
22. April 1974
In der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba fand die
bisher größte Massenkundgebung der Geschichte des
Landes statt. Rund 250.000 Christen demonstrierten
gegen eine Trennung von Kirche und Staat.
22. April 1974
Bei den ersten Wahlen im indischen Bundesstaat
Sikkim gewann die Kongresspartei 29 von 32 Sitzen.
Die Kongresspartei betrieb die Entmachtung von König
Palden Thondup (1923-1982).
22. April 1974
In den Abruzzen (
Italien) wurde ein frei lebender
Wolf mit einem Sendegerät ausgestattet. Die
Initiatoren dieses bisher in Europa einzigartigen
Experiments, die auf diese Weise die
Lebensgewohnheiten der Wölfe erforschen wollten,
waren der „World Wildlife Fund“ sowie
Wissenschaftler verschiedener Länder.
23. April 1974
In Belgien verständigten sich die Christlich-Soziale
Partei und die Liberalen darauf, eine
Minderheitsregierung zu bilden, deren
Ministerpräsident Leo Tindeman (*1922) hatte.
23. April 1974
Der US-Dollar sank an allen internationalen
Devisenmärkten weiter ab. Der Mittelkurs, der in
Frankfurt am Main notiert wurde, lag bei 2,4935 DM
pro Dollar. Der Kurs markierte den tiefsten Stand
der letzten fünf Monate. Die Ursache für das
Absinken waren Spekulationen auf ein amerikanisches
Handelsbilanzdefizit von umgerechnet 500 Millionen
DM im März.
23. April 1974
Rund 17.000 Mitglieder des Deutschen Bauernverbandes
protestierten in Dortmund (Nordrhein-Westfalen)
gegen die Preisbeschlüsse des EG-Agrarrats. Danach
waren die Erzeugerpreise um nur 2,6 Prozent
gegenüber um 10 Prozent erhöhte
Produktionsmittelkosten gestiegen.
23. April 1974
Das West-Berliner Bauprojekt „Steglitzer Kreisel“
der Bauträgergesellschaft des Einkaufs- und
Verwaltungszentrums ging in Konkurs. Die
Kommanditisten verloren 80 Millionen DM an Einlagen.
24. April 1974
Der österreichische Bundespräsident Franz Jonas
(1899-1974) starb in Wien nach längerer Krankheit im
Alter von 74 Jahren. Die Wahl seines Nachfolgers
wurde für den 23. Juni festgesetzt. Bis dahin
übernahm Bundeskanzler Bruno Kreisky (1911-1990) die
Aufgaben des Staatsoberhauptes.
24. April 1974
In der bundesdeutschen Hauptstadt Bonn wurde der
persönliche Referent des Bundeskanzlers Willy Brandt
(1913-1992), Günter Guillaume (1927-1995) wegen des
Verdachtes auf Spionage für die DDR festgenommen.
24. April 1974
Bei den Wahlen in Südafrika behielt die National
Party ihre absolute Mehrheit.
24. April 1974
Zum Ausgleich der US-amerikanischen Kosten bei der
Stationierung von Streitkräften in der
Bundesrepublik wurde ein deutsch-amerikanisches
Abkommen unterzeichnet.
24. April 1974
Zwischen der Bundesrepublik und der
DDR war es zum
Abschluss des Abkommens über den nichtkommerziellen
Verrechnungs- und Zahlungsverkehr und über das
Gesundheitswesen (z. B. kostenlose ärztliche
Behandlung bei Reisen im jeweils anderen Staat)
gekommen.
25. April 1974
Ein Militärputsch beendete in Portugal das
sechsjährige Regime von Ministerpräsident Marcelo
José das Neves Alves Caetano (1906-1980). Die Macht
im Land übernahm die Militärjunta „Bewegung der
Streitkräfte“.
26. April 1974
Der Kandidat der Arbeiterpartei in Israel, Jitzchak
Rabin (1922-1995), wurde vom israelischen
Staatspräsidenten Ephraim Katzir (1916-2009) mit der
Bildung einer neuen Regierung beauftragt. Rabin, der
bisherige Arbeitsminister wurde Nachfolger der am
10. April zurückgetretenen Premierministerin Golda
Meir (1898-1978).
26. April 1974
An der Akademie der Wissenschaften der DDR in
Berlin
(Ost) wurde ein Wissenschaftlicher Rat für
Umweltfragen gegründet. Die Leitung übernahm
Professor Dr. Hans Mottek (1910-1993).
27. April 1974
Aus einer privaten Kunstsammlung in der Nähe von
Dublin (Irland) wurden bei dem bisher größten
Kunstraub dieses Jahrhunderts 19 Bilder entwendet.
Der Wert der Gemälde betrug rund 50 Millionen DM. Es
waren Werke von Jan Vermeer (1632-1975) und Peter
Paul Rubens (1577-1640) unter der Beute gewesen. Die
Polizei fand die Bilder Anfang Mai in einem
abgelegenen irischen Bauernhaus wieder auf.
28. April 1974
Der Präsident von Bolivien, Hugo Banzer Suarez
(1926-2002), verlängerte den am 29. Januar
verhängten Ausnahmezustand im Land um weitere drei
Monate. Die Maßnahme wurde mit angeblichen
Umsturzplänen linksgerichteter Kräfte begründet.
29. April 1974
Die Militärjunta in Portugal verfügte als erste
gesetzliche Maßnahme die Absetzung von
Staatspräsident Américo Deus Rodriguez Tomás
(1894-1987) und der Regierung unter Marcelo José das
Neves Alves Caetano (1906-1980). Die
Nationalversammlung Portugals wurde aufgelöst.
29. April 1974
Im spanischen Jarama gewann der österreichische
Autorennfahrer
Niki Lauda (*1949) auf einem Ferrari
den Großen Preis von Spanien in der Formel-1. Der
bundesdeutsche Fahrer Hans-Joachim Stuck (*1951)
belegte den vierten Platz.
30. April 1974
Um Reformen und Modernisierungen durchzusetzen, trat
das Personal der italienischen staatlichen Radio-
und Fernsehanstalt RAI in den Streik.
30. April 1974
Der gesetzliche Mindeststundenlohn von 5,60 Franc (3
DM) wurde von der französischen Regierung auf 5,95
Franc (3,20 DM) erhöht. Bei einer Wochenarbeitszeit
von 40 Stunden ergab sich ein Monatsmindestlohn von
rund 1000 Franc (540 DM).
30. April 1974
In Südkurdistan wurden der 22-jährige Leyla Kassim
und vier weitere Studenten wegen „Begünstigung und
Gutheißung der separatistischen Bestrebungen“
hingerichtet. Die Angeklagten waren schweren
Folterungen ausgesetzt gewesen.
April 1974 Deutschland in den Nachrichten
FCA trauert um Peter Sievers
Augsburger Allgemeine
Der ehemalige FCA-Funktionär war unter anderem von April
1974 bis November 1975 erster Vorsitzender des FC
Augsburg. Zusammen mit Erich Liebert, Josef Neumeier,
Georg Wieland, Georg Platzer, Manfred Matz und Hannes
Eberle war er in dieser Ära .....
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...
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Das
geschah
1973
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