Trigema Geschichte

Die Geschichte des Unternehmens Trigema reicht weit zurück. Bereits 1919 wurde es von den Brüdern Eugen und Josef Mayer in der baden-württembergischen Kleinstadt Burladingen, einem ehemaligen Zentrum der Textilindustrie, gegründet. Der Name „Trigema“ setzt sich aus den Anfangsbuchstaben von Trikotwaren, Gebrüder und Mayer zusammen. In ihren Anfängen stellte die Firma ausschließlich Unterwäsche her.
1922 gingen die Brüder geschäftlich auseinander, fortan lenkte nur noch Josef Mayer die Geschicke der Firma, die damals noch den Namen „Mechanische Trikotwarenfabriken Gebr. Mayer KG“ trug. Josef Mayer erwies sich als geschickt, führte das Unternehmen durch wirtschaftlich schwierige Zeiten und vergrößerte es nach und nach. Dank einer mit einem Generator ausgestatteten Dampfkesselanlage war die Versorgung mit Strom stets gewährleistet. Die Produktion konnte gesteigert und die Mitarbeiterzahl sukzessive erhöht werden. In den 1920ern und 1930ern entstanden fünf Filialen im Umkreis von Burladingen.
Josef Mayer verstand es auch, sich mit dem nationalsozialistischen Regime zu arrangieren. 1933 zahlte er in die „Adolf-Hitler Spende der deutschen Wirtschaft“ ein, 1937 erwarb er die zur Arisierung freigegebene Textilweberei Hermann Levy in Hechingen und setzte den Expansionskurs fort. Im selben Jahr trat er der NSDAP bei. Während des Zweiten Weltkrieges waren die Auftragsbücher gut gefüllt, neben Wäsche wurden auch Braunhemden hergestellt. Franz Grupp, Schwiegersohn von Josef Mayer und von Beruf Rechtsanwalt, wurde 1939 in die Firma aufgenommen. Als Folge der Erklärung des „Totalen Krieges“ kam es 1943 zur Einstellung des Betriebs.
In der Nachkriegszeit stiegen die Umsatzzahlen konstant, der Firmenname lautete künftig „Trigema“. 1949, zum dreißigjährigen Firmenjubiläum, wurde ein neues Verwaltungsgebäude eingeweiht, auch die Einrichtung einer Betriebskrankenkasse und einer Betriebsarztpraxis für die knapp eintausend Mitarbeiter wurde beschlossen. Josef Mayer verstarb 1956, ab dieser Zeit führte sein Schwiegersohn die Geschäfte weiter. Seine Firmenführung zeichnete sich durch eine forcierte Expansion und durch die Erweiterung der Produktpalette um exklusive Damenoberbekleidung aus. 1967 wurde zudem die erste Tennis-Kollektion vorgestellt.
Als Trigema durch den stagnierenden Markt sowie durch unternehmerische Fehlentscheidungen in finanzielle Probleme geriet und die Schulden immer mehr wurden, übernahm Franz Grupps

Sohn Wolfgang die Leitung. Das war 1969, Wolfgang Grupp war seit 1956 in der Firma tätig. Der gelernte Betriebswirt strukturierte das Unternehmen um, folgte dem damals um sich greifenden Trend zum T-Shirt und beschränkte die Produktion auf die beiden Segmente Tennis- und Freizeitbekleidung. Innerhalb weniger Jahre gelang es ihm, aus einem krisenhaften ein umsatzstarkes Unternehmen zu machen. Mitte der 1970er wurden sämtliche Schulden beglichen und Trigema galt nun – so die Firmenwebsite – als „Deutschlands größter Hersteller von Sport- und Freizeitbekleidung“.
In dieser Zeit wurde ein neues Großraumbüro im Hauptwerk errichtet, in den 1980ern und 1990ern wurden diverse Filialen erneuert, die ersten firmeneigenen und öffentlichen Tankstellen errichtet, einige benachbarte Betriebe gekauft und das Kesselhaus im Hauptwerk wurde neu gebaut. 1984 wurde das erste „Testgeschäft“ in Missen-Wilhams im Oberallgäu eingeweiht. Mittlerweile befinden sich mehrere Dutzend Testgeschäfte in ganz Deutschland, bevorzugt in Fremdverkehrsorten und entlang von Autobahnen. Sie stellen eine Weiterentwicklung des Fabrikverkaufs in Burladingen dar und dienen auch dazu, die Resonanz der Kunden auf neue Kollektionen zu testen. 1995 betrug der Umsatz von Trigema beachtliche 142,1 Millionen Mark.
Der Eigentümer und Geschäftsführer Wolfgang Grupp erlangte bundesweite Bekanntheit durch die Werbespots von Trigema, in denen er selbst und ein sprechender Affe als Hauptprotagonisten auftraten. 2005 wurde Grupp mit dem Cicero-Rednerpreis ausgezeichnet, 2012 wurde ihm durch Winfried Kretschmann die Große Staufermedaille in Gold überreicht – unter anderem aufgrund seiner Verlässlichkeit, seines unternehmerischen Mutes und seines ökologischen Bewusstseins. Ebenfalls 2012 hat Trigema die der Nachhaltigkeit verpflichtete Kollektion „Change“ auf den Markt gebracht. Die Produkte des Unternehmens werden ausnahmslos in Deutschland entworfen und hergestellt.
Weitere Infos