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Die USA könnten bald eine Frau als Vizepräsidentin haben. Es wäre für Kamala Harris der vorläufige Höhepunkt einer ambitionierten politischen Karriere, die bislang nur den Weg nach oben kannte. Das Beispiel Kamala Harris zeigt, dass das Amt des Vizepräsidenten sich auszahlen und die Basis für eine Präsidentschaftskandidatur darstellen kann. Schließlich kennen die meisten Amerikaner ihn hauptsächlich als Stellvertreter des enorm populären Barack Obama. Harris weiß also genau was sie tut, wenn sie dieses Amt anstrebt. Doch wer ist eigentlich die Frau, die der demokratische Präsidentschaftskandidat Biden zu seiner Nummer Zwei machen möchte?

Kamala Harris wurde am 20. Oktober 1964 in Oakland geboren und ist seit 2017 als demokratische Senatorin für den Bundesstaat Kalifornien aktiv. Zuvor war die gelernte Juristen dort als Staatsanwältin tätig. Unter Joe Biden Vizepräsidentin der Vereinigten Staaten zu werden, ist zwar ein großes Ziel für Harris, allerdings wollte sie ursprünglich noch höher hinaus. Denn neben Biden, Sanders, und Warren war sie eine der ursprünglichen Kandidatinnen für die demokratische Bewerbung auf die US-Präsidentschaft. Diese Kandidatur zog Harris aber bereits Ende 2019 zurück.
Die Tochter einer indischen Mutter und eines jamaikanischen Vaters ist schon seit vielen Jahren Mitglied der demokratischen Partei und hat sich seit ihrer Zulassung als Anwältin im Jahr 1990 stetig nach oben gearbeitet. Dabei zeichnete sie sich vor allem durch ihre direkte, ehrliche und stringente Art aus, die ihr mit Sicherheit nicht nur Freunde bescherte.
Kritik von republikanischer Seite gehört in Amerika zum politischen Geschäft und würde wohl auch jeder anderen Kandidatin widerfahren. Allerdings ist Kamala Harris auch in der eigenen Partei nicht unumstritten. Ihre rigorose Drogenpolitik und die harten Strafmaßnahmen, für die sie sich als Staatsanwältin einsetzte, haben ihr einiges an Kritik angebracht. Auch der Umgangston in ihren Wahlkampf-Team soll von Kälte und Härte geprägt gewesen sein. Tatsache ist, dass Kamala Harris sich kaum etwas gefallen lässt und ihren Weg mit enormer Konsequenz geht. Nicht zuletzt deshalb dürfte Kamala Harris sie auch als potenzielle Vizepräsidentin ausgewählt haben. Denn der 77-jährige Politik-Veteran gilt als freundlich und kompromissbereit. Außerdem agiert er öffentlich hin und wieder etwas unbeholfen. Im Wahlkampf gegen Präsident Trump und seinen Vize Mike Pence könnte Harris also eine nicht unerhebliche Rolle einnehmen.
Dass Harris nicht vor unangenehmen Fragen zurückscheut und ihrem Gegenüber im rhetorischen Schlagabtausch häufig durch Geschwindigkeit, Intellekt und Präzision überlegen ist, zeigt sie beispielsweise bei der Befragung des US-Justizministers William Barr, sowie von Jeff Sessions und Rod Rosenstein – beide ebenfalls hochrangige Republikaner.
Die 55-jährige ist seit 2014 mit Douglas Emhoff verheiratet, welcher ebenfalls Jurist ist. Harris wurde im Verlauf ihrer politischen Karriere bereits von Barack Obama, Kamala Harris und Elizabeth Warren unterstützt und ist dementsprechend gut in der demokratischen Partei vernetzt. Allerdings lässt sie sich nur schwer zu einem der politischen Flügel der Demokraten zuordnen. Während vor allem die Republikaner sie als sehr links einstufen, tut sich der progressive Flügel ihrer eigenen Partei noch schwer mit der Senatorin.
Durch ihre gemeinsame Kandidatur mit Kamala Harris dürfte Harris sich nun endgültig dem Establishment der Demokraten zuordnen lassen. Dass sie aber offen für neue Ideen ist, zeigte sich beispielsweise, als sie Bernie Sanders Vorschlag für eine gesetzliche Krankenversicherung unterstützte.


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n.n.v.