Länderinfo Belize Geschichte
Belize ist ein kleines Land in Mittelamerika, das aufgrund seiner Landesnatur
nur wenig Einfluss von den europäischen Kolonialmächten gespürt hat. Erst die
Briten brachten das Land unter ihre Kontrolle. Belize kennt keine Tradition des
Aufruhrs. Dies macht das kleine Land zu einer sehr stabilen Region, für die
bislang nur Gefahr aus Grenzstreitigkeiten mit dem Nachbarland Guatemala
erwachsen ist.
Frühzeit
Die Besiedlung Belizes ist noch relativ unbekannt. Ab circa 2500 v. Chr. siedeln
sich die Maya in dem Gebiet an. Ihre Hochblüte ist ab dem 3. Jahrhundert zu
sehen und schlägt sich in der Architektur von Caracol sowie in anderen
Maya-Stätten nieder. Im 9. Jahrhundert verfällt die Maya-Kultur aus bisher noch
nicht bekannten Gründen. Die Maya verlassen ihre Städte. Aber Nachfahren dieses
Volkes finden sich bis heute in Belize und Yucatan.
Neuzeit
Wer genau Belize entdeckt hat, entzieht sich der Kenntnis. Es waren spanische
Konquistadoren, die diese Region zuerst aufsuchten. Um 1509 segelte Juan de
Solis von Yucatan aus gen Norden, möglicherweise hat er auch Belize besucht.
1519 eroberte Hernan Cortes Mexiko. 1525 unternahm er einen weiteren Zug durch
Mittelamerika, um die aufständischen Indios zu bekämpfen. Die Spanier waren an
Belize jedoch nicht interessiert, so dass sie es unterließen, das Gebiet
militärisch einzunehmen. Die Maya waren zu aufsässig und die Region zu
unwirtlich. Es gab keine reichen Gold- und Silbervorkommen wie
in Mexiko oder
Honduras. Das Machtvakuum machte die belizische Küste interessant für Piraten,
die hier Unterschlupf fanden. Die Piraten und Freibeuter kaperten oft im Auftrag
der englischen Regierung spanische Schiffe. 1670 einigten sich England und
Spanien auf das Beilegen ihres Streits. Die Spanier ließen in Belize den Maya
relativ viel Autonomie, griffen aber seit 1700 vermehrt ein. 1707 nahmen sie
Tipu ein. Es kam im folgenden Jahr zum Bürgerkrieg zwischen den Maya von Tipu
und denen von Mozul. Die Lage geriet politisch außer Kontrolle. 1729 zogen sich
die Spanier aus Belize zurück. Sie gaben ihren Anspruch jedoch nicht auf. Belize
wurde wieder von Piraten besetzt. Nach einem Abkommen mit Engländern und Spanien
gewährte letzteres den ehemaligen Piraten das Siedeln und die Nutzung der
belizischen Wälder.
1763 wurde dies in einem Holznutzvertrag bekräftigt. Die
meist britischen Siedler brachten die Gegend in das Visier des britischen
Interesses. 1798 besiegten die Briten in der Schlacht von St. George's Caye die
Spanier. Belize fiel unter britische Kontrolle. Die Briten nutzten das Gebiet,
um seltene Hölzer zu gewinnen und zu exportieren. Dazu siedelten sie Sklaven an,
die aber nach der Sklavenemanzipation von 1833 zum sozialen Problem wurden.
1854
erhielt Belize eine neue Verfassung. 1862 wurde es, nach Aufständen, als
Kronkolonie British Honduras direkt von London aus verwaltet. Belize wurde von
den Weltkriegen nur wenig betroffen. Aber die britische Schwächung führte zum
Aufleben einer Unabhängigkeitsbewegung.
1961 sicherte Großbritannien dem Land
die Unabhängigkeit zu.
1962 wurden die ersten Parteien gegründet. 1973 nannte
sich das Land in Belize um. Bei den ersten Wahlen wurde George Cadle Price zum
Premierminister gewählt. Er führte das Land schließlich in die Unabhängigkeit.
Moderne
1981 erhielt das Land seine vollständige Unabhängigkeit. Im Gegensatz zu vielen
ehemaligen Kolonien Amerikas war die innenpolitische Lage relativ stabil. Belize
sah keine Putschversuche oder Unruhen. Möglicherweise sind die außenpolitischen
Bedingungen dafür ausschlaggebend, denn von Anfang an waren die Beziehungen zum
benachbarten Guatemala schlecht.Guatemala beanspruchte weite Teile im Westen
Belizes. 1984 wurde Manuel Esquivel bei den ersten freien Wahlen zum
Premierminister gewählt. Kurz darauf kam es zu den ersten Konflikten mit
Guatemala, nachdem Großbritannien seine Soldaten aus Belize abgezogen hatte.
Erst
1992 wurde der Streit beigelegt, indem Guatemala das kleine Land
anerkannte. In dem Vertrag wurde die Grenzziehung jedoch nicht geregelt. In den
folgenden Jahren stabilisierte sich die Wirtschaft und das Land konnte durch den
Export von Holz einigen Wohlstand entwickeln. Unter Premierminister Said Musa
entwickelte sich das Land. Er ordnete Sozialprogramme an, die aber auch die
Staatskasse belasteten. In
2005 kam es zu einem Aufstand gegen seine Regierung,
nachdem Musa im Jahr zuvor ein massives Sparprogramm aufgelegt hatte, um die
Staatskasse wieder zu entlasten. Trotzdem konnte sich seine Regierung bis 2008
halten. In
2012 flammte der Streit zwischen Guatemala und Belize wieder auf. Die
Beziehungen zwischen den beiden Ländern sind angespannt, aber keineswegs
gewaltbereit.