Die Benelli Geschichte

Die italienische Motorradmarke Benelli Q. J. srl
wurde
1911 als „Officina Meccanica Benelli“
gegründet, was übersetzt so viel bedeutete wie die
„Garage Benelli“. Teresa Boni Benelli und ihre sechs
Söhne errichteten in Pesaro bei Rimini eine
mechanische Werkstatt, in der
1921 die
Serienanfertigung der Benelli-Motorräder begann.
Anfangs wurden einfache Zweitakter gebaut, mit 75
und 98 ccm.
1927 gelang die Fertigung des ersten
modernen 175er OHC-Einzylinder-Viertakt Motorrads.
Benelli war im Rennsport sehr erfolgreich, was die
Verkaufszahlen und die Anerkennung der Marke in die
Höhe trieben. Unter anderem konnten
1950 der Sieg
der 250er Weltmeisterschaft durch Werksfahrer Dario Ambrosini, und
1969 der Sieg der 250er-WM durch
Werksfahrer Kel Carruthers verzeichnet werden.
Trotz der Erfolge auf der Rennstrecke, musste die
Familie Benelli ihre Firma an den argentinischen
Geschäftsmann Alessandro de Tomaso verkaufen. Der
Verkauf der Straßenmaschinen brachte für die Familie
zu wenig Geld ein, um die Produktionskosten zu
decken und einen guten Gewinn zu erzielen. De Tomaso
kaufte die Motorradmarken
Moto Guzzi und Motobi und
erstellte ein neues Konzept. Sein Ziel war es, Japan
die Stirn zu bieten und so stellte 1974 das erste
Sechszylindermotorrad vor, die Benelli 750 Sei.
Offenbar fokussierte sich De Tomaso zu sehr darauf,
gegen die japanischen Motorradmodelle anzukommen,
denn der Motor der Benelli 750 Sei hatte große
Ähnlichkeit mit dem der Honda CB 500 Four. Es hatte
den Anschein, dass der Motor der neuen Benelli, bis
auf die Zylinderzahlen, eins zu eins dem der Honda
glich. Trotz der neuen Überlegungen De Tomasos wurde
die Produktion
1980 des italienischen
Motorradherstellers eingestellt, da die Nachfrage zu
gering war.
Zuerst versuchte Giancarlo Selci 1989 Benelli wieder
auf den Markt zu bringen, er scheiterte jedoch. Um
1990 wurden die Reste des Unternehmens, sowie der
Markenname, an den italienischen Unternehmer Andrea
Merloni verkauft, der ein erfolgreiches Unternehmen,
spezialisiert auf Küchen- und Badezimmerausstattungen,
führte. Merloni startete die Produktion von
Motorrollern und somit war die Marke Benelli ab 1996
wieder erfolgreich auf dem Markt etabliert. Die
Scooterlinie umfasste ein Spektrum von 50 bis 250
ccm Motorrädern. Allerdings litt Merloni unter dem
Druck der Branche und merkte den Erfolg bei anderen
Herstellern wie bzw. Triumph Motorcycles Ltd. Er
engagierte ein Designteam, um ein einzigartiges
Motorrad mit Dreizylinder-Motor und einem Hubraum
von 1.000 ccm zu schaffen. Das Ergebnis war die 1999
angekündigten Tornado Tre 900, mit der Merloni einen
Höhepunkt der Marke schuf. 2002 wurde das
Sportmotorrad auf den Markt gebracht und kam so gut
an, dass die Tornado-Linie von Benelli weiter
ausgebaut wurde. Das Naked Bike TNT wurde ab 2004
verkauft. Dies war der Start der Tornado Naked Tre
Modelle. Der Hubraum des Tornado-Motors wurde bei
diesem Motorrad auf 1.130 ccm ausgebaut. Außerdem
wurden im Jahr
2007 weitere Tornado-Modelle gebaut,
wie die TNT 1130, die TnT Sport, die TnT Café Racer,
die Tornado 1130, die TreK 1130 und die TnT
Titanium. Trotz des großen Erfolgs der Tornado-Linie
beschloss Andrea Merloni die Firma erneut zu
verkaufen und sich aus dem Zweirad-Geschäft
zurückzuziehen.
Schließlich ging das Unternehmen am
1. Oktober 2005
an die chinesische Qianjiang-Gruppe, einer der
größten Hersteller für Motorroller, Motorräder und
Quads weltweit. Mit über 1 Million Motorrädern und
2 Millionen Motoren, mit dem Spektrum von 50 bis 250
ccm, ist das chinesische Unternehmen bis heute eines
der erfolgreichsten der Zweiradbranche. Durch den
Kauf von Benelli gelang es den Asiaten ihren
Motorradvertrieb bis nach Europa auszuweiten und
auch Benelli konnte von dem Verkauf profitieren. Die
Produktion der Triebwerke fand ab 2006 direkt bei
Benelli in Pesaro statt, und nicht wie zuvor bei
Motori Franco Morini. Außerdem stellte der Verkauf
Sicherheit im Bezug auf den Erhalt der Marke Benelli
dar. Den Namen „Benelli“ durfte die Motorradmarke
ebenfalls behalten.