*14. März 1854 in Strehlen
(heute: Strzelin, Polen)
Der deutsche Mediziner und
Wissenschaftler Paul Ehrlich
studierte ab
1872 in Breslau und
Straßburg Medizin, 1878 promovierte
er in Leipzig. Als Assistent und
Oberarzt an der Berliner Charité
forschte er auf dem Gebiet der
Histologie, Hämatologie und
Farbenchemie. Nachdem er 1889
zunächst eine Privatpraxis eröffnet
hatte, wurde er ein Jahr später als
außerplanmäßiger Professor an die
Berliner Friedrich-Wilhelms-Universität (seit
1949: Humboldt-Universität) berufen.
Ab 1891 arbeitete er unter Robert
Koch und wurde 1896 Direktor des neugegründeten „Instituts für
Serumforschung und Serumprüfung“ in
Steglitz. Nach dessen Übersiedelung
nach
Frankfurt/Main im Jahr
1899
erhielt Ehrlich
1904 eine
ordentliche Professur in Göttingen.
Seine Forschungen ermöglichten die
Diagnose zahlreicher Blutkrankheiten
sowie die medikamentöse Behandlung
der Syphilis. Darüber hinaus gilt er
als Mitbegründer der Chemotherapie
und erhielt 1908 zusammen mit Ilja Metschnikow den Nobelpreis.
Paul Ehrlich war seit 1883 mit
Hedwig Pinkus, der Tochter eines
schlesischen Textilfabrikanten,
verheiratet. Das Paar hatte zwei
Kinder. Am
20. August 1915 erlag er
den Folgen eines kurz zuvor
erlittenen Herzinfarkts. Nach ihm
ist das „Paul-Ehrlich-Institut“
(Bundesinstitut für Impfstoffe und
biomedizinische Arzneimittel)
benannt.