Chronik Microsoft Geschichte
Am
4. April 1975 gründeten
Bill Gates und Paul Allen
die Firma Micro-Soft in Albuquerque in New Mexico/USA.
Der Name stand für Microcomputer-Software Die
Schreibweise wurde später vereinfacht: Fortan hieß
das Unternehmen „Microsoft“. Die beiden Gründer
hatten anfangs zusammen mit anderen Mitarbeitern die
Programmiersprache BASIC für den MITS Atari
entwickelt.
Durch glückliche Umstände bekam Microsoft
1980 von
IBM den Auftrag, für IBMs ersten PC ein
Betriebssystem zu entwickeln, da der damals führende
Hersteller von Betriebssystemen, die Firma Digital
Research (CP/M), sich nicht auf die Knebelverträge
von IBM einlassen wollte. Bill Gates und sein
Kollege Steve Ballmer, pokerten hoch, um den Auftrag
zu bekommen, da das Unternehmen zu diesem Zeitpunkt
noch gar kein eigenes Betriebssystem hatte.
Microsoft, inzwischen nach Seattle umgezogen,
kaufte daraufhin kurzerhand von einer
benachbarten kleinen Softwarefirma alle Rechte an
deren Betriebssystem QDOS (Quick and Dirty Operating
System) und nannten es in MS-DOS um.
MS-DOS kam 1981 auf den Markt und Microsoft
belieferte später auch Clone-Firmen, wie Compaq
Computers. Hier griff erstmals Bill Gates’
besonderes Verhandlungsgeschick: Er hatte sich vom
Branchen-Riesen IBM nicht alle Rechte abhandeln
lassen. In dieser Zeit kam es auch zu einer ersten
Begegnung mit
Steve Jobs von Apple: Microsoft
lieferte sein BASIC damals auch für den „Apple II“
und interessierte sich sehr für eine weitergehende
Zusammenarbeit mit dem Visionär Jobs.
Apple brauchte damals für seinen ersten „Macintosh“
dringend weitere Software mit einer grafischen
Benutzeroberfläche, die damals absolut neu war, also
sagte Gates zu, die Tabellenkalkulation „Excel“
sowie die Programme „Chart“ und „File“ für den Mac
schreiben zu lassen. Damit setzte Microsoft erstmals
einen Fuß ins Anwendungsgeschäft, das damals noch
von der Firma Lotus beherrscht wurde. Gates, durch
die Zusammenarbeit mit Apple inspiriert, hatte nun
Blut geleckt: Er erkannte die Chance der neuen
Apple-Idee mit der grafischen Benutzeroberfläche und
arbeitete in den kommenden Jahren an einer eigenen
Version.
1985 brachte er dann die erste Windows-Version auf
den Markt. Das System setzte auf MS-DOS auf und
erinnerte in diversen Funktionen an eine
Apple-Benutzeroberfläche, war allerdings wesentlich
langsamer. 1987 präsentierte Microsoft erstmals das
Betriebssystem OS/2, dass die Firma zusammen mit und
für IBM entwickelt hatte. Es verfügte über eine
revolutionäre 16- beziehungsweise später
32-Bit-Technik. Doch aufgrund der ersten
Windowserfolge provozierte Microsoft eine
Vertrauenskrise und schied aus dem Vertrag mit IBM
aus, um sich auf seine eigenen Entwicklungen zu
konzentrieren.
Als Microsoft 1988 mit Windows 2.03 den nächsten
größeren Versionssprung seiner Software auf den
Markt brachte, versuchte Apple gegen Microsoft und
Hardware-Hersteller Hewlett-Packard wegen
Urheberrechtsverletzung zu klagen. Apple verlor den
Prozess, weil sich Usability nicht wirklich schützen
ließ, was für Microsoft und Windows sehr nützlich
war, nun stand weiteren Erfolgen nichts mehr im Weg.
Der nächste große Coup von Microsoft war die
Bürosoftware „MS Office“, die in den Folgejahren
immer weiter ausgebaut wurde. „MS Office“ wurde 1989
zuerst für den Mac entwickelt und kam
1990 dann in
der englischen Version auch für die PC-Welt auf den
Markt.
