<*>Biografie Winfried Glatzeder Lebenslauf
Der deutsche Schauspieler Winfried Glatzeder wurde am 26. April 1945 in Zoppot bei Danzig im heutigen Polen geboren und wuchs in Ost-Berlin auf, nachdem seine Mutter, eine Kunstweberin und spätere Pflegerin mit ihrer Familie dorthin geflüchtet war. Sein Vater, ein Arzt, starb im Zweiten Weltkrieg in sowjetischer Kriegsgefangenschaft.
Nach dem Abitur absolvierte Glatzeder zunächst eine Lehre zum Maschinenbauer und entdeckte in dieser Zeit seine Liebe zum Schauspiel. Im Jahr 1965 nahm er deshalb ein Studium an der Hochschule für Filmkunst Potsdam-Babelsberg auf, das er 1969 mit dem Diplom abschloss. Danach wurde er festes Ensemblemitglied am Potsdamer Hans-Otto-Theater, an dem er in Klassikern von Shakespeare, Molière und Gorki auf der Bühne stand, bevor er im Jahr 1971 an die Volksbühne Berlin wechselte, an der er bis 1982 im Ensemble blieb und vorrangig in Stücken von Heiner Müller und Bertolt Brecht zu sehen war.
Nach einer ersten kleinen Rolle in dem DEFA-Film „Ein Lord am Alexanderplatz“ von Günter Reisch trat Winfried Glatzeder ab 1967 vermehrt in Filmen, darunter „Spur des Falken“, „Jungfer, Sie gefällt mir“, „Wie heiratet man einen König“, „Unterwegs zu Lenin“ oder „Der Mann, der nach der Oma kam“ auf, bevor ihm mit der Hauptrolle in „Die Legende von Paul und Paula“ der große Durchbruch gelang. Auch mehr als dreißig Jahre nach dem Erscheinen des DEFA-Films „Die Legende von Paul und Paula“ von Regisseur Heiner Carow und Drehbuchautor Ulrich Plenzdorf, in dem er an der Seite von Angelica Domröse spielte, gilt dieser Film als Glatzeders größter Erfolg. Obwohl ursprünglich ein Aufführungsverbot verhängt worden war, setzte sich DDR-Staatschef Erich Honecker persönlich dafür ein, dass der Film Ende März 1973 in den Kinos anlief. Die Liebesgeschichte wurde daraufhin in Ostdeutschland zum Kassenschlager und von Millionen Menschen gesehen. Auch der spätere Kult, der um „Die Legende um Paul und Paula“ im Zuge der Ostalgie-Welle der neunziger Jahre ausbrach, brachte Winfried Glatzeder durch seine unvergessliche Darstellung des Paul den Status eines DDR-Kultschauspielers ein. In der 1999 gedrehten Kinokomödie „Sonnenallee“ von Leander Haußmann über die Jugend im Ost-Berlin der siebziger Jahre war er deshalb in einer kleinen Rolle zu sehen.
Im Jahr 1982 wurde er aus der DDR ausgebürgert und ließ sich in der Bundesrepublik nieder, wo er seine Karriere als beliebter Fernsehschauspieler vorantrieb. Nach Rollen in Filmen wie Miroslav Luthers „Vergeßt Mozart“ an der Seite von Max Tidorf oder „Rosa Luxemburg“ von Margarethe von Trotta wurde er mit der ARD-Serie „Sterne des Südens“ als Ferienclub-Besitzer, sowie mit Rollen in Serien wie „Das Geheimnis des Sagala“, „Berlin, Berlin“, „Die Wache“ oder „Unser Charly“ einem breiten Publikum bekannt.
Von 1996 bis 1998 ermittelte Glatzeder als Kommissar Ernst Roiter in zwölf Folgen des vom Sender Freies Berlin produzierten Berliner „Tatort“ und löste lebensnah dargestellte Kriminalfälle wie beispielsweise in „Mordsgeschäfte“, „Buntes Wasser“, „Blick in den Abgrund“ oder einen Mord im Zuge der Loveparade in der Episode „Berliner Weiße“. Trotz guter Einschaltquoten ging die „Tatort“-Reihe mit Glatzeder als Kommissar Roiter durch überwiegend schlechte Kritiken und Vorwürfe wirren Inhalts und sexistischer, brutaler Darstellungen als Tiefpunkt der beliebten Kriminalserie in die Fernsehgeschichte Deutschlands ein. Darüber hinaus soll es zwischen Winfried Glatzeder und seinem den Assistenten Michael Zorowski verkörpernden Schauspielkollegen Robinson Reichel im Zuge der Dreharbeiten zu Spannungen gekommen sein, die sich auf die Produktion negativ auswirkten.
Im Jahr 2008 veröffentlichte der Schauspieler in Zusammenarbeit mit der Autorin Manuela Runge seine Autobiographie „Paul und ich“.
