April 1974 - Mehr Rechte für die
Personalvertreter in der BRD
Es war kein Aprilscherz, wenngleich das neue
Gesetz für Personalvertreter für den öffentlichen
mit diesem Datum zusammenfiel. Nach diesem Gesetz
waren die Personalräte mit mehr Rechten
ausgestattet, sie waren denen der Betriebsräte
ähnlich aufgebaut und die Gewerkschaften hatten
somit an Stärke gewonnen. Und Hamburg machte sich in
Sachen Arbeiter-Bildung einen Namen als Vorreiter,
denn noch kein anderes Bundesland hatte bisher
seinen Arbeitnehmern einen Bildungsurlaub
zugestanden. Urlaub plus Bildung und das zusätzlich
zum Jahresurlaub, wenn auch nur alle zwei Jahre.
Doch das Angebot war bemerkenswert. In der
bundesdeutschen Druckindustrie könnten
Lohnerhöhungen durchgesetzt werden. Das ging zu
Herzen, vielleicht auch, weil in München das erste
Deutsche Herzzentrum eröffnet werden konnte. Die
NATO feierte ihren 25. Geburtstag, den der
französische Staatpräsident, Georges Pompidou, nicht
mehr erleben konnte. Er war gleich zu Beginn des
Monats gestorben. Und was für Napoleon einst das
Ende einer Ära gewesen war, nämlich „Waterloo“,
sollte für die schwedische Popgruppe „Abba“ der
Beginn einer legendären Karriere werden.
Wichtige Ereignisse im
April 1974
1. April 1974
Hamburg gewährte als erstes deutsches Bundesland
seinen Arbeitnehmern den sogenannten Bildungsurlaub.
Damit war es den Arbeitnehmern künftig möglich, über
den Erholungsurlaub hinaus, alle zwei Jahre für 14
Tage einen Bildungsurlaub in Anspruch zu nehmen.
1. April 1974
Das Personalvertretungsgesetz für den öffentlichen
Dienst nn der
Bundesrepublik Deutschland trat in
Kraft. Es sicherte den Personalräten ähnliche Rechte
zu wie den Betriebsräten und baute so die Position
der Gewerkschaften aus.
1. April 1974
Gegenüber Griechenland hatte sich die Bundesrepublik
verpflichtet, 47 Millionen DM als Entschädigung zu
zahlen für die im ersten Weltkrieg von Deutschland
versenkten Schiffe.
1. April 1974
In Burma trat eine neue Verfassung in Kraft.
2. April 1974
Im Alter von 62 Jahren starb in der französischen
Hauptstadt der Staatspräsident Georges Pompidou. Der
Politiker war am 5. Juli 1911 in Montboudif
(Frankreich) geboren worden.
2. April 1974
Konfessionelle Arbeitsgruppen Forderten in der
bundesdeutschen Hauptstadt Bonn die Abschaffung der
sogenannten Gewissensprüfung für
Wehrdienstverweigerer.
2. April 1974
Neues Mitglied der Westafrikanischen Währungsunion (UMOA)
und der Westafrikanischen Entwicklungsbank (BOAD)
wurde die Republik Niger.
2. April 1974
Das neu erbaute Westfalenstadion in Dortmund wurde
mit einem Fußballspiel zwischen
Borussia Dortmund
und FC Schalke 04 eingeweiht. Das Spiel gewann mit
0:3 die Mannschaft von Schalke 04.
3. April 1974
Der Generalstabschef von Israel, David Elazar
(1925-1976), trat zurück, weil ihm ein
Untersuchungsausschuss Fehler angelastet hatte, die
zum Ausbruch des Jom-Kippur-Krieges (6. bis 22.
Oktober 1973) geführt hatten. Die Nachfolge von
Elazar trat Mordechai Gur (1930-1995) an. Der
Ausschuss hatte ausdrücklich betont, dass die
Regierungschefin Golda Meir (1898-1978) und
Verteidigungsminister Moshe Dajan (1915-1981) keine
Schuld treffen würde.
3. April 1974
In Hamburg einigten sich die Tarifpartner in der
bundesdeutschen Druckindustrie auf eine Lohnerhöhung
von 11,3 Prozent für die ca. 180.000 Beschäftigten.
3. April 1974
In der bayerischen Landeshauptstadt München
eröffnete der Ministerpräsident des Bundeslandes,
Alfred Goppel (1905-1991) von der CSU, das erste
Deutsche Herzzentrum.
3. April 1974
In Los Angeles (US-Bundesstaat Kalifornien)
zeichnete die US-amerikanische Filmakademie den Film
„The Sting“ (Der Clou) von George Roy Hill
(1921-2002) als besten Film des Jahres 1973 mit
sieben Oscars aus.
3. April 1974
Die bis dato längste Tornado-Serie der
amerikanischen Geschichte, der Super Outbreak,
verwüstete 13 US-Bundesstaaten und eine kanadische
Provinz. Durch die 148 Wirbelstürme kamen 315
Menschen ums Leben. Es gab mehr als 5.000 Verletzte.
4. April 1974
Die ständigen Vertreter der NATO-Mitgliedsstaaten in
Brüssel begingen mit einem Festakt das 25-jährige
Jubiläum des Verteidigungsbündnisses.
