Der Papst - Geschichte des
Papstums
„Du bist Petrus, und auf diesen
Felsen werde ich meine Kirche
bauen, und die Mächte der
Unterwelt werden sie nicht
überwältigen. Ich werde dir die
Schlüssel des Himmelreichs
geben; was du auf Erden
binden wirst, das wird auch im
Himmel gebunden sein, und was du
auf Erden lösen wirst, das wird
auch im Himmel gelöst sein.“
So lauten die Verse 18 und 19 im
16. Kapitel des
Matthäusevangeliums, aus denen
die katholische Kirche den
Anspruch des Apostels Petrus auf
die Leitung der Kirche als ihr
Oberhaupt ableitet. Petrus
war
der erste Bischof der Heiligen
Stadt
Rom, und auf die Worte des
Evangeliums beruft sich die
katholische Kirche noch heute,
um seine Nachfolger in dieser
Position zu legitimieren:
Derjenige, der das Amt des
Bischofs von
Rom innehat, ist
Papst und somit das Oberhaupt
der katholischen Kirche in ihrer
internationalen Gesamtheit.
Jedoch ist das
Papstamt,
nicht nur der Heilige Stuhl als
nichtstaatliches
Völkerrechtssubjekt, es bedeutet
für seinen Inhaber auch, den
Vatikanstaat als staatliches
Völkerrechtssubjekt als
politisches Oberhaupt zu
vertreten.
Die Wahl zum Papst bringt für
den Amtsinhaber weitläufige
Bedeutungen mit sich, da der
Bischof von Rom der Nachfolger
Petri und zugleich der
Stellvertreter
Jesu Christi auf
Erden ist. Innerhalb der
kirchenrechtlichen Regelungen
kommt dem Papst die Höchstgewalt
zu, da es auf weltlicher Ebene
laut
Bestimmungen der
römisch-katholischen Kirche
keine Macht geben kann, welche
der des Papstes übergeordnet
sein dürfte.
Papstamt im Laufe der Geschichte
Obgleich das Papstamt im Laufe
der Geschichte aufgrund seiner
übergeordneten Stellung immer
wieder heftiger Kritik
ausgesetzt war, erfreut sich der
„Heilige Vater“, wie er auch
genannt wird, stetiger
Beliebtheit und ruft bei
Auslandsbesuchen wahre
Begeisterungsstürme und
Menschenaufläufe hervor.
Während im Mittelalter vor allem
die Verweltlichung des
Papstamtes drohte und die Päpste
häufig in politische
Machenschaften verwickelt waren,
wandten sich die Päpste der
Neuzeit vermehrt anderen
Aufgaben zu und kümmerten sich
um künstlerische und
architektonische Fragen, die
die Stadt Rom betrafen. Gerade
mangelndes politisches
Engagement wurde aber zum
Kritikpunkt, als im 20.
Jahrhundert während des
Zweiten
Weltkriegs und des Dritten
Reichs von päpstlicher Seite
(damals amtierender Papst war
Pius XII.) kein eindeutiges Veto
gegen die grauenvollen
Machenschaften der
Nationalsozialisten eingelegt
wurde.
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