Fast 60 Jahre Bundesliga-Spiele

Der 24. August 1963 wurde zu einem sportlich-historischen Datum. An jenem Tag fand das erste Spiel in der ersten Saison der neuen, höchsten deutschen Spielklasse, der Bundesliga statt. Es standen sich Werder Bremen aus der Oberliga Nord und Borussia Dortmund aus der Oberliga West gegenüber. In jenem Spiel war es Friedhelm „Timo“ Konietzka (1938-2012), der Stürmer von Borussia Dortmund, der das erste Bundesliga-Tor schoss, wenngleich die Partie dann 3:2 für Werder Bremen endete. Eine Premiere gab es auch für Helmut Rahn (1929-2003) vom Meidericher Verein, der den ersten Platzverweis kassierte. Damit blieb er allerdings nicht in Erinnerung, denn er hatte sich seine großartigen Lorbeeren bereits 1954 verdient, als er mit seinem entscheidenden Treffer im Weltmeisterschaftsfinale gegen Ungarn die deutsche Mannschaft mit dem 3:2 zum Weltmeister machte.
Die erste Saison der deutschen Bundesliga konnte der 1. FC Köln als Meister abschließen.

Geschichtliches
Gegründet wurde die Bundesliga im deutschen Männerfußball in Dortmund am 28. Juli 1962, deren erste Saison im Folgejahr, am 23. August 1963 begann. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB), den es seit dem Jahre 1900 gibt und der formal 1949 neu gegründet wurde, hatte diesen Zusammenschluss von Vereinen beschlossen, um in dessen Liga-System am Ende der Saison den Deutschen Fußballmeister zu küren. Vordem gab es die einzelnen Regionalligen, die in der Zeit des Nationalsozialismus auch eine Gauliga aufwiesen. Der Profi-Fußball, der in der Bundesliga gespielt wird, basiert auf einem etwa gleichstarken
Spielniveau aller Mannschaften. Die Bundesliga ist einerseits Motivation und dient zudem der Stärkung des landesweiten Profi-Fußballs, um international mithalten zu können.
Seit dem Jahr 2001 werden die Bundesliga-Spiele unter dem zusammengeschlossenen Dach von DFB und dem Zusammenschluss der Bundesliga-Lizenzvereine, einschließlich der 2. Bundesliga, also dem Ligaverband, dessen offizieller Name „Die Liga – Fußballverband e. V.“ lautet, durchgeführt. Hier regelt ein grundlegender Vertrag die Rechte und Pflichten zwischen DFB und dem Ligaverband (DFL).
Die Bundesliga-Mannschaften kamen aus den einzelnen Regionalligen Oberliga Süd, Oberliga West, Oberliga Nord, Oberliga Südwest und aus der Berliner (West) Stadtliga. Meist waren und sind es Großstädte, deren Fußballvereine in die Bundesliga aufstiegen. Sowohl sportliche als auch wirtschaftliche Kriterien spielten dabei eine Rolle. Zudem mussten die Vereine eine Lizenz erwerben, für die rechtliche, personell-administrative, infrastrukturelle, sicherheitstechnische medientechnische und finanzielle Kriterien erfüllt sein mussten. Natürlich hatten auch die Leistungen den Vorgaben zu entsprechen, damit die DFL, bzw. früher der DFB, überhaupt eine Lizenz vergeben konnte.
Das äußere Zeichen des Meistertitels am Ende einer Saison ist die „Salatschüssel“, wie die Meisterschale im Volksmund auch scherzhaft genannt wird, der als Wanderpokal konzipiert wurde und 1949 neu angefertigt wurde, da die vorherige Viktoria-Trophäe im Zweiten Weltkrieg als verloren galt, jedoch nach der Deutschen Wiedervereinigung wieder zum Vorschein kam. Alle Deutschen Meister (seit 1903) sind am Rand der heutigen Meisterschale eingraviert.
Alle Vereine der Bundesliga, der insgesamt 18 Mannschaften angehören, absolvieren pro Saison jeweils ein Hin- und ein Rückspiel, einmal im heimatlichen Stadion und einmal im Stadion der gastgebenden Mannschaft. In der Regel beginnt die Saison im August und endet im Mai, bzw. im Juni des Folgejahres. Nur wenn am Ende einer Saison eine Europa- oder Weltmeisterschaft ansteht, endet die Bundesligasaison bereits im April.
Die Bundesliga-Spielzeit wird derzeit an 34 Spieltagen ausgetragen. Während früher, also bis in die 1980er Jahre hinein, im Winter weitergespielt wurde, gibt es seit der Saison 1986/87 eine Winterpause, deren Länge sich mitunter änderte, nach neuestem Stand (2012) jedoch eine sechswöchige Winterpause im Dezember/Januar vorsieht.
„König Fußball“ hat schon immer ein bisschen den Alltag regiert. Das tun die Bundesliga-Spiele erst recht. Traditionell werden sie samstags um 15:30 Uhr ausgetragen. Seit einigen Jahren gibt es sie auch freitags und/oder sonntags. Muss eine Mannschaft mehrere Spiele in einer Woche absolvieren, dann hat sich dafür der Begriff „Englische Woche“ eingebürgert, der Fußballfreunden durchaus vertraut ist. In diesen „Englischen Wochen“ gibt es auch dienstags und mittwochs Bundesliga-Fußball. Wer nicht live dabei sein, genießt die Übertragungen im Fernsehen.
Die Gründungsvereine waren Eintracht Braunschweig, Werder Bremen, Hamburger SV (alle aus der Oberliga Nord), weiterhin Borussia Dortmund, der 1. FC Köln, Preußen Münster, Meidericher SV und Schalke 04. Sie kamen aus der Oberliga West. Aus der Oberliga Südwest gehörten der 1. FC Kaiserslautern und der 1. FC Saarbrücken dazu. Die Oberliga Süd steuerte die Gründungsmitglieder Eintracht Frankfurt, Karlsruher SC, den 1. FC Nürnberg, den TSV 1860 München und den VfB Stuttgart zur Bundesliga bei und aus der Stadtliga Berlin war es Hertha BSC.

