Friedrich Wilhelm Schnitzler Lebenslauf
Der schwäbische Landwirt, Verbandsfunktionär und
Unternehmer Friedrich Wilhelm Schnitzler gehörte in
den 1970er, 1980er und 1990er Jahren zu den
wichtigsten süddeutschen Akteuren im Bereich
Milchwesen.
Geboren wurde Friedrich „Fritz“ Wilhelm Schnitzler
am
16. Dezember 1928 als Sohn eines Bauern.
Geburtsort war das etwa zehn Kilometer östlich von
Reutlingen zur Schwäbischen Alb gehörende Dorf Ohnastetten (seit 1975 Ortsteil von St. Johann).
Nach Volkschule, landwirtschaftlicher Berufsschule,
Kriegsdienst und Kriegsgefangenschaft hat Schnitzler
den elterlichen Hof, zu der auch Milchwirtschaft
gehörte, übernommen.
CDU-Mitglied Schnitzler engagierte sich nicht nur
früh in der Kommunalpolitik (u. a. als Ortsvorsteher
von Ohnastetten von 1975 bis 1992), sondern setzte
sich insbesondere für die Interessen seines
Berufsstandes ein. So stand er fast zwei Jahrzehnte
bis 1992 als Vorsitzender an der Spitze des
Kreisbauernverbandes Reutlingen. 1989 gehörte er zu
den Initiatoren des baden-württembergischen
Landesbauernverbandes. Als langjähriger
Verbands-Vizepräsident war er einer der
einflussreichsten Landwirtschaft-Lobbyisten im
"Ländle". Der Erfolg seiner Lobby-Arbeit beruhte
nicht unwesentlich auf seinem guten Verhältnis zu
Parteifreund
Lothar Späth, dem Ministerpräsidenten
von
Baden-Württemberg von 1978 bis 1991.
In der Milchwirtschaft war Schnitzler ab Ende der
1960er Jahre maßgeblich an
Zentralisierungs-Prozessen im Molkereiwesen
beteiligt. Er hatte
1969 eine überregionale
Molkerei-Gemeinschaft von Milchbauern mitgegründet.
Dieser Gemeinschaft schlossen sich in den
Folgejahren weitere Unternehmen an. Einen Höhepunkt
dieser Entwicklung stellte 1972 die Gründung der
Südmilch AG Stuttgart als Ergebnis von Fusionen dar.
Schnitzler wurde in diesem damals größten
Milchverarbeitungs-Unternehmen der Bundesrepublik
Deutschland zum Aufsichtsratsvorsitzenden bestimmt.
Im Zusammenhang mit der Übernahme der Sachsenmilch
AG 1990 und einem mutmaßlichen Millionen-Betrug
(„Südmilch-Skandal“ 1993) zu Lasten der Südmilch AG
geriet das Unternehmen Anfang der
1990er Jahre in
ernsthafte wirtschaftliche Schwierigkeiten.
Schnitzler, der sich bereits 1992 vom Posten des
Aufsichtsratsvorsitzenden zurückgezogen hatte, wurde
erneut mit dem Vorsitz des Aufsichtsrates betraut
und zudem zum Vorstandsvorsitzenden ernannt. In
dieser in Deutschland ungewöhnlichen Doppelfunktion
war Schnitzler 1996 federführend an der Umwandlung
der Südmilch AG in eine Tochtergesellschaft des
niederländischen Marktführers Campina BV beteiligt.
Neben Verbands-, Politik- und Unternehmens-Tätigkeit
war „Fritz“ Schnitzler auch überaus rührig als Mäzen
für soziale und kulturelle Projekte in seiner
Heimatregion.
Schnitzler und seine Frau Anne-Marie sind 1970
Eltern eines Sohnes (
Frank Christoph Schnitzler) geworden.
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Friedrich Wilhelm Schnitzler Steckbrief