Anfang bis Mitte der 1990er Jahre brachte Microsoft
die Produktlinie „Microsoft Home“ heraus - mit
Wissens- sowie Unterhaltungs- und Kindersoftware.
Und 1992 präsentierte das Unternehmen Windows 3.1,
das einen großen Quantensprung in der Usability
darstellte. Seit
den 1990er Jahren baute Microsoft
seine Vormachtstellung nun stetig weiter aus und
wurde Marktführer, sowohl im Bereich der
Betriebssysteme als auch bei den Office-Anwendungen.
1993 brachte Microsoft „Windows für Workgoups“
heraus. Es wurde als Windows NT ein großer Erfolg
und war eine Weiterentwicklung von OS/2, mit dessen
Entwicklung Microsoft für IBM begonnen hatte. 1995
folgte Windows 95 - womit Microsoft mit dem „Look &
Feel“ weiter zum berühmten Apple-Feeling aufschloss.
Ein Jahr darauf ging Microsoft an die Börse. Die
Aktien wurden damals als Erstnotierung mit 21 Dollar
gehandelt. Bill Gates wurde in der Folge zu einem
der reichsten Männer der Welt und machte auch viele
Mitarbeiter und Aktionäre zu Millionären.
In dieser Zeit begann auch der so genannte
„Browser-Krieg“, da Microsoft mit aller Gewalt
versuchte, den verpassten Internet-Einstieg
nachzuholen. Und auch den MP3-Standard, der sich
inzwischen etabliert hatte, versuchte Microsoft mit
Eigenentwicklungen massiv zu bekämpfen.
Das Verhältnis zwischen Bill Gates und Steve Jobs
normalisierte sich weiter, als Jobs zu Apple
zurückkehrte, um das angeschlagene Unternehmen
wieder auf Vordermann zu bringen. In dieser
Situation wandte sich Steve Jobs auch an seinen
alten Rivalen Bill Gates. Daraufhin investierte
Microsoft
150 Millionen Dollar in 150.000 Aktien von Apple und
bezahlte - so die Gerüchte - weitere 100 Millionen
Dollar für frühere Urheberrechtsverletzungen.
Aufgrund seiner Größe und Marktmacht wurde Microsoft
nun immer häufiger mit Vorwürfen des Kartellamtes
konfrontiert und immer mehr Firmen und Institutionen
wehrten sich gegen die „quasi-monopolistischen“
Knebelverträge des Unternehmens sowie die
unzulässigen Produktbündelungen - so zum Beispiel
mit Erfolg die Europäische Union.
Im Juni 2000 forderte die US-amerikanische Justiz in
erster Instanz die Aufteilung von Microsoft in zwei
separate Firmen - eines für Betriebssysteme und
eines für Anwendersoftware. Die drohende Gefahr
wurde nach der Wahl von George W. Bush 2001
abgewandt. Dessen Wahlkampfagentur Century
Strategies war eng mit Microsoft verbandelt.
2006 kündigte Bill Gates an, sich aus dem operativen
Geschäft zurückzuziehen. Sein Nachfolger in der
Unternehmensführung wurde sein bisheriger
Technikchef Ray Ozzie. Weitere erfolgreiche
Betriebssystemversionen wurden entwickelt.
2007
erwarb Microsoft eine Minderheit an Facebook und
kaufte für rund sechs Milliarden Dollar aQuantive,
ein Online-Werbeunternehmen. Eine Übernahme von
Yahoo schlug 2008 fehl. 2009 verzeichnete das
Unternehmen erstmals seit seinem Börsengang einen
Gewinn- und Umsatzrückgang.
Als - ebenfalls 2008 - die Entwicklung eines
Körperbewegungserfassungs-Systems zur Überwachung
und Personenerkennung in der Öffentlichkeit bekannt
wurde, zog Microsoft erneut die Kritik von
Datenschützern auf sich. Auch die rigorosen
Steuertricks durch Umbuchungen ließen Microsoft
immer wieder in die Kritik geraten. Mit Windows 8
präsentiert Microsoft 2012 einen eigenen App-Store.
2013 hat das Unternehmen zusammen mit Sony einen
neuen Top-Tablet-PC auf den Markt gebracht.
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