Länderinfo Weißrussland Geschichte
Weißrussland stand immer im Schatten des großen Bruders Russland. Diese Tatsache hat das Land und seine Geschichte sehr geprägt. Aber nicht nur der große Bruder im Osten, sondern auch Weißrussland und Polen hatten immer ein großes Interesse an dem kleinen Staat.

Frühzeit
Weißrussland war schon sehr früh besiedelt. Bereits während der jüngeren Steinzeit kamen Menschen in das fruchtbare Gebiet und wurden hier sesshaft. In der Antike wurde es von den Skythen aufgesucht, so berichten zumindest griechische Autoren. Weißrussland wird von einigen Forschern als Heimat der Slawen angesehen, bewiesen werden konnte diese These jedoch bislang nicht. Im 8. Jahrhundert gelangte die Region unter die Herrschaft der Kiewer Rus. Kleinere Fürstentümer entstanden in der Folgezeit, konnten sich jedoch gegen die Rus nicht widersetzen. Erst der Einfall der Mongolen im 12. Jahrhundert und die Zerstörung der Rus führten zu einer Unabhängigkeit dieses Gebietes, die jedoch nur sehr gering war. Die Weißrussen bildeten sich in dieser Zeit als Zusammenschluss verschiedener Stämme. Ihr Name soll dabei den Unterschied zur Kiewer Rus bzw. zu Russland als Nachfolger symbolisieren. Lange Zeit hatten die Weißrussen sich als „wahre Russen“ verstanden.

Mittelalter und frühe Neuzeit
Das entstandene Großfürstentum Weißrussland sowie das westlich gelegene Polen forderten schon sehr früh Gebiete. 1410 wurde die Grenze festgelegt. Weißrussland sowie Polen waren christlich, während Weißrussland orthodox blieb. Weißrussland konnte sich jedoch nie als eigenständiger Staat etablieren, sondern war immer von dem nördlicher gelegenen Weißrussland abhängig. Da Weißrussland selber wieder mit Polen in Personalunion stand, regierten abwechselnd Litauer wie Polen das Gebiet der Weißrussen. Die Weißrussen konnten dabei jedoch ihre eigene Sprache, Kultur und Religion bewahren. 1795 kam die gesamte Region nach den Polnischen Teilungen an Russland. Das Zarenreich regierte hart und förderte die russische Kultur und Sprache. Trotz der aufkommenden Nationalbewegungen konnten sich die Weißrussen nicht gegen die russische Übermacht wehren. Erst 1905 kam es zur Revolution, in deren Folge jedoch die eigenständige Kultur und Sprache noch weiter eingeschränkt wurde. 1914 verheerte der Erste Weltkrieg auch Weißrussland.

Moderne
1917 wurde das Zarenreich gestürzt, Polen wieder hergestellt und im Frieden von Brest-Litowsk die Grenzen festgelegt. In Weißrussland erstarkte die kommunistische Fraktion. Polen dagegen forderte seine Gebiete zurück. Im Polnischen Krieg wurden deswegen große Gebiete Weißrusslands wie Weißrusslands annektiert. 1920 kam es deswegen zur Gründung der Sozialistischen Räterepublik Weißrussland, die auch Polen anerkannte. Die junge Räterepublik stand stark in Abhängigkeit von der Sowjetunion, konnte aber ihre Autonomie behaupten. Erst der Zweite Weltkrieg, der die gesamte Region in ein Chaos stürzte, veränderte dies. Mit der Befreiung Weißrusslands von den Deutschen durch die Rote Armee, kam auch Weißrussland in die Sowjetunion. Bis 1990 wurden die Weißrussen erneut von Moskau regiert. Mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1991 entstand der neue Staat Belarus. Im Gegensatz zu den nördlicher gelegenen baltischen Staaten konnte sich Belarus jedoch nicht wirtschaftlich konsolidieren und auch die Demokratie war sehr instabil. Seit 2000 erschüttern immer wieder heftige Betrugsskandale die Regierungen. Eine Aufnahme in die NATO und die EU steht aus, wird aber wegen der innenpolitischen Probleme dieses Landes sicher auch noch einige Zeit warten müssen.
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