4. April 1974
In der Bundesrepublik wurde eine Monopolkommission
zur Begutachtung von Unternehmenskonzentrationen
geschafften.
4. April 1974
Nachzahlungen in Höhe von 434.000 US-Dollar (1,12
Millionen DM) Forderten die US-Steuerbehörden von
Präsident Richard M. Nixon (1913-1994). Der
Präsident musste zur Schuldentilgung ein Darlehen
aufnehmen, obwohl tausende US-Amerikaner ihm mit
Spenden helfen wollten.
4. April 1974
Die Journalistenorganisationen der Bundesrepublik
Deutschland äußerten sich besorgt über die
zunehmende Pressekonzentration im Land. Den Anlass
dazu gab die kapitalverflechtung der „Stuttgarter
Nahrichten“ und der „Stuttgarter Zeitung“.
5. April
In Laos bildeten die Regierung des neutralistischen
Prinzen Suvannavong und die prokommunistische
Pathet-Lao-Bewegung unter Suvannavongs Halbbruder,
Prinz Suvanna Phuma, die im Friedensvertrag von 1973
vereinbarte Koalitionsregierung.
5. April 1974
In der belgischen Hauptstadt Brüssel konstituierte
sich der Bund der sozialdemokratischen Parteien der
Europäischen Gemeinschaft. Die Parteien hatten bis
dato nur ein Verbindungsbüro unterhalten.
5. April 1974
Wegen inhaltlicher Mängel gab der Bundesrat den
Mitbestimmungsentwurf für Arbeitnehmer zur
Überarbeitung an die Bonner Koalitionsregierung
zurück.
6. April 1974
Nach offiziellen Angaben trat der libysche
Staatschef Muammar al-Gaddafi (1942-2011) auf
eigenen Wunsche von allen politischen und
administrativen Ämtern zurück. Er blieb aber
Oberkommandant der Streitkräfte. Seine Aufgaben
übernahm Ministerpräsident Abdul Salam Dschallud
(*1944).
6. April 1974
Der jordanische König Hussein I. (1935-1999)
erklärte seine Bereitschaft, die palästinensische
Befreiungsorganisation PLO als Vertretung der
Palästinenser anzuerkennen.
6. April 1974
In Hawthorne (US-Bundesstaat Kalifornien) stellten
die US-amerikanischen Northrup-Flugzeugwerke mit dem
„YF-17“ einen Düsenjäger vor, der durch zwei neu
entwickelte Triebwerke doppelte
Schallgeschwindigkeit erreichte.
6. April 1974
Mit dem Titel „Waterloo“ gewann die schwedische
Popgruppe „Abba“ den „Grand Prix d’Eurovision de la
Chanson“.
7. April 1974
Im Schweizer Kanton Waadt wurden die für den
Tourismus erschlossenen Grotten von Vallorbe
Besuchern zugänglich gemacht.
7. April 1974
In der französischen Hauptstadt Paris begann das
einwöchige 3. Internationale Festival Phantastischen
und Science-Fiction-Films.
7. April 1974
Die DDR-Fußballmannschaft des 1. FC Magdeburg wurde
DDR-Meister. Der Vorjahressieger Dynamo Dresen
erreichte Platz drei in der Abschlusstabelle.
7. April 1974
Wegen Differenzen mit dem Deutschen Fußball-Bund
über den Sportvertrag mit DDR trat der Präsident des
Deutschen Sportbundes, Wilhelm Kregel (1909-1994)
zurück.
8. April 1974
In Washington unterschrieb der US-amerikanische
Präsident ein Gesetz, nach dem der Mindestlohn für
die rund 57 Millionen Arbeiter um 44 Prozent auf
2,30 US-Dollar (5,96 DM) pro Stunde anstieg.
8. April 1974
In ihrem Frühjahrsbericht übte die
Arbeitsgemeinschaft der
wirtschaftswissenschaftlichen Forschungsinstitute
Kritik an der Regierung der Bundesrepublik. Die
rückläufige Beschäftigung, das aufgeblähte
Exportvolumen und der beschleunigte Preisanstieg
würden für eine Fehlentwicklung der
finanzpolitischen Maßnahmen sprechen.
9. April 1974
Auf einem Sonderparteitag stellten die Hamburger
Sozialdemokraten in der Hansestadt die neue
Senatsliste fertig. Die SPD/FDP-Koalition blieb
unter ihrem Ersten Bürgermeister Peter Schulz
(1930-2013) bestehen. Sie war aus den
Bürgerschaftswahlen am 3. März als Sieger
hervorgegangen.
9. April 1974
Die bayerische Landeshauptstadt München gab den
Beschluss bekannt, dass der Viktualienmarkt zur
Fußgängerzone umgestalten werden solle.
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April 1973 in den Nachrichten
FCA trauert um Peter Sievers
Augsburger Allgemeine
Der ehemalige FCA-Funktionär war unter anderem von April
1974 bis November 1975 erster Vorsitzender des FC
Augsburg. Zusammen mit Erich Liebert, Josef Neumeier,
Georg Wieland, Georg Platzer, Manfred Matz und Hannes
Eberle war er in dieser Ära .....
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