Die erfolgreichsten Internet-Unternehmen
Es ist erst knapp 20 Jahre her, dass das Internet
begann, Teil unseres täglichen Lebens zu werden.
Welche Verdienstmöglichkeiten die neue digitale Welt
birgt, das zeigen die gigantischen Umsätze und
schillernden Erfolgsstorys vieler Online-Unternehmen
und ihrer oft unorthodoxen, meist jungen
Gründerpersönlichkeiten. Unter den zehn
erfolgreichsten Internetunternehmen - gemessen an
ihren Umsätzen - ist übrigens nur eines, dass nicht
amerikanischen Ursprungs ist - es kommt aus China.
Der Gigant unter den erfolgreichen
Internetunternehmen ist zweifelsohne
Amazon.com. Das
weltweit größte Online-Versandhaus hat mittlerweile
mehr als 33.000 Mitarbeiter rund um den Erdball und
erreichte 2012 weltweit einem Jahresumsatz von rund
61 Milliarden USD - davon fast 9 Milliarden in
Deutschland. 1995 mit einer Handvoll Kunden von dem
US-Computerwissenschaftler
Jeff Bezos in Washington
als Online Bookstore gegründet, hat Amazon seine
Produktpalette mit den Jahren stetig erweitert und
ist mittlerweile Marktführer für die größte Auswahl
sowohl neuer als auch gebrauchter Produkte. Das
Unternehmen hat zahlreiche Internetunternehmen
aufgekauft, wie beispielsweise Zappo (Schuhe),
Lovefilms (Video-Verleih) oder Alexa
(Webinformationsdienst). Zum Erfolgsrezept des
Unternehmens gehören absolut unkomplizierte
Einkaufsmodalitäten, eine riesige Produktpalette,
schneller Service und hohe Kundenorientierung. Dabei
sollte nicht unerwähnt bleiben, dass Google, unter
anderem als Arbeitgeber, mittlerweile stark in die
Kritik geraten ist.
Der zweite Umsatz-Gigant mit ebenso positiven
Wachstumsprognosen wie Amazon ist das US-Unternehmen
Google mit mehr als
50 Milliarden USD Jahresumsatz weltweit. Ohne die
Suchmaschine Google mit seinen ausgefeilten
Suchlogarithmen ist das Internet heute kaum mehr
vorstellbar. Gegründet wurde
Google 1998 von den
beiden Informatikstudenten Larry Page und Sergey
Brin in einer Garage im kalifornischen San Rafael.
Mittlerweile laufen mehr als 80 Prozent aller
weltweiten Suchanfragen über Google, so dass es 2013
bereits in 124 Sprachen - mit Varianten und
Kunstsprachen - gab. Und nach wie vor ist Innovation
bei Google großgeschrieben. So hat das Unternehmen
sein Portfolio beständig erweitert und neue Services
auf den Markt gebracht, wie unter anderem
Google
Analytics,
Google Earth,
Google Maps,
Google Cloud etc. Kritik erfährt Google in den
letzten Jahren allerdings vermehrt wegen
Datenschutzproblemen.
Mit einigem Abstand auf die beiden absoluten
Online-Riesen folgt
ebay,
das größte Online-Auktionshaus im Word-Wide-Web.
Insgesamt meldete der Onlinemarktplatz für 2012
einen Umsatz in Höhe von rund 14 Milliarden USD bei
nahezu 30.000 Mitarbeitern weltweit. Das Unternehmen
wurde 1995 von Pierre Omidyar, einem
US-amerikanischen Informatiker mit iranischen
Wurzeln, im kalifornischen San José unter der
Bezeichnung „AuctionWeb“ gegründet. Aus der
ursprünglichen Plattform für schnelle und
unkomplizierte Auktionen von Second-Hand-Artikeln
von und für Privatleute hat ebay seine Plattform
mittlerweile weltweit auch für professionelle
Anbieter von Neuwaren geöffnet. Kritik erfährt das
Unternehmen in letzter Zeit immer wieder wegen
mangelnder Transparenz, was sein Bewertungssystem
von Anbietern und Käufern betrifft.
