Biografie Jean-Michel Jarre Lebenslauf
Der französische Musiker und
Komponist Jean-Michel André Jarre, der
in der Musikwelt als „Jean Michel Jarre“
bekannt wurde, war einer der ersten
Pioniere in der
Unterhaltungsmusik-Geschichte, die bei
ihrer künstlerischen Arbeit kommerziell
erfolgreich Synthesizer und andere
elektronische Instrumente eingesetzt
haben.
Der in den 1970er Jahren zum Wegbereiter
der elektronischen Musik und des
Synthie-Pop-Segments gewordene Jarre kam
am
24. August 1948 in der
südostfranzösischen Metropole Lyon, im
historischen Stadtteil Croix-Rousse, zur
Welt. Mutter France Pejot (1914–2010)
war während der deutschen Besetzung von
Frankreich im Zweiten Weltkrieg als
Mitglied der Résistance festgenommen
worden und hatte die dann folgende
Gefangenschaft im KZ Ravensbrück
überlebt.
1946 heiratete sie den
Komponisten Maurice Jarre (1924–2009).
1951 ließ sich Maurice Jarre scheiden
und heiratete später noch weitere drei
Mal. Als Folge dieser Beziehungen bekam
Jean-Michel Jarre zwei Halbgeschwister.
Jarre, der bei seiner Mutter und seinem
hochmusikalischen und von Audiotechnik
begeisterten Großvater André Jarre
(1894–1965) in Paris und in Lyon
aufwuchs, hatte kaum Kontakt zu seinem
seit 1953 endgültig in den USA lebenden
Vater. Maurice Jarre erlangte als
Komponist bedeutender
Filmmusik (u.a.
„Doktor Schiwago“, „Lawrence von
Arabien“, „Shogun“) Weltruhm und drei
Oscars. Der gleichermaßen an Malerei wie
an Musik interessierte Jean-Michel Jarre
besuchte das Lycee Michelet im Pariser
Vorort Vanves, das er mit dem
Baccalauréat de sciences expérimentales
verließ.
Danach folgte ein Literatur-Studium an
der Sorbonne. Daneben nahm Jarre auch
Unterricht bei Jeanine Rueff (1922 –
1999) am Pariser Konservatorium.
Jarre war als Kind fasziniert von
Jazz-Musik und war ein Fan von
Ausnahme-Trompeter Chet Baker (geb.
1929). Als Jugendlicher war Jarre
Mitglied einiger Bands. 1968 hatte er,
der damals elektrische Gitarre spielte,
mit seiner Gruppe „Dustbins“ einen
Auftritt in dem Film „Des Garçons Et Des
Filles“ (Regie - Etienne Perrier). Im
Jahr darauf schloss sich Jarre einer von
Pierre Schaeffer geleiteten Kunstgruppe
an. Schaeffer (1910–1995), ursprünglich
Radio-Ingenieur, hatte die Vision einer
neuartigen, „Musique concrète“
genannten, Klangrichtung, bei der die
Verwendung von Tonbandgeräten eine große
Rolle spielte. Musikhistorisch war der
Theorienstreit zwischen dem Franzosen
Schaeffer und dem in vergleichbarer
Richtung experimentierenden Begründer
der Kölner Schule der elektronischen
Musik, dem Deutschen Karlheinz
Stockhausen (1928–2007), von großer
Bedeutung.
Jarre ließ sich von Schaeffer zu ersten
Eigenkompositionen inspirieren. 1971
wurde er der Fachwelt durch sein
elektronisches Ballett „Aor“, das an der
Pariser Oper uraufgeführt wurde, zum
Begriff. Es folgten im selben Jahr erste
Plattenproduktionen. Jarre produzierte
Anfang der 70er zahlreiche weitere
eigene Werke, komponierte und
produzierte aber auch für
französischsprachige Gesangsstars wie
Francoise Hardy (geb. 1944) oder Patrick
Juvet (geb. 1950).
