Geschichte der Innenarchitektur
Die Innenarchitektur kennzeichnet die Wohnideen
verschiedener Stilepochen. Dazu gehören die Griechische
und Römische Antike, die Romanik, Gotik und Renaissance.
Weiter geht es mit der Innenarchitektur im Barock und
Klassizismus. Dann folgten der Biedermeier Möbelstil,
die Gründerzeit, der Jugendstil und Art Deco.
Die Antike unterteilt sich in Griechische und Römische
Antike.
Sie reicht von etwa 1200 v. Chr. bis 600 n. Chr.
Griechische Antike
Sie umfasst eine Zeit etwa von 800 v. Chr. bis 146 v.
Chr.
Die Griechische Antike hatte noch ägyptische Vorbilder.
Die Möbel waren sehr einfach, man benutzte Stühle,
Schemel, Liegebetten, Tische, teilweise tragbar, sowie
Truhen zur Aufbewahrung. Stuhlbeine hatten Ähnlichkeiten
mit Tierfüßen, das Bett war mit Ledergurt bespannt und
das Kopfteil immer erhöht.
Die Möbel wurden aus Holz, Stein und Bronze gebaut.
Diese verzierte man mit Farbe oder Einlegearbeiten aus
Elfenbein.
Römische Antike
Sie reicht in die Zeit bis zum 7. Jahrhundert n. Chr.
Vieles übernahm man aus der Griechischen Antike. Ein
Haus hatte einen kleinen Innenhof mit Wasserbecken. Die
Fußböden waren aus Stein oder Keramik, oft mit
Mosaikbildern geschmückt. Die Wände waren mit Fresken
bemalt, die Decken hatten ein Holzgebälk. Aufgrund von
Holzmangel gehörten Möbel aus Holz zum Luxus. Es gab
überwiegend Möbel aus Bronze oder Stein. Es gab kleine
Beistelltische, Sitzmöbel mit gedrechselten Füßen und
Sitzflächen aus Leder, Korbsessel und Truhen zur
Aufbewahrung. Esstische kannte man nicht, man aß im
Liegen.
Die Romanik
Romanik ist der Baustil vom 10. bis Mitte des 12.
Jahrhunderts. In der Romanik war die Kirche Mittelpunkt
des gesellschaftlichen Lebens. Sie wurden auch als
Schutzräume genutzt. Die arme Bevölkerung besaß Hütten
aus Stroh, Holz oder Lehm. Es gab nur einfache Schemel,
Bänke, Tische, Betten, Truhen und Schränke.
Die Gotik
Sie löste den romanischen Baustil ab und dauerte vom 12.
bis Anfang 16. Jahrhundert. In der Gotik spielte Holz
eine große Rolle. Die Möbel wurden leichter und
dünnwandiger. Beliebt waren Holzvertäfelungen an Decken
und Wänden. Nun gab es weniger Truhen, sondern halbhohe
Schränke. Ornamente in der Gotik waren Spitzbogen,
Faltwerk und Krabbenformen.
Renaissance
Diese Stilepoche dauerte vom 14. bis 16. Jahrhundert. In
der Renaissance gab es Haupträume wie Eingangshalle,
Speiseraum und Aufenthaltsräume. Es gab einen Hausaltar.
Im Winterspeisezimmer stand ein Ofen, das
Sommerspeisezimmer war hell und geräumig.
Nun gab es den Sekretär, einen Schreibschrank mit
aufklappbarer Schreibunterlage. Die alten gotischen
Möbel bekamen neue Ornamente. Die Sitzmöbel wurden
bequemer, der „Damenstuhl“ hatte eine trapezförmige
Sitzfläche und weit ausgreifende Armlehen. So war das
Sitzen mit Röcken von großem Volumen möglich.
Die Wände waren bemalt, mit Ledertapeten oder Stoff
verziert. Es gab den zweigeschossigen Schrank,
Baldachinbetten, den Scherensessel, Brettschemel, Stühle
und Hocker. Es gab einfache Tische mit losen Platten auf
Böcken oder runde, sechs- oder achteckige Tische.
Barock
Diese Stilepoche zwischen Renaissance und Klassizismus
währte von 1575 bis 1770. Barockmöbel zeigten
prachtvolle Verzierungen mit Gold und geschwungenen
Formen. Es gab verschiedene Räume mit speziellen
Funktionen sowie Prunkräume. Die Möbel wurden verziert
mit Blüten, Ranken und Figuren der Mythologie. Man
arbeitete mit Materialien wie Perlmutt, Ebenholz oder
Palisander, auch Vergoldungen. Marmor, Wandteppiche und
Polster aus Samt und Seide waren charakteristisch. Es
gab gepolsterte Armsessel und Tische mit Einlegearbeiten
aus
Edelsteinen- oder hölzern.
Klassizismus
Er umfasst die Zeit von 1770 bis
1870. Der Klassizismus
war eine Ausdrucksform des gehobenen Bürgertums. Er
orientierte sich an die klassische antike Architektur
Griechenlands, Italiens und
Ägyptens. Klassizismus
zeichnete sich durch strenge, klare Formen aus, Die
Möbel wurden in Holz wie Mahagoni, Esche, Eibe und
Nussbaum gefertigt.
Biedermeier
Biedermeier ist die zeit von 1815 bis 1848, Wiener
Kongress bis Beginn der bürgerlichen Revolution. Beim
Biedermeier Stil sind die Möbel funktionell und nicht
nur repräsentativ. Sie sind gemütlich, haben schlichte
oder keine Verzierungen, jedoch kommt die Maserung des
Holzes zur Geltung.
Der Tisch war wichtig für die ganze Familie, er war
meist rund und hatte einen schweren Mittelfuß. Auch gab
es Kommoden, Vitrinenschränkchen mit Glastüren,
zierliche Stühle und Sofas.
Die Wände wurden verziert mit gemusterten und geblümten
Tapeten.
Die Gründerzeit
Dies ist eine Stilepoche von 1840 bis 1873. Diese Möbel
waren sehr kantig mit geradlinigen Grundformen.
Weiterhin hatten die Möbel gedrechselte Beine oder
Kugelfüße.
Der Jugendstil
Der Jugendstil entwickelte sich ab
1890 bis zum Beginn
des
ersten Weltkrieges 1914. Mit dem Jugendstil wollte
man etwas „Noch nie Dagewesenes“ erschaffen. Teures und
edles Material wurde verwendet, um exklusive Gegenstände
herzustellen.
Türklinken waren aus Messing im floralen Stil.
Keramikfliesen hatten bunte Muster.
Art Deco
Art Deco hat ihren Ursprung in Frankreich,
1925 wurde
auf Initiative führender französischer Künstler eine
erste Ausstellung in
Paris durchgeführt. Diese
Stilepoche dauerte von 1920 bis 1940.
Es wurde Eleganz der Formen mit der Kostbarkeit von
Materialien und farblicher Intensität vereint. Hier
wurden edle Hölzer wie Ebenholz und Materialien wie
Schildpatt und geprägtes, bemaltes Leder verwendet.
Heute sind die Möbel schmucklos und klar, sie sind
jedoch zweckmäßig.