Platz Vier der Umsatzriesen belegt die Suchmaschine
Yahoo!, die noch vor
Google - im Jahr 1994 - von den beiden
US-Amerikanern David Filo und Jerry Yang, beide
Doktoranden an der Elektronik-Fakultät der
Universität in Stanford, gegründet wurde. Während
Google sein Wachstum zum großen Teil ständigen
Neuerungen verdankt, erwirtschaftet Yahoo! seinen
Umsatz vor allem durch Aufkauf und Beteiligungen
anderer Firmen. Zum Beispiel hält Yahoo! 20 % am
chinesischen Online-Riesen Alibaba.com. 2008 wollte
Microsoft Yahoo! für mehr als 33 Milliarden EUR
kaufen, was das Unternehmen jedoch ablehnte. Yahoo!
hat weltweit mehr als 11.000 Mitarbeiter, rund 700
Millionen Nutzer und meldete für 2012 einen Umsatz
von knapp 5 Milliarden USD.
Platz Fünf, gemessen am Umsatz, erreicht der größte
Business-to-Business-Marktplatz im Web, die
Plattform Alibaba.com. Sie wurde 1999 von dem
Chinesen Jack Ma in Hangzhou, China, gegründet.
Dieser hatte mit geborgten 2.000 Dollar zuvor mit
„China Pages“ eine der ersten chinesischen
Internetfirmen gegründet. Mittlerweile hat Alibaba
mehr als 53 Millionen registrierte Mitglieder in
über 240 Ländern sowie über 70 Standorte weltweit.
Besonders im asiatischen Raum ist Alibaba
mittlerweile Marktführer auf dem Gebiet des
Online-Handels. Das Unternehmen, das seit 2013 an
der Vorbereitung seines Börsengangs arbeitet,
beschäftigt rund 24.000 Mitarbeiter weltweit und
machte 2012 knapp über 4 Milliarden USD Umsatz.
Weitere erfolgreiche Online-Unternehmen sind die
beiden Online-Reisebüros Expedia und Priceline,
beides US-Unternehmen. Expedia wurde ursprünglich im
Jahr 1995 von Bill Gates’ Unternehmen
Microsoft
gegründet und Priceline im Jahr 1997 vom
Internet-Unternehmer Jay S. Walker. Priceline ist
seit 1998 online. Beide Unternehmen erwirtschafteten
im Jahr 2012 einen Umsatz, der bei etwas mehr als 4
Mrd. Dollar lag.
An achter Stelle der umsatzstärksten
Internetunternehmen ist ein „alter Hase“ zu finden -
AOL. Der US-Onlinedienst wurde bereits
1985 von dem
IT-Unternehmer Steve Case als grafischer
Onlinedienst für die amerikanischen Nutzer des „Commodore
64“ in New York gegründet. Der Umsatz von AOL stieg
2012 - nach schwierigen Jahren - erstmals wieder auf
gut 2 Milliarden USD.
Platz Neun belegt der US-Video-Anbieter Netflix. Das
Unternehmen wurde 1997 von Reed Hastings und Marc
Randolph in Los Gatos, Kalifornien, gegründet. Der
Umsatz des mittlerweile in rund 45 Ländern aktiven
Video-Streaming-Dienstes betrug 2012 rund 3,6
Milliarden USD. Das Unternehmen konnte sein Ergebnis
nach sinkenden Absatzzahlen der Vorjahre mit dem
Eintritt in das Europageschäft 2012 damit wieder
steigern.
Auch das Soziale Netzwerk
facebook schaffte es in die Top Ten. Es
wurde 2004 von
Mark
Zuckerberg, Chris Hughes und Dustin
Moskovitz - die drei lernten sich während ihres
Studiums an der Harvard University kennen -
gegründet. Nach anfänglichen Verlusten nach dem
Börsengang 2012 konnte das Unternehmen sich wieder
stabilisieren und meldete einen Jahresumsatz von
5,09 Milliarden USD, allerdings ging der Gewinn von
1 Milliarde USD auf 53 Millionen USD zurück.
Weitere Unternehmen mit ausbaufähigem Potential sind
sicherlich auch
Twitter, gegründet 2006 vom
US-Software-Entwickler Jack Dorsey oder YouTube, das
2005 von Chad Hurley, Jawed Karim und Steve Chen -
drei ehemalige PayPal-Mitarbeiter - gegründet wurde
und heute Google gehört. Einer der erfolgreichsten
deutschen Unternehmen im Internet ist die Otto
Group. Im Geschäftsjahr 2011/2012 stieg der
weltweite Online-Umsatz des Hamburger Unternehmens
auf etwas mehr als 5 Milliarden EUR.
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