Stoltenberg und Genscher treten zurück


Verteidigungsminister Stoltenberg tritt zurück

Am 31. März 1992 tritt der Verteidigungsminister Gerhard Stoltenberg von seinem Amt zurück. Ihm ist vorgeworfen worden, unberechtigte Panzerlieferungen aus Armeebeständen der NVA und der Bundeswehr an die Türkei durchgeführt zu haben. Lieferungen von militärischem Material, waren am 7. November 1991 aufgrund von herrschenden Menschenrechtsverletzungen in der Türkei, von der Bundesregierung verboten worden.

Außenminister Genscher tritt zurück

Am 6. April 1992 findet in eine Außenministerkonferenz der EG-Staaten statt, auf der die Unabhängigkeit von Bosnien-Herzegowina beschlossen wird. Die Delegierten des Bündnis 90 beschließen auf ihrem ersten Parteitag am 3. Mai den Zusammenschluss mit den Grünen. Am 11. Mai werden die ersten deutschen Soldaten, welche sich an einer UNO-Friedensmission beteiligen, vom Verteidigungsminister Volker Rühe verabschiedet. Die SPD stimmt dem Einsatz der Soldaten außerhalb von Gebieten der NATO ebenfalls zu. Auf einer Konferenz in Berlin, am 17. Mai, stimmen die Delegierten der Grünen ebenfalls einem Zusammenschluss mit dem Bündnis 90 zu. Am selben Tag tritt der Außenminister Hans-Dietrich Genscher nach insgesamt 18 Amtsjahren von seinem Posten zurück. Einen Tag darauf, erklärt Bundespräsident Richard von Weizsäcker, den bislang als Justizminister tätigen Klaus Kinkel zum neuen Außenminister. Die Nachfolge im Justizministerium übernimmt die FDP-Politikerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger. Das Landgericht Stuttgart verurteilt den ehemaligen Oberscharführer der SS, Josef Schwammberger wegen Mordes zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe.