Biografie Joe Biden
Lebensdaten
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Mit der endgültigen Nominierung
als Kandidat der demokratischen
Partei für die Präsidentenwahl 2020
wird Joe Biden der Gegner von Donald
Trump werden. Biden ist dabei vor
allem in seiner Rolle als
Vizepräsident von
Barack Obama bekannt
geworden. Dabei reicht seine
Verbindung mit der amerikanischen
Politik bereits bis in die
1970er Jahre. Neben einer
umfassenden Geschichte mit klaren
politischen Positionen hat auch der
Privatmann Joe Biden in den
vergangenen fünfzig Jahren
Schlagzeilen gemacht.
Biden wurde am
20. November 1942 in eine
typisch irisch-katholische Familie
geboren und wuchs mit drei
Geschwistern auf. Seine Eltern
stammen aus dem klassischen
amerikanischen Arbeitermilieu und
nach einem Studium in Delaware, das
er erst in den Fächern Geschichte
und Politikwissenschaften abschloss,
machte er seinen Master in Jura und
arbeitete fortan als Anwalt in
seiner Heimat. Erst politische
Ambitionen zeigten sich 1970 mit der
Wahl in eine regionale Vertretung in
seinem Heimatstaat.
Im Alter von 29 Jahren wurde Biden
als einer der jüngsten Senatoren
überhaupt zu einem der Vertreter des
US-Staates Delaware gewählt. Diesen
Posten sollte er bis zu seiner
Vize-Präsidentschaft im Jahr 2009
behalten. Dabei hat er sich in
seiner Zeit als Senator vor allem im
Bereich der außenpolitischen Fragen
und der Arbeit mit der Justiz einen
Namen machen können. Biden galt
gemeinhin als ein moderater
Demokrat, der über die Parteigrenzen
hinweg mit verschiedenen
Abgeordneten und Senatoren
gearbeitet hat. Das brachte ihm
einige Kritik im Vorwahlkampf ein,
da unter den Kollegen auch
Abgeordnete waren, die offen
rassistische Tendenzen gezeigt
haben.
Joe Bidens Kampf gegen Drogen Korruption und Todesstrafe
Zu seinen Kernthemen gehörte der
Kampf gegen Drogen, die Position
gegen die Todesstrafe wie auch die
angewandte Waffenkontrolle. Darüber
hinaus gehörte er zu den
demokratischen Abgeordneten, die
nach den Anschlägen des 11.
September einen Krieg gegen Irak
unterstützten. Nach eigener Aussage
bereut Biden diese Haltung heute.
2009 wurde er nach einer eigenen
Bewerbung schließlich zum
Vize-Präsidenten des Kandidaten
Barack Obama. Nach 1988 war es
bereits der zweite Versuch von Joe
Biden sich selbst für das Weiße
Hause zu bewerben - in beiden Fällen
wurde die Kampagne aber im frühen
Stadium beendet. In seiner Zeit als
Vize war Biden vor allem für die
Verhandlungen mit dem Kongress und
als Obamas Schnittstelle in das
Kapitol tätig. Er führte
Verhandlungen bei komplexen
Gesetzesvorhaben und leitete
verschiedene gemeinsame Kampagnen,
während Obama sich auf seine
Kernthemen konzentrierte.
Bereits 2016 wurde Biden als ein
möglicher Gegner für
Donald Trump gehandelt,
am Ende setzte sich aber
bekanntermaßen
Hillary Clinton durch. Mit
dem Beginn der Vorwahlen 2020 wurde
Biden jedoch als stärkster
Konkurrent für den republikanischen
Präsidenten gehandelt. Nach einigen
Anlaufschwierigkeiten setzte er sich
durch und nach dem Rücktritt von
Bernie Sanders war er der
wahrscheinlichste Kandidat, der
schließlich am 18.08. von den
Demokraten bestätigt wurde. Seine
Kandidaten für die
Vizepräsidentschaft wird die
kalifornische Senatorin
Kamala
Harris.
Briefwähler verhalfen Joe Biden zum Sieg
Nach einem Wahlkampf, der besonders
im Zeichen von Corona stand und bei
dem Joe Biden auf einen sichtbaren
Wahlkampf verzichtet hat, fand am
03. November 2020 die Wahl zum 46.
US Präsidenten statt. Während sich
in den ersten Stunden ein ähnliches
Debakel wie unter Hillary Clinton
abzeichnete, waren es am Ende vor
allem die viel diskutierten
Briefwähler, die Joe Biden zu einem
Sieg verhalfen. Am Ende gewann er
die wichtigen Swing States Georgia,
Arizona, Nevada und Wisconsin.
Gerade dieser Umstand führte im
Anschluss allerdings zu einer langen
Debatte über vermeintlichen
Wahlbetrug, die schließlich mit den
Aufständen am US-Kapitol am 06.
Januar endete.
Nachdem sich bereits in der
Übergangsphase abzeichnete, dass es
keinen konstruktiven Übergang
zwischen den beiden Administrationen
geben wird, wurde das Weiße Haus
schließlich am 20. Januar quasi
fliegend übergeben. Bereits am
ersten Tag begann die neue Regierung
unter Joe Biden damit, verschiedene
sogenannte "Executive Orders" zu
verabschieden, mit denen sie Teile
der Politik der Trump-Regierung
rückgängig machten. Im Fokus stand
dabei vor allem der Wieder-Beitritt
in das
Pariser Klimaabkommen, der
Kampf gegen die Corona-Pandemie im
eigenen Land und eine Veränderung
der Migrationspolitik, die unter der
Regierung Trump mitunter deutlich
verschärft wurde.
Die ersten 100 Tage der neuen
Regierung sollten vor allem von der
Verbesserung der einheimischen
Politik geprägt sein. Erst mit dem
Ende der Pandemie soll es auch
wieder einen stärkeren Fokus auf die
Außenpolitik geben. Bereits jetzt
ist aber zu sehen, dass die
Vizepräsidentin Harris eine wichtige
Rolle in der Administration einnimmt
und es keinen Zweifel darüber gibt,
dass sie als Nachfolgerin von Joe
Biden aufgebaut wird. Bis dahin wird
er aber wohl versuchen, die Wunden
zu heilen, die die letzten vier
Jahre in den USA hinterlassen haben.
Sein oft angestrengter Slogan der
Heilung wird dabei mit Sicherheit
von politischen Freunden wie Gegnern
auf den Prüfstand gestellt werden.Kritik gegenüber Joe Biden wurde in
der Vergangenheit durch mögliches
unangemessenes Verhalten laut.
Mehrere Frauen fühlten sich
unangemessen berührt wofür Biden
sich mehrfach entschuldigte.
Anschuldigungen für einen sexuellen
Übergriff auf eine Mitarbeiterin im
Kapitol haben sich für den Moment
als eher zweifelhaft herausgestellt.
Darüber hinaus hat Biden in der
Vergangenheit vor allem durch
private Schicksale traurige
Schlagzeilen gemacht. So starb einer
seiner Söhne im Jahr 2015 an einem
Hirntumor nachdem bereits seine
erste Ehefrau und einer seiner
Töchter in den
1970er Jahren bei
einem Verkehrsunfall starben. Heute
ist er seit über 40 Jahren mit
seiner zweiten Ehefrau Jill Biden
verheiratet.
Am
24. Juli 2024 trat er von seiner
erneuten Kandidatur zurück
Literatur Amerikanische Politiker Bücher
siehe auch:
Joe Biden in Japan