Biografie
Boris Jelzin Lebenslauf
Der russische Politiker Boris Nikolajewitsch Jelzin,
der von 1991 bis zum Jahr 1999 der erste Präsident
Russlands gewesen war, wurde am
1. Februar 1931 in
dem russischen Dorf Butka im Ural als Sohn eines
Bauern geboren. Die Familie zog zwei Jahr nach der
Geburt des Sohnes in die Stadt, wo der Vater im
Baugewerbe den Unterhalt der Familie erarbeitete.
Jelzin schloss 1955 sein Studium als Bauingenieur
erfolgreich am Polytechnischen Institut des Urals in
Swerdlowsk (heute Jekaterinenburg) ab.
Seit
1961 gehörte er der Kommunistischen Partei der
Sowjetunion, der KPdSU, an. In Swerdlowsk war er in
den Jahren
1976 bis 1985 Parteichef im Swerdlowkser
Gebiet. Noch während dieser Zeit wurde er
1981
Mitglied des Zentralkomitees, dessen Sekretär er
1985 wurde. Jelzin wurde von
Michail Gorbatschow
nach Moskau berufen seiner entschiedenen
Reformgedanken wegen. Im Jahr 1985 übernahm Jelzin
die Leitung des Stadtkomitees der Partie und im
selben Jahr trat er in das Politbüro ein.
Jelzin erlangte in Moskau anfangs große Popularität
durch seine Reformen der Administration und durch
die Bekämpfung der Korruption. Er geriet in
Konflikte mit den reformfeindlichen Kräften. Diese
konnten 1988 seinen Sturz erzwingen.
Gorbatschow ernannte Jelzin in der Folge zum
stellvertretenden Bauminister. Im Jahr 1990 wurde er
zum Präsidenten des Kongresses der russischen
Volksdeputierten gewählt. Er forderte eine
Beschleunigung der Perestroika und trat in diesem
Zusammenhang aus der Partei aus. Nachdem 1991 das
Präsidialsystem eingeführt worden war, ging Jelzin
mit absoluter Mehrheit aus der ersten freien und
geheimen Wahl in der Geschichte des Landes als
Sieger hervor und wurde Präsident von Russland. Im
August 1991 trug er wesentlich zur Vereitelung des
Putsches gegen Gorbatschow bei, sorgte für das
Verbot der KPdSU und trieb die Gründung einer
Gemeinschaft Unabhängiger Staaten – GUS – voran, die
mit der Auflösung der Sowjetunion und dem
Ämterverlust Gorbatschows einherging.
Jelzin trieb eine marktwirtschaftlich orientierte
Reformpolitik im souveränen
Russland voran,
wobei er
auf den Widerstand konservativer Kräfte stieß. Diese
versuchten ihn unter der Führung von Vizepräsident
Alexander Ruzkoi (geb. 1947)
1993 zu stürzen. Jelzin
regierte autoritär, konnte aber keine maßgeblichen
Erfolge erzielen und musste bei den Duma-Wahlen den
starken konservativen Gegnern Zugeständnisse
einräumen.
Die Sezession Tschetscheniens aus der russischen
Föderation ließ Jelzin militärisch bekämpfen,
ebenfalls ohne großen Erfolg.
Nachdem sich Jelzin im Herbst 1996 einer
Herzoperation unterziehen musste, berief er neue
Entscheidungsträger und bemühte sich erneut um
Reformen.
Die enge Kooperation mit der Volksrepublik China,
die er der NATO-Erweiterung um europäische
Mitglieder des einstigen Warschauer Paktes
entgegensetzte, wurde scharf kritisiert. Dennoch
galt er in Ermangelung personeller Alternativen und
wegen seines autokratischen Regierungsstils lange
als Garant für die Bewahrung der inneren Stabilität
Russlands.
Im August 1999 hob er den Geheimdienstchef Wladimir
Putin ins Amt des Regierungschefs. Jelzin trat am
31. Dezember von seinem Posten zurück. Er wollte es
Putin noch vor der Präsidentenwahl noch überlassen,
die im März 2000 stattfand.
Boris Jelzin starb am 23. April 2007 in Moskau.
Boris Jelzin
Seiten, Steckbrief etc.
Boris Jelzin