Biografie Barbara Hendricks Lebenslauf

Die mit der vier Jahre älteren, berühmten schwedisch-afroamerikanischen Sopranistin Barbara Hendricks namensgleiche Politikerin wurde einer größeren Öffentlichkeit erst Ende 2013 zum Begriff. Am 17. Dezember 2013 wurde die bis dahin eher unbekannte SPD-Genossin von Bundespräsident Gauck als Bundesministerin für Umwelt im schwarz-roten dritten Merkel-Kabinett vereidigt. Für Insider der Berliner Politszene löste die Ernennung der Niederrheinländerin allerdings keine große Überraschung aus. Die ledige Dr. Barbara Hendricks gehörte seit Jahrzehnten zu den beständigsten und uneitelsten Kräften der zweiten Linie im Führungskader der Sozialdemokraten und galt vielen Beobachtern seit langem als ministrabel.
Barbara Hendricks wurde am 29. April 1952 in Kleve als jüngste von drei Schwestern geboren. Ihr Vater, ein CDU-Anhänger, arbeitete als kaufmännischer Angestellter in einer Schuhfabrik und später bei der Klever Kreisverwaltung. Barbara Hendricks besuchte in ihrer Geburtsstadt das Johanna-Sebus-Gymnasium für Mädchen und machte dort 1970 das Abitur. Es folgte ein Lehramts-Studium der Geschichte und Sozialwissenschaften in Bonn, das Barbara Hendricks 1976 erfolgreich abschloss.
Als Lehrerin hat die 1972 in die SPD eingetretene bekennende Katholikin aber nie gearbeitet. Nach dem Examen war sie zwei Jahre als Honorarkraft beim Deutschen Studentenwerk tätig und danach einige Monate Pressereferentin der SPD-Bundestagsfraktion. Die 1980 mit einer Dissertation zum Themenkreis „Niederrheinische Margarineindustrie“ zum Dr. phil. promovierte Historikerin begann 1981 als Pressesprecherin für den nordrhein-westfälischen Finanzminister Diether Posser (SPD) zu arbeiten. Bis 1990 übte sie diese Tätigkeit für Posser und dessen Nachfolger Heinz Schleußer (SPD) aus. Dann wechselte sie auf die Ministerialrätin-Planstelle einer Referatsleiterin im NRW-Ministerium für Umwelt, Raumordnung und Landwirtschaft (bis 1994).
Die seit 1989 dem SPD-Unterbezirk Kleve vorstehende Barbara Hendricks wurde 1994 erstmals in den Bundestag gewählt. Bei den fünf folgenden Bundestagswahlen konnte sie ihr Mandat jedes Mal erneuern, allerdings nie als Direktkandidatin, sondern über die Landesliste. Im als

„tiefschwarz“ geltenden Wahlkreis Kleve hatte von 1994 bis 2013 stets der CDU-Mann Ronald Pofalla das Direktmandat mit Stimmenanteilen von 46,1 bis 50,9 % erringen können.
Von 1998 bis 2007 überzeugte Barbara Hendricks als Parlamentarische Staatssekretärin, die den SPD-Ministern Oskar Lafontaine (1998/99), Hans Eichel (1999 – 2005) und Peer Steinbrück (2005 – 2007) zuarbeitete. 2007 übernahm Hendricks das Amt der Schatzmeisterin ihrer Partei und profilierte sich als solide und sachliche Finanzwalterin.
Die Berufung der Finanzexpertin an die Spitze des Umweltministeriums 2013 hatte nach Ansicht von Experten nicht unwesentlich mit die NRW-SPD berücksichtigenden Proporzgründen zu tun. Aber auch die Erfahrungen, die Barbara Hendricks während ihrer Zeit im NRW-Umweltministerium gesammelt hatte, dürften eine Rolle für ihre Berufung gespielt haben.
Hendricks zeigte sich Journalisten gegenüber gleichermaßen optimistisch wie vorsichtig bei der Festlegung ihres Führungsstils im Umweltministerium, das einerseits durch die Ausgliederung des Bereichs „Energie“ zugunsten des von Vizekanzler Siegmar Gabriel (SPD) geführten Wirtschafts- und Energieministeriums an Bedeutung verloren hatte, andererseits vom Verkehrs- und Bauministerium das wichtige Ressort „Stadtentwicklung und Wohnen“ erhalten hatte.
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