Biografie
Ronald Pofalla Lebenslauf
Der in der nahe Kleve gelegenen
niederrheinischen 10.000-Einwohner-Gemeinde Weeze am
15. Mai 1959 geborene CDU-Politiker Ronald Pofalla
wurde insbesondere durch seine eng mit der Person
Angela Merkels verbundene Partei- und
Kanzleramts-Karriere bekannt.
Der Arbeitersohn Pofalla, der seinem Geburtsort
stets auch als Wohnort verbunden geblieben ist,
wuchs in bescheidenen Verhältnissen mit Eltern,
Zwillingsschwester und einem älteren Bruder auf. Er
galt als aufgeweckter Schüler, den die Eltern aber
trotz einer Empfehlung für eine weiter führende
Schule in der Hauptschule Weeze ließen. Hier
erlangte Pofalla 1975 im Aufbauzug für besonders
begabte Hauptschüler die Mittlere Reife. Bis 1977
besuchte er danach die Fachoberschule für
Sozialpädagogik in Kleve, die er mit dem Fachabitur
abschloss. 1977 bis
1981 studierte Pofalla
erfolgreich an der Fachhochschule Düsseldorf. Das
Diplom als Sozialpädagoge ermöglichte ihm 1981 die
Zugangsberechtigung zu einem Jura-Studium, bei dem
er von einem Geschäftsmann aus Weeze finanziell
unterstützt wurde. 1987
bestand Pofalla das 1. juristische Examen an der
Kölner Universität. Nach dem Referendariat in Kleve
1988 bis 1991 folgte das 2. juristische Examen. 1991
erhielt Pofalla die Zulassung als Rechtsanwalt und
begann in der Essener Kanzlei Höffner-Pförtner, in
der er später als Sozius aufgenommen wurde,
anwaltlich zu arbeiten.
1975 trat Pofalla, dem die SPD zu kollektivistisch
und die
FDP zu individualistisch erschienen, in die
in der traditionell konservativen Klever Region
dominierende Partei, die CDU, ein. Den
nordrhein-westfälischen Landesverband der
CDU-Nachwuchsorganisation Junge Union führte er von
1986 bis 1992 an. Pofalla saß für die
CDU lange im
Gemeinderat von Weeze und schuf sich im
mitgliederstarken CDU-Bezirksverband Niederrhein,
dessen Vorsitz er 2000 übernommen hatte, eine
politische Hausmacht.
1990 wurde er zum ersten Mal in den Bundestag
gewählt. In den folgenden Bundestagswahlen konnte er
sein Mandat regelmäßig behaupten. Im Jahr
2000 wurde
gegen Ronald Pofalla im Zusammenhang mit dem Vorwurf
der Steuerhinterziehung ermittelt. Das Verfahren, in
dessen Zuge Pofallas Abgeordneten-Immunität vom
zuständigen Bundestags-Ausschuss aufgehoben worden
war, wurde im selben Jahr mangels Beweisen
eingestellt.
Pofalla, der 2004/05 Vize-Vorsitzender der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion gewesen war, gehörte nie
zur ersten Reihe seiner Partei, war aber auch kein
Hinterbänkler. Seine unbedingte Loyalität und eine
pragmatische Selbsteinschätzung, die bei ihm keinen
Ehrgeiz in Bezug auf Spitzenpositionen in der Partei
aufkommen ließen, machten Pofalla für die
CDU-Vorsitzende und
Bundeskanzlerin Angela Merkel
zum idealen Kandidaten als wichtigster Assistent im
Partei- und Regierungsapparat. Merkel, die während
ihrer Polit-Karriere stets darauf bedacht war,
potenzielle Konkurrenten im eigenen Lager zu
neutralisieren, setzte sich erfolgreich dafür ein,
dass Pofalla 2005 zum CDU-Generalsekretär gewählt
wurde. Im Oktober 2009 wechselte Pofalla aus dem
Parteiamt in die Regierung: Im 2. Kabinett von
Angela Merkel wurde er als Bundesminister für
besondere Aufgaben mit der Leitung der Machtzentrale
Bundeskanzleramt betraut.
Als Chef des Bundeskanzleramts stand Pofalla unter
anderem wegen ihm vorgeworfener
Unentschlossenheit und mangelnder Eignung, die
Aufgaben des Amtes wie sein Vorgänger Thomas de
Maizière (CDU) effektiv und mit der notwendigen
Kompromiss-Fähigkeit möglichst lautlos zu meistern,
in der Kritik.
Von den Medien besonders ausführlich kommentiert
wurden etliche verbale Ausrutscher, die ihm teils
als unprofessionelles oder sogar parteischädliches
Verhalten vorgeworfen wurden, bei vielen Beobachtern
aber auch als menschlich verständliches, und daher
tendenziell eher sympathisches „Druckablassen“ auf
Wohlwollen stießen. So hatte er sich 2009 während
des Bundestags-Wahlkampfs mit FDP-Generalsekretär
Niebel, der die
CDU als „Enteignungspartei“
bezeichnete, ein Wortgefecht geliefert, bei dem
beide Kontrahenten minutenlang gleichzeitig
aufeinander einschrien. Im Jahr darauf titulierte
Pofalla CSU-Verteidigungsminister Guttenberg als
„Rumpelstilzchen“ und sorgte 2011 mit einem
Verbalausraster gegen den Fraktionskollegen Bosbach
(„Ich kann deine Fresse nicht mehr sehen.“) für
Aufregung in der schwarz-gelben Koalition und Häme
beim politischen Gegner.
Pofalla ist zweimal geschieden. Die beiden
kinderlosen Ehen von Ronald Pofalla dauerten acht
(Sabine Pofalla) beziehungsweise zehn Jahre (Britta
Pofalla, geb. 1969).
Ronald Pofalla
Seiten
www.andreaypsilanti.de - Die offizielle
Ronald Pofalla Hompage
Ronald Pofalla
Bücher
Im Aufbruch in die Soziale Moderne