Fußballvereine
Eintracht Frankfurt
Es war der „Turnvater Frankfurts und des
Mittelrheinkreises“, August Ravenstein, der den
Anstoß zur Gründung der heutigen Eintracht Frankfurt
gab.
1911 fusionierten die beiden Vorläufer-Vereine,
der „Frankfurter Fußball-Club Victoria von 1899“ -
eine Abspaltung des „Vereins Germania 1894“, sowie
der „Frankfurter Fußball-Club Kickers von 1899“ zum
„Frankfurter Fußball-Verein (Kickers-Victoria) von
1899“ (FFV), kurz Frankfurter FV. Bereits in seiner
ersten Saison gewann der Verein die
Nordkreis-Meisterschaft. Damit stand erstmals 1912
ein Frankfurter Fußballclub im Finale um die
Süddeutsche Meisterschaft, die er allerdings nicht
für sich entscheiden konnte. Auch 1913 und 1914
wurde der FFV jeweils Süddeutscher Vizemeister. Der
FFV zählte in jener Zeit bereits mehr als 800
Mitglieder (davon jeweils rund 100 Frauen und
Mädchen), die aus dem gehobenen Bürgertum stammten,
was erklärte, dass im Verein auch
andere
Sportarten - Hockey, Cricket, Fechten sowie
Leichtathletik-Disziplinen - ausgeübt wurden. Aber
der FFV stellte auch schon zwölf
Fußballmannschaften. Das erfolgreiche Wachstum des
Vereins wurde allerdings vom
Ersten Weltkrieg
unterbrochen. Danach vereinigte man sich 1920 der
Frankfurter Turngemeinde zur „Turn- und
Sportgemeinde Eintracht Frankfurt von 1861“. Die
Mitgliederzahlen stiegen auf 5.000 und besonders die
Fußballer-Sparte machte in der Öffentlichkeit von
sich reden. Allerdings trennten sich die Partner
1926 wieder, da die Grundeinstellungen zu
verschieden waren. Es entstanden die „Turngemeinde
Eintracht Frankfurt von 1861“ und die „Sportgemeinde
Eintracht Frankfurt (F.F.V) von 1899“.
1932 wurden die Fußballer des Vereins erstmals
Süddeutscher Meister und deutscher Vize-Meister,
nachdem sie im Finale gegen den FC Bayern verloren
hatten. Ab 1939 litten auch die Frankfurter Kicker -
wie die meisten Fußballclubs Deutschlands - wegen
des Krieges an akutem Spielermangel. Die
Mitgliederzahl war auf rund 100 geschrumpft, wovon
etwa die Hälfte ihre Beiträge nicht zahlen konnten -
was den Verein in einige finanzielle Schwierigkeiten
brachte. Allerdings wurde trotzdem bis 1943 an
Wettkämpfen teilgenommen. 1943 ging dann auch noch
die Geschäftsstelle des Vereins bei einem
Bombenangriff in Flammen auf. Aufgrund des
Spielermangels tat man sich in den letzten
Kriegsjahren kurzzeitig mit dem FSV Frankfurt zur
„Kriegssportgemeinschaft Frankfurt“ zusammen.
Nach Kriegsende war die Eintracht-Riege dann der
erste Fußballverein, der trotz des offiziellen
Verbots 1945 öffentlich wieder auftrat - unter der
Flagge der Arbeiterwohlfahrt. Ab 1948 richtete die
Eintracht eine Vertragsspieler-Abteilung ein und
1954 nahm der Frankfurter Nationalspieler Alfred
Pfaff an der Fußballweltmeisterschaft in der Schweiz
teil und wurde Teil das „Wunders von Bern“. 1959
gewann die Eintracht dann die Deutsche
Meisterschaft. Und auch andere Sparten des Vereins
konnten Erfolge vorweisen. So gewann beispielsweise
die Tischtennisabteilung der Damen den
Meisterschaftstitel zum siebten Mal. 1960 erreichte
die Eintracht als erste deutsche Fußballmannschaft
das Finale des Europapokals der Landesmeister -
wurde allerdings im Endspiel von Real Madrid
geschlagen.
