Geschichte der Formel 1
Beim Formel-Sport werden die Leistungskriterien der
Fahrzeuge, die an einem Rennen teilnehmen, in so
genannten „Formeln“ festgelegt, damit die
Wettbewerbsbedingungen für alle Teilnehmer möglichst
gleich sind. Formelklassen gibt es vor allem im
Motorsport, beispielsweise im Automobilsport, es gibt
sie aber auch für Rennboote oder Sportflugzeuge etc.
Beispielsweise beschreibt die legendäre Formel-1 das
Regelwerk für die Formel-1-Weltmeisterschaft, die vom
Automobil-Dachverband Fédération Internationale de
l’Automobile (FIA) ausgetragen wird. Der französische
Name des Verbandes kommt daher, weil der Motorsport in
Frankreich seinen Anfang nahm. Die
Formel-1-Weltmeisterschaft - offizieller Titel: FIA
Formula One World Championsship - umgangssprachlich auch
kurz „Formel-1“ genannt, gilt dabei als Königsdisziplin
des Automobilsports, weil sie an Fahrer, Techniker und
Konstrukteure höchste Ansprüche stellt und auch
finanziell ganz oben angesiedelt ist.
Die Formel-1 wird seit
1950
jährlich ausgetragen und besteht (Stand 2013)
aus 19 einzelnen Rennen, die Grand Prix (auf Deutsch:
Großer Preis) heißen. Teilnehmer sind
Konstruktionsteams, die zwei typgleiche Wagen mit zwei
unterschiedlichen Fahrern ins Rennen
schicken. Damit ein Fahrer an der Formel-1
teilnehmen kann, braucht er eine sogenannte Superlizenz.
Bei jedem Grand Prix wird das Ergebnis mit Punkten
bewertet, die addiert werden. Am Ende der Saison gewinnt
der Fahrer mit der höchsten Gesamtpunktzahl. Seit 1958
werden auch Konstruktionsteams bewertet und
ausgezeichnet.
Die Geschichte der Formel-1 ist eine Geschichte von
Rekorden und klangvollen Namen, aber auch von tragischen
Unglücken. Legendäre Teams sind beispielsweise Ferrari,
Lotus, McLaren oder Williams. Berühmte Fahrer, die jeder
kennt, sind unter anderem
Michael Schumacher, Niki
Lauda,
Ayrton Senna oder Jackie Stewart.
Das erste große Autorennen fand bereits 1894 statt -
damals verliefen die Rennstrecken noch von Stadt zu
Stadt, wie heute beispielsweise die berühmte Rallye
Dakar. Da es jedoch zu zahlreichen Unfällen kam, wurden
die Rennen ab
1904 auf speziellen Rundkursen
ausgetragen, die abgesperrt waren. Noch heute berühmte
Rennstrecken, die damals gebaut wurden, sind Spa, Monza
oder der Nürburgring.
In den 1950er Jahren fand dann erstmals eine offizielle
Formel1-WM statt. Erster Champion nach damals sieben
Rennen wurde Nino Farina, der seinen Mitbewerber Juan
Manuel Fangio auf den zweiten Platz verwies. Allerdings
wurde dieser in den Folgejahren fünfmal die Nummer Eins,
bevor er 1958 dem Renngeschehen den Rücken kehrte. Seit
1958 werden neben den Fahrern auch die Teams mit einem
Weltmeistertitel geehrt - in diesem Fall den der
Konstruktionsweltmeisterschaft.
In den 1960er Jahren machten häufig britische Fahrer das
Rennen: Jim Clark, Graham Hill, Jackie Stewart und John
Surtees hießen die Champs, die insgesamt sechsmal den
Titel holten. Technische Neuerungen des F1-Regelwerks:
Der Fahrzeug-Hubraum wurde von 1,5 auf 3 Liter erhöht
und man begann mit Front- und Heckflügeln zu
experimentieren.
Während der 1970er Jahren kam es zu einigen tragischen
Zwischenfällen. Nachdem der Deutsche Jochen Rindt 1970
in Monza verunglückte, wurde er trotzdem posthum zum
Weltmeister gekürt, da ihn kein Konkurrent
punktzahlmäßig mehr einholen konnte. 1975 gewann der
Österreicher
Niki Lauda seine erste WM auf Ferrari. Ein
Jahr später verunglückte er schwer auf dem Nürburgring.
