Nelson Mandela Lebenslauf
Drei große Männer haben im 20.
Jahrhundert mit all ihren Idealen und ihrer
Überzeugungskraft mit je eigenen Mitteln gegen die
Unterdrückung der Schwarzen gekämpft, unermüdlich und
zielgerichtet.
Martin Luther King ging den Weg des
gewaltfreien Widerstandes und versuchte, Worte statt
Taten sprechen zu lassen, seine legendäre Rede "I have a
dream" ging als wichtiges Dokument in die
Geschichtsbücher ein und steht noch heute für Toleranz
und Frieden, für Brüderlichkeit und
Gemeinschaftlichkeit, für das strikte Verfolgen der
individuellen wie der übergesellschaftlichen Träume.
Malcolm X hingegen wollte prinzipiell dieselben Ziele
erreichen wie Martin Luther King, jedoch verurteilte er
radikal dessen Ansatz und Weg des christlich geprägten
gewaltfreien und friedlichen Widerstands, da er in
dessen pazifistischer Bürgerrechtsbewegung keine
Möglichkeit zur Emanzipation der Schwarzen sah. Der
dritte Vertreter im Kampf gegen Unterdrückung der
schwarzen Mitbürger ist Nelson Mandela, der so vehement
für seine Ziele und Ideale antrat, dass er von 1994 bis
1999 als erster dunkelhäutiger Präsident Südafrikas
fungierte. Für seinen Einsatz für sein Volk sowie den
Kampf für demokratische und friedliche Ideal erhielt er
im Jahr
1993 den Friedensnobelpreis.
Nelson Mandela wurde am
18.
Juli 1918 geboren. Während
seines Anwaltsstudiums begann er bereits, sich für
politischen Aktivismus und die gesellschaftlichen
Gegebenheiten seines Landes zu interessieren und
engagieren, er trat dem Studentenrat bei und gründete
mit Freunden verschiedene Jugendverbände. Sein
Engagement richtete sich gegen die weiße Minderheit des
Landes, die der schwarzen Mehrheit der Bevölkerung nicht
die gleichen politischen und sozialen Rechte einräumte,
die sie selbst besaß. So begann Mandela, der Einblick in
diese Strukturen gewonnen hatte, sich gegen die
Rassentrennung, die Apartheid, zu engagieren und für
eine Gleichberechtigung einzutreten. Anfänglich
war
Mandela Befürworter des gewaltfreien Widerstandes. Als
er jedoch zur Kenntnis nehmen musste, dass wehrlose
Demonstranten, die keine Waffen bei sich trugen und
keine Gewalt einsetzen wollten, erschossen wurden und in
der Folge auch noch die Gruppen, die sich gegen die
Apartheid engagierten, verboten wurden, erkannte er die
Notwendigkeit des Kampfes, im Notfall auch unter
Missachtung des Gewaltverzichts, an.
Im Jahr
1964 wurde Nelson Mandela wegen seiner Aufrufe
zu Streik, Demonstration und Kampf zu lebenslanger Haft
verurteilt und galt offiziell als Terrorist, erst im
Jahr
1990 wurde er endgültig aus der Haft entlassen.
Noch am selben Tag, an dem er entlassen worden war,
begann sich Mandela in Form einer Rede wieder für seine
politischen Ziele einzusetzen, diesmal jedoch auf einem
gewaltfreien und friedlichen Weg. Er appellierte an
seine Zuhörer, sie sollten sich für ein freiheitliches,
demokratisch geprägtes Südafrika und ein sozial
gleichgesetztes Miteinander einsetzen.
1994 schließlich gewann Nelson Mandela die
Präsidentschaftswahlen und wurde somit zum ersten
schwarzen Präsidenten Südafrikas, was die öffentliche
Demonstration der Durchsetzung seiner Ziele darstellen
konnte.
Nachdem Mandelas Präsidentschaft im Jahr 1999 zu Ende
war, engagierte er sich im Ruhestand weiterhin für
soziale Organisationen und für Menschenrechte. Er nahm
zahlreiche Auszeichnungen entgegen und im August 1999
wurde die Nelson-Mandela-Stiftung gegründet. Sie widmet
sich der ideellen Fortsetzung von Mandelas Lebenswerk
und arbeitet die Geschichte der Apartheidsbewegung auf.
Öffentlich in Erscheinung trat Mandela auch im Jahr
2003, als er sich in einigen seiner Reden kritisch zu
der Politik von George W. Bush und der des britischen
Premiers Tony Blair äußerte. Im selben Jahr wurde die
Mandela Rhodes Foundation gegründet, die ihren Sitz in
der südafrikanischen Hauptstadt Kapstadt hat. Durch
diese Foundation bekam die Förderung junger
afrikanischer Führungskräfte in Südafrika eine neue
Struktur. Dem Gründungsfestakt hatten neben Mandela auch
Bill Clinton und Tony Blair in der Westminster Hall
beigewohnt.
Am
5. Dezember 2013 starb der Friedensnobelpreisträger
Nelson Mandela im Alter von 95 Jahren in Houghton,
Johannesburg in seiner Heimat Südafrika.