1963 gehörten die Frankfurter zu den
Gründungsmitgliedern der Bundesliga und erreichten
in der ersten Saison den dritten Platz. Außerdem
wurden sie Vizepokalmeister im Pokalendspiel.
Darüber hinaus waren bei der
Fußballweltmeisterschaft in England wieder zwei
Spieler aus Frankfurt im Kader:
Jürgen Grabowski und
Friedel Lutz. 1968 kam es zur erneuten Vereinigung
der Teilvereine „Sportgemeinde Eintracht Frankfurt
(F. F. V.) von 1899 e. V.“ und „Turn- und
Fechtgemeinde Eintracht Frankfurt von 1861 e. V.“.
Seit jener Zeit heißt der Verein „Eintracht
Frankfurt e. V.“
An der Weltmeisterschaft 1974 nahmen erneut zwei
Frankfurter Spieler teil - Jürgen Grabowski und
Bernd Hölzenbein. Letzterer war maßgeblich am
Erreichen des Weltmeistertitels beteiligt. Im
gleichen Jahr wurde die Eintracht zweimal
DFB-Pokalsieger. In der Bundesliga erreichte sie
1975 den dritten und
1974 den vierten Platz und 1976 und 1977 blieb die
Mannschaft 21 Spiele hintereinander unbesiegt. Es
waren die „silbernen Jahre“ des Vereins auf die
goldenen folgten:
In den 1980er Jahren kamen zu weiteren nationalen
Erfolge auch einige internationale Erfolge hinzu.
Zur WM 1990 stellte die Eintracht mit Uwe Bein
erneut einen Nationalspieler für den WM-Kader. Damit
gehören die Frankfurter zu den drei einzigen
Vereinen, die an allen drei Titelgewinnen - 1954,
1974 und 1990 - beteiligt waren. Das Team der Saison
1991/92 galt als „beste Frankfurter Mannschaft aller
Zeiten“, doch aufgrund eines tragischen
Schiedsrichterfehlers verpasste sie den krönenden
Meisterschaftstitel. In den beiden darauf folgenden
Jahren schaffte es die Eintracht jeweils am
UEFA-Cup-Viertelfinale teilzunehmen und stellte mit Anthony
Yeboah 1993 und 1994 den Torschützenkönig der
Bundesliga.
Zwischen 1994 und 1996 kam es dann jedoch zu einem
Niedergang der Eintracht. Spieler wurden suspendiert
und Trainer abgelöst. Erfolge waren in dieser Zeit
eher die Ausnahme und auch in der Vereinsführung kam
es zur Vertrauenskrise. Allerdings nahm Torhüter
Andreas Köpke an der Europameisterschaft in England
teil, bei der Deutschland den Titel gewinnen konnte.
1999 wird die Fußballsparte aufgrund finanzieller
Schwierigkeiten aus dem Gesamtverein herausgelöst
und das Präsidium gründete die Aktiengesellschaft
„Eintracht Frankfurt Fußball AG“ als
Tochtergesellschaft des „Eintracht Frankfurt e.V.“.
Es folgten weitere Jahre mit Hochs und Tiefs, in
denen die Eintracht immer wieder - teils ohne Erfolg
- gegen den Abstieg in die zweite Liga kämpfte.
Trainerwechsel und auch personelle Veränderungen im
Vorstand waren auch in diesen Jahren weiterhin an
der Tagesordnung.
In der Saison 2011/2012 konnten die Frankfurter am
Ende allerdings als Tabellenzweiter in die
Bundesliga zurückkehren. Aber auch 2013 begann mit
Turbulenzen. Diesmal sorgten die Fans der Eintracht
für Schlagzeilen. Sie hatten einem pyrotechnischen
Exzess in Leverkusen entzündet, was den Verein
erheblich in die Bredouille brachte, da drastische
Strafen drohten.