Geschichte der Chirurgie
Die Geschichte der Chirurgie reicht bis in die Anfänge
der Menschheit zurück. Bereits in der
Steinzeit wurden
nachweislich geglückte Eingriffe an Patienten
durchgeführt. Skelettfunde lassen darauf schließen, dass
sogar Schädelöffnungen erfolgreich durchgeführt wurden.
Man konnte Knochenneubildungen am Ort des Eingriffes
feststellen. Somit hatte der Patient die Operation
nachweislich überlebt. Anhand eines 50.000 Jahre alten
Skeletts konnte die Amputation eines Arms an einem
Neandertaler nachgewiesen werden. Über die verwendeten
Werkzeuge unserer Vorfahren ist leider nichts bekannt.
Im Antiken Rom und im Alten
Ägypten nahm man operative
Eingriffe bereits mit Metallwerkzeugen vor.
im sogenannten Patio (dem Innenhof).
Das
medizinische Wissen der damaligen Zeit wurde in den
Klöstern bewahrt. Im Mittelalter entstanden in den
Klöstern die ersten Hospitäler. Die Arbeit des Chirurgen
in der damaligen Zeit bestand vornehmlich in der
Versorgung offener Wunden und in der Amputation von
Gliedmaßen.
Im Vorfeld der ausgebildeten Chirurgen übernahm häufig
der Bader operative Aufgaben. Die Betreiber von
Badestuben widmeten sich neben der Chirurgie auch
kosmetischen Aufgaben und der Behandlung von Zahn- und
Augenleiden. Die Bedeutung der Bader für die Medizin
ging
im 18. Jahrhundert mit der Errichtung der ersten
Krankenhäuser zurück. Als Vorreiter der Chirurgie im
heutigen Sinne können der Wundarzt Daniel Schwabe
(1592-unbekannt) und der Hochschullehrer Alexander Kölpin (1731-1801) bezeichnet werden. Auch den
Militärärzten kommt eine große Bedeutung bei der
Entwicklung der Chirurgie zu. Als in der Renaissance die
Kirche Obduktionen legalisierte, eröffneten sich für die
Chirurgie neue Möglichkeiten.
Operationen in früherer Zeit wurden in normalen
Krankenzimmern oder im Hause des Patienten durchgeführt.
Häufig wurde der Patient in sitzender Position
behandelt. Die Operationen wurden mit einem Gebet
eingeleitet. Die ersten Operationssäle entstanden an den
Universitäten im ausgehenden 18. Jahrhundert.
In der Vergangenheit kam es bei operativen Eingriffen
häufig zu Infektionen durch verunreinigte
Operationswerkzeuge und mangelnde Hygiene. Als man die
Gefahr von Infektionskrankheiten noch nicht kannte,
wurden die Instrumente nicht sterilisiert und auch das
Waschen der Hände wurde häufig unterlassen. Die
OP-Kittel waren von dunkler Farbe, damit Blut und
Schmutz weniger auffielen und man die Kittel nicht
ständig reinigen musste.
Als
Ignaz Semmelweis (1818-1865) um
1850 die Ursachen für das
Kindbettfieber erkannte,
wurde der
Hygiene mehr
Bedeutung beigemessen. So wurde damit begonnen, die
Hände und die Instrumente mit Karbol zu reinigen. Auch
der OP-Tisch wurde damit behandelt. Als Robert Koch
(1843-1910) und
Louis Pasteur (1822-1895) unter dem
Mikroskop Keime analysierten, gingen mit Aufkommen der
Antisepsis die Todesfälle bei Operationen merklich
zurück. Die Reinigung und Desinfektion wurden zum
Standard bei Operationen.
Eine weitere häufige Todesursache in der Vergangenheit
waren durch Schmerz ausgelöste Schockzustände. Die erste
Operation unter Narkose wurde im Jahre
1846 am
Massachusetts-General-Hospital durchgeführt. Bei der
Operation von Patienten bei vollem Bewusstsein war
Schnelligkeit gefragt. So nahm der Leibarzt von
Napoleon
Bonaparte (1769-1821) hunderte Amputationen an einem Tag
vor.
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Im Jahre
1969 führte Rudolf Zenker (1903-1984) die erste
Herztransplantation in Deutschland durch. Der Patient
überlebte 27 Stunden. Er starb lediglich deshalb, weil
das Spenderherz bereits vorgeschädigt war. Der Eingriff
gilt als Meilenstein in der Geschichte der deutschen
Chirurgie. Eine weitere revolutionäre Neuerung gelang in
den
n mit der Einführung der minimal-invasiven Chirurgie. Die Operationen werden mit
Hilfe von Endoskopen durchgeführt. Der Chirurg bedient
die Instrumente indirekt und verfolgt den
Operationshergang über einen Bildschirm.
Die Chirurgie umfasst heute die Teilgebiete wie
Gefäßchirurgie, Herzchirurgie, Kinderchirurgie,
Plastische Chirurgie oder Unfallchirurgie.
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