Die DDR-Mode der 60er - dem Westen sehr ähnlich
In der DDR waren die
Modemacher bemüht,
Leichtigkeit und Eleganz in der Damenbekleidung
in den Vordergrund zu stellen. Einige modische
Einflüsse aus den
50ern hielten sich hartnäckig,
besonders bei den jungen Trägerinnen.
Pferdeschwanz und Petticoat waren noch typisch
für das DDR Outfit der Mädchen im Teenager-Alter.
Dabei spielte es keine Rolle, ob der Petticoat
echt war oder ob er mit viel Tüll und dickem
Leinen nachgeahmt wurde. Die Hauptsache war der
schwingende, charmante Effekt, den er den Röcken
gab und der ein Ausdruck von Unbeschwertheit
war. Es war eine fröhliche Mode, die im Westen
schon allmählich im Abklingen begriffen war,
beim östlichen Nachbarn jedoch noch sehr stark
im Trend lag.
Besonders auffallend war jedoch, dass sich die
Zielgruppe der Modemacher nun auch gesondert der
Jugendmode annahm. Das war in den beiden
deutschen Staaten sehr ähnlich. Allerdings wurde
in der
DDR bei aller Eleganz in der Damenmode
nach wie vor sehr auf den praktischen
Gesichtspunkt geachtet. Ausgefallene
Modekreationen waren nicht gern gesehen. Von
einer klassenfeindlichen Beeinflussung, die sich
schließlich auch in der Bekleidung ausdrückte,
wollte man die jungen Staatsbürger fernhalten.
Das klappte nicht ganz so, denn die DDR
existierte nicht isoliert vom Rest der Welt und
so sickerten die modisch entscheidenden
Informationen immer wieder durch.
Während sich die erwachsenen Frauen längst nicht
so schnell auf neue Dinge einließen, weiterhin
sparsam wirtschaften mussten und großteils noch
selbst nähten und strickten, schauten die jungen
Damen auf die fertige Konfektionsware, die
angeboten wurde. Die Auswahl war spärlich. Von
den Fünfzigern zu den Sechzigern waren keine
Wunder geschehen und der Bedarf an neuer
Kleidung konnte noch nicht zufriedenstellend
gedeckt werden. Daran änderten auch die
täglichen Zeitungsartikel nichts, die von steten
Erfolgen berichteten, die sich allerdings nicht
im Warenangebot niederschlugen.
Veränderungen und Mode als politisches Konzept
Der wirtschaftliche Mangel in der DDR, dem kein
Wirtschaftswunder zu Hilfe kam, musste aus
eigenen Kräften behoben werden. Das war in der
Phase des Aufbaus besonders schwer. Viel
Propaganda war
nötig, um in den Menschen die
Begeisterung für das neue Gesellschaftssystem zu
wecken. Immer mehr Bürger verließen das Land und
siedelten sich im Westen an, dort, wo es bereits
volle Schaufenster und ein größeres Warenangebot
gab. Meist auch eine besser bezahlte Arbeit.
Verwandte besannen sich auf ihre Familienbande.
Die armen Brüder und Schwester in der DDR wurden
mitleidig betrachtet, dabei hätten die meisten
von ihnen Bewunderung verdient. Doch schließlich
war der wirtschaftliche Schaden der Abwanderung
so groß, dass die DDR sich entschloss, ihr Land
abzuriegeln. So kam es – gewissermaßen über
Nacht – am
13. August 1961 zum Bau der Mauer,
dem sogenannten antifaschistischen Schutzwall.
Der sollte nun verhindern, dass die Menschen
in
der DDR ihren Blick immer wieder nach dem Westen
ausrichteten und kapitalistischen Verlockungen
erlagen.
Dass die Konsum-Bedürfnisse der Bürger trotz des
schützenden Eingemauertseins weiterhin bestanden
und zufrieden gestellt werden mussten, war den
Regierenden durchaus klar. Was in Sachen Mode
entstehen sollte, musste sich in jedem Fall von
den Kreationen im Westen unterscheiden. Ein
eigenständiges Land wollte auch eine eigene Mode
präsentieren.
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