Die
Geschichte des Fußballs Fußballsports
Erst Spiel, dann Sport, heute weltweite Begeisterung
und Wettbewerb - der Fußball hat in seiner
Geschichte schon einige Jahrzehnte auf dem Buckel.
Genauer gesagt, wurde er in
England erfunden, etwa
Mitte des 19. Jahrhunderts, ebenso entstand dort der
erste Fußballverein. Aber die Fähigkeit und Kunst,
einen Ball mit mehreren Spielern in ein Ziel zu
befördern und zuvor über ein bestimmtes Feld zu
lenken, ist viel älter. Sie reicht weit in die
Antike und in das Mittelalter zurück, wobei die
Regeln für das Spiel noch ganz andere waren. So gibt
es
Aufzeichnungen aus China von 300 v. Chr., die von
einer ähnlichen Sportart berichten, bei der ein
Lederball in einen bestimmten Kreis geschossen
werden musste. Auch im Mittelalter gab es derartige
Ballspiele, die häufig auch sehr rabiat und brutal
ausgetragen wurden.
Im 12. Jahrhundert strömten in Mittelengland zum
Beispiel an den
Faschingstagen die Menschen zusammen
und forderten sich zum Ballspiel heraus. Ein sehr
großer Ball, etwa in der Größe eines Medizinballs,
wurde in eine riesige Menschenmenge geworfen und das
Spiel begann. Deutlich zeigt sich, dass die Regeln
noch nicht festgelegt waren. Die Mannschaften hatten
keine begrenzte Anzahl an Mitspielern, das Feld, auf
dem gespielt wurde, war kilometergroß und die Länge
des Spiels dauerte über mehrere Stunden an und war
ebenfalls nicht festgelegt.
Sollte man also das Fußballspiel nach heutigen
Voraussetzungen geschichtlich fassen wollen, so ist
das Jahr 1848 maßgebend, als zum ersten Mal auch die
Regeln schriftlich festgehalten wurden und gerade an
Universitäten in England viel Fußball als
körperliche Ertüchtigung betrieben wurde. Am 8.
September 1848 startete mit der englischen Football
League die allererste Profiliga. Zuvor gab
es etliche Variationen einer ähnlichen Sportart,
darunter der bekannte Rugby Football.
In Cambridge stellte man dann die Regeln auf, dass
der Ball mit dem Fuß bewegt werden musste, legte ein
Verbot von Tritten und groben Verstößen fest. Der
erste Fußballverein nannte sich „Sheffield F.C.“ und
wurde 1857 ins Leben gerufen. Von da an wurden die
Regeln und Bedingungen des fairen Fußballspiels
immer weiter verfeinert, Abseitsregeln aufgestellt,
Freistöße und der Eckball eingeführt, wie man es
dann aus dem modernen Fußballsport kennt.
Aus den Universitäten fand das Spiel dann schnell
auf die Straße und in die Industriegebiete, wo sich
die Arbeiter ihre Zeit mit dem beliebten Ballsport
vertrieben. So wurde Fußball einer breiten Masse
bekannt und von dieser auch ausgeübt. Bald gab es
große Veranstaltungen und ein Pokal winkte der
Siegermannschaft. Fußball breitete sich über ganz
Großbritannien aus und das erste Länderspiel fand
zwischen England und
Schottland statt, endete mit
dem ausgeglichenen Ergebnis: Null zu Null.
Gerade Studenten und Geschäftsleute, die aus England
die Welt bereisten, brachten den Sport dann auch
über das Meer. In Europa war die
Schweiz Vorreiter
für den Fußball, während in Deutschland der
Ballsport tatsächlich noch als „undeutsch“ abgetan
wurde und viel Kritik gegen diese wilde Art der
sportlichen Auseinandersetzung aufkam, während es
auch wenige Fürsprecher gab, die sich für den
Fußball einsetzten, bis dieser sich dann besonders
an den Gymnasien durchsetzen konnte und sich als
Schulsport etablierte. Vereine wurden gegründet,
Wettbewerbe ausgetragen. Schließlich erreichte der
Fußball den Status, den er heute hat, insbesondere
mit der
1904
in Paris gegründeten FIFA, die
Länderspiele organisierte. Die erste
Weltmeisterschaft fand 1930 in Uruguay statt, die
als Heimspieler auch den Sieg davontrugen, und die
UEFA wurde
1954 in der Schweiz ins Leben gerufen.