Zum Weltstar und Gottvater des
minimalistischen Synthie-Pops wurde
Jarre durch sein 1977 erschienenes
Instrumental-Album „ Oxygène“. Das
40-Minuten-Album mit den Stücken „Oxygène
Part I bis Part VI“ und dem legendär
gewordenen Totenkopf-Weltkugel-Motiv auf
dem Plattencover wurde etwa 15 Millionen
Mal verkauft. „Oxygène“ war von Jarre
mit Hilfe von Analog-Synthesizern,
Achtspurtonbandgeräten und anderen
elektronischen Instrumenten in der
eigenen Küche produziert worden. Das
ähnlich ausgerichtete Album „Equinoxe“
(1978) hatte einen vergleichbaren
Erfolg.
Jarre blieb danach nachhaltig unter
anderem durch gigantische Live-Konzerte
mit Maßstäbe setzenden
Lichteffekten, Laser-Finessen und
Projektionstechniken an
außergewöhnlichen Orten wie die
Pyramiden von Gizeh, die Wüste Sahara
oder Pekings „Verbotene Stadt“ im
Gespräch. Sein 1979er Konzert auf der
Place de la Concorde am Jahrestag der
Bastille-Erstürmung hatte ein
Eine-Million-Zuschauer-Publikum. Noch
mehr Zuschauer sahen 1986 Jarres
Live-Mega-Event „Rendez-vous Houston – A
City In Concert“ in Houston. 1991 konnte
Jarre diesen Zuschauerrekord mit „Paris
La Défense – Une Ville En Concert“
doppeln. 1997 zog der Klangkünstler in
der russischen Hauptstadt unglaubliche
3,5 Millionen Zuschauer mit dem
Spektakel „Oxygene In Moscow“ an.
Auf Jarre ging die Popularisierung der
Sampling-Technik zurück - der, meist
verfremdenden, Verwendung eines Teils
einer Tonaufnahme, z. B. der eines
gesprochenen Wortes, in einem neuen
musikalischen Zusammenhang.
Jarre ist dreimal die Ehe eingegangen -
Die Ehe mit Flore Guillard dauerte von
1975 bis 1977. Die gemeinsame Tochter
Émilie Charlotte (geb. 1976) wurde
später als Foto-Model bekannt. 1977
lernte Jarre den englischen Filmstar
Charlotte Rampling (geb. 1946) kennen.
Ein Jahr später heirateten beide. 1977
wurde der gemeinsame Sohn David, der als
Erwachsener Zauberer wurde, geboren.
1996 trennte sich das Paar. Die
Scheidung folgte erst 2002. Jarre, der
zwischenzeitlich unter anderem mit
Filmstar Isabelle Adjani (geb. 1955)
liiert war, heiratete 2005
Schauspielerin Anne Parillaud (geb.
1960). Auch diese Ehe wurde geschieden
(2010).
Zu der sphärischen Musik des Science
Fiction liebenden Komponisten passte die
Ehrung durch die „Internationale
Astronomische Union“, den Asteroiden
4422 nach Maurice und Jean-Michel Jarre
„Jarre“ zu nennen.
Autogramm
Jean-Michel Jarre Autogrammadresse
n.n.v.
Jean-Michel Jarre
Seiten, Steckbrief etc.
www.jeanmicheljarre.com - Die offizielle Homepage
von Jean-Michel Jarre
Jean-Michel Jarre
MP3 Downloads
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Jean-Michel Jarre
Diskografie
1976 - Oxygène
1978 - Equinoxe
1981 - Magnetic Fields/Les Chants
Magnétiques
1982 - The Concerts in China/Les
concerts en Chine
1984 - Zoolook
1986 - Rendez-vous
1987 - In Concert Houston-Lyon
1988 - Revolutions
1989 - Live/Destination Docklands
1990 - Waiting for Cousteau/En attendant
Cousteau
1991 - Images – The Best of Jean Michel
Jarre
1993 - Chronologie
1994 - Hong Kong
1997 - Oxygène 7 – 13
1998 - Odyssey through O2
2000 - Métamorphoses
2004 - Aero
2007 - Téo & Téa
2007 - Oxygene (30th Anniversary)
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