Die erfolgreichsten Bundesliga-Mannschaften

Den Deutschen Meistertitel der Saison 2011/2012 gewann Borussia Dortmund, ein Verein, der auch zu den 16 Gründungsmitgliedern gehörte. An den Erfolg von FC Bayern München reicht die Mannschaft jedoch noch nicht heran, denn die Bayern gewannen insgesamt 21 Mal die Meisterschaften und halten damit bisher den Rekord, während Borussia Dortmund immerhin schon zum fünften Mal Meister geworden ist. Als Rekordspieler ging Karl-Heinz „Charlie“ Körbel (*1954) in die Geschichte der Bundesliga ein. Der Vorstopper war in den Jahren von 1972 bis 1991 immer bei Eintracht Frankfurt (ebenfalls Gründungsmitglied) aktiv und bestritt mit dieser Mannschaft 602 Bundesliga-Spiele. Die Bundesliga hat auch einen Rekordtorschützenkönig, den so genannten „Bomber der Nation“ – Gerd Müller (*1945), der insgesamt 365 Tore schoss.
Die besondere Spannung in der Bundesligasaison liegt unter anderem darin, dass im absolvierten Spieljahr das Absteigen der letzten Vereine, bzw. der Aufstieg der ersten Vereine der 2. Liga die Zusammensetzung verändert, für die dann aus der nächsten Spielklasse wieder Aufsteiger nachkommen.
Besondere Erwähnung in der Geschichte der Bundesliga verdient der Hamburger SV. Er gehörte  seit 1919 ohne Unterbrechung der jeweils höchsten Spielklasse seiner Zeit an, so auch ununterbrochen der Bundesliga, zu deren Gründungsmitgliedern er ebenfalls gehörte. Allerdings stieg er 2018 in die 2. Bundesliga ab. Einen Aufstieg ins Oberhaus gelang dem HSV bis heute (Stand 2023) nicht mehr