Ende Dezember 2013 wurde bekannt, dass Winfried Glatzeder Anfang 2014 in Australien für die Reality-Show „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus“ ins berüchtigte Dschungelcamp des Privatsenders RTL ziehen soll.
Winfried Glatzeder Seiten, Steckbrief, Kurzbio etc.

Winfried Glatzeder Filme
1967 - Ein Lord am Alexanderplatz
1967 - Geschichten jener Nacht
1968 - Spur des Falken
1969 - Jungfer, Sie gefällt mir
1969 - Unbekannte Bürger
1969 - Dr. med. Sommer II
1969 - Hart am Wind
1969 - Wie heiratet man einen König?
1970 - Junge Frau von 1914
1970 - Unterwegs zu Lenin
1971 - Du und ich und Klein-Paris
1971 - Zeit der Störche
1971 - Salut Germain
1971 - Nachtasyl
1972 - Tecumseh
1972 - Der Mann, der nach der Oma kam
1972 - Die Legende von Paul und Paula
1973 - Die sieben Affären der Doña Juanita
1973 - Das zweite Leben des Friedrich Wilhelm Georg Platow
1974 - Heiße Spuren
1975 - Till Eulenspiegel
1975 - Polizeiruf 110 - Ein Fall ohne Zeugen
1976 - Nelken in Aspik
1976 - Auftrag für M & S
1976 - Das Untier von Samarkand
1977 - Polizeiruf 110 - Vermißt wird Peter Schnok
1977 - Die Flucht
1979 - Für Mord kein Beweis
1979 - Hochzeitsreise
1979 - Der Katzenprinz
1979 - Der Menschenhasser
1979 - Zünd an, es kommt die Feuerwehr
1980 - Johann Sebastian Bachs vergebliche Reise in den Ruhm
1980 - Yvonne
1980 - Asta, mein Engelchen
1980–1982 - Hotel Polan und seine Gäste
1981 - Die Kolonie
1982 - Der Kunstfehler
1984 - Didi – Der Doppelgänger
1984 - Bali
1984 - Gnadenlos
1984 - Haus Excelsior
1984 - Danger – Keine Zeit zum Sterben
1984 - Vergeßt Mozart
1985 - Hoffnungsspuren, Folge - Vorsichtige Berührung
1985 - Alles aus Liebe, Folge - Heirat nicht ausgeschlossen
1985 - Va Banque
1986 - Rosa Luxemburg
1986 - Wasser für die Blumen
1986 - Was zu beweisen war
1986 - Die Katze läßt das Mausen nicht
1986 - Brücke am schwarzen Fluß
1987 - Schlüsselblumen
1988 - Spielergeschichten
1988 - Rivalen der Rennbahn
1989 - Lockvögel
1989 - Tam Tam oder Wohin die Reise geht
1989 - Derrick, Folge - Die Kälte des Lebens
1989 - Don Juan oder der steinerne Gast
1990 - Kleine Leute
1990 - Spreepiraten
1990 - Wenn du mich fragst…
1990 - Vincent Vincent
1990 - Ein Haus in der Toscana
1990 - Gefährliche Verführung
1990 - Abenteuer Airport
1990 - Ron und Tanja
1990 - Stocker und Stein
1991 - Edgar, Hüter der Moral
1991 - Tote leben länger
1991 - Tandem
1991 - Tanz auf der Kippe
1991 - Zwischen Pankow und Zehlendorf
1991 - Das Land hinter dem Regenbogen
1991 - Tote Briefe
1991 - Gossenkind
1992 - Sterne des Südens
1993 - Happy Holiday
1994 - Derrick, Folge Gesicht hinter der Scheibe
1995 - Derrich, Folge - Mitternachtssolo
1996 - Tatort - Tod im Jaguar
1996 - Tatort - Der Phönix Deal
1996 - Tatort - Buntes Wasser
1996 - Tatort - Krokodilswächter
1997 - Tatort - Mordsgeschäfte
1997 - Tatort - Eiskalt
1997 - Tatort - Schlüssel zum Mord
1997 - Tatort - Geld oder Leben
1997 - Das Geheimnis des Sagala
1997 - Pension Schöller
1998 - Die kaukasische Nacht
1998 - Tatort - Blick in den Abgrund
1998 - Tatort - Der zweite Mann
1998 - Tatort - Berliner Weiße
1998 - Tatort - Ein Hauch von Hollywood
1999 - Sonnenallee
2000 - Die Wache, Folge - Zirkusluft
2001 - Pinky und der Millionenmops
2004 - Freunde zum Essen
2005 - Berlin, Berlin, Folge - Rituale
2005 - Die Boxerin
2005 - Tantalus
2006 - Karl-May-Spiele - Winnetou III
2008 - Tischlein deck dich
2010–2012 - Unser Charly
Winfried Glatzeder Biographie