Seit diesem Ereignis ist die Nordschleife des Rundkurses
für eine Grand-Prix-Austragung gesperrt.
Auch das nächste Jahrzehnt forderte wieder Opfer. 1982
verunglückte Gilles Villeneuve auf der Rennstrecke in
Spa tödlich in seinem Ferrari. Berühmte Weltmeister der
1980er Jahre: Keke Rosenberg aus Finnland (1982), Nelson
Piquet im Brabham-BMW (1983). Die Ära mit mehr als
1000-PS-starken Turbomotoren hatte begonnen. 1984 gewann
Niki Lauda seinen dritten WM-Titel mit dem knappsten
Vorsprung der WM-Geschichte: 0,5 Punkte vor Alain Prost.
1988 brillierte MacLaren-Honda mit den Fahrern
Ayrton Senna und Alain Prost, die 15 von 16 Rennen gewannen.
1989 wurden die Turbo-Motoren wieder verboten.
In den 1990er Jahren begannen Michael Schumachers große
Auftritte auf der Formel-1-Bühne. 1991 nahm er an seinem
ersten GP-Rennen teil. Ein Jahr später konnte er in
einem Benetton seinen ersten Sieg einfahren. 1994 und
1995 wurde er nacheinander Weltmeister im
Formel-1-Zirkus. 1994 war aber auch das Jahr, in dem in
Imola Ayrton Senna und Roland Ratzenberger
tödlich
verunglückten. Seitdiesem Unglück steht die Sicherheit verstärkt im
Mittelpunkt und es kam zu keinen weiteren tödlichen
Unfällen mehr (Stand 2013). So wurde 1998 beispielsweise
FIA-Rillenreifen eingeführt, um die
Kurvengeschwindigkeit zu verringern.
1996 wechselte Schumacher zu Ferrari und verlor in den
folgenden beiden Jahren jeweils im letzten Rennen den
Titel - 1997 an Jacques Villeneuve und 1998 an Mika
Häkkinen. 1999 erlitt Schumacher „Schumi“ einen schweren
Unfall im Silverstone-Rennen. Zwischen 2000 und 2010 war
weiterhin Michael Schumacher im Fokus, der von 2000 bis
2004 in Folge den Titel holte. Er beendete damit die
mehr als 20-jährige, sieglose Zeit des Ferrari-Teams.
2005 und 2006 wurde er Vize-Weltmeister hinter
Fernando Alonso und Renault. Nach seinem 90. Grand-Prix-Sieg in
Monza, gab er im September 2006 bekannt, dass er seine
Karriere zum Saisonende beenden wolle.
2007 arbeitete Schumacher als Berater und Testfahrer für
Ferrari und plante seit 2009 sein Comeback in die
Fomel-1. Im Jahr 2010 gab er dann bekannt, dass er an
der Seite von Nico Rosberg für Mercedes fahren werde.
Allerdings konnte er an seine früheren Erfolge nicht
anschließen. Am Saisonende 2012 belegte Schumacher
beispielsweise nur den 13. Platz.
Im Überblick gesehen ist Schumacher allerdings der
erfolgreichste Formel-1-Fahrer aller Zeiten. Mit sieben
gewonnenen WM-Titel führt er die Rekordliste der
erfolgreichsten Fahrer aller F-1-Zeiten an, gefolgt von
Juan Manuel Fangio mit fünf Siegen, Alain Prost mit vier
Siegen sowie Sebastian Vettel mit drei Siegen (2010 bis
2012) und Niki Lauda, Nelson Piquet, Jackie Stewart und
Jack Brabham mit ebenfalls drei Siegen.
Im Jahr 2008 wurde der Brite
Lewis Hamilton der jüngste
Weltmeister aller Zeiten. 2009 brach allerdings
Sebastian Vettel diesen Rekord, der bereits 2008 als
Vize-Weltmeister auf sich aufmerksam machte. Nach sechs
Rennen führt Sebastian Vettel auch 2013 die Punkteliste
an.