Baron Gladwyn Jebb (Großbritannien)
*25. April 1900 in Firbeck Hall, England
†24. Oktober 1996 in Suffolk, England
UN-Generalsekretär 1945 – 1946 (kommissarisch)
Der britische Politiker Baron Gladwyn Jebb stand als erster
UN-Generalsekretär den Vereinten Nationen vor. Er hatte das Amt
kommissarisch inne und führte es durch die Gründungsphase und das
Inkrafttreten der UN-Charta im Oktober 1945 bis zum 1. Februar 1946.
Trygve H. Lie (Norwegen)
*16. Juli 1896 in Oslo
†30. Dezember 1968 in Geilo
UN-Generalsekretär 1946 – 1952
Der norwegische Politiker Trygve H. Lie war zum 1. offiziellen
UN-Generalsekretär gewählt worden. Lie war gegen den Willen der Sowjetunion
1951 ein zweites Mal gewählt worden. Da er sich stets zwischen den beiden
Großmächten Sowjetunion und USA befand, wurde ihm von fortwährend von
jeweils einer Seite Unfähigkeit vorgeworfen. Knapp ein Jahr nach seiner
Wiederwahl war Lie frustriert von dem Posten zurückgetreten.
Dag Hammarskjöld (Schweden)
*29. Juli 1905
in Jönköping
†18. September 1962 bei Ndola (Sambia)
UN-Generalsekretär 1953 – 1961
Der parteilose schwedische Staatssekretär Dag Hammarskjöld war der 2.
UN-Generalsekretär, der zudem 1957 vom UN-Sicherheitsrat für eine zweite
Amtszeit gewählt wurde. Er starb 56-jährig bei einem Flugzeugabsturz, dessen
Ursache nie geklärt wurde. Hammarskjöld hatte u. a. die Freilassung von
US-Gefangenen des Korea-Krieges erreicht, im Jahr 1956 den Konflikt um den
Suez-Kanal durch die Entsendung von 6.000 UN-Soldaten entschärft. Er erhielt
posthum 1961 den Friedensnobelpreis.
Sithu U Thant (Birma/Myanmar)
*22. Januar 1909
in Pantanaw
†25. November 1974 in New York (USA)
UN-Generalsekretär 1961 – 1971
Der birmanische Politiker Sithu U Thant war zwei Amtszeiten lang der 3.
UN-Generalsekretär. Er war der erste Nicht-Europäer, der an der Spitze der
Vereinten Nationen agierte. Aufgrund des noch mangelnden Einflusses der UNO
auf die globalen Konflikte waren seinen Bemühungen der Krisenbewältigung (u.
a. Kuba-Krise, 1962, Vietnam-Krieg, Bürgerkrieg in Zypern, Sechstage-Krieg
im Nahost-Konflikt, 1967) kein allzu großer Erfolg beschieden.
Kurt Waldheim (Österreich)
*21. Dezember 1918
in St. Andrä-Wördern
†14. Juni 2007 in Wien
UN-Generalsekretär 1971 – 1981
Der österreichische Diplomat und parteilose Politiker Kurt Waldheim war der
4. UN-Generalsekretär. Waldheim wurde für mutmaßliches Fehlverhalten im
Jom-Kippur-Krieg (1973) kritisiert. Als er Jassir Arafat zur
UN-Vollversammlung am 13. November 1974 einlud, hatte er damit die
Vereinigten Staaten und Israel sehr verärgert. Die Wahl für eine dritte
Amtszeit war am Veto Chinas gescheitert. 1980 war wurde erstmals eine
internationale Debatte (Waldheim-Affäre) um Waldheims NS-Vergangenheit
geführt.
Pérez de Cuéllar (Peru)
*19. Januar 1920
in Lima
UN-Generalsekretär 1982 – 1991
Der peruanische Diplomat und Politiker Pérez de Cuéllar wurde als Nachfolger
von Kurt Waldheim der 5. UN-Generalsekretär. Im Oktober 1986 wählte ihn der
UN-Sicherheitsrat für eine zweite Amtszeit. Seine Amtszeit war u. a. von
seiner Vermittlung zwischen Großbritannien und Argentinien im Falkland-Krieg
(1982) und seinen Friedensbemühungen in Mittelamerika gekennzeichnet. Die
UN-Friedenstruppe wurde während seiner Amtszeit mit dem Friedensnobelpreis
(1988) ausgezeichnet.
Boutros Boutros Ghali (Ägypten)
*14. November 1922
in Kairo
†16. Februar 2016 in Kairo
UN-Generalsekretär 1992 bis 1996
Der ägyptische Diplomat und Politiker Boutros Boutros Ghali war der 6.
UN-Generalsekretär und der erste Afrikaner in diesem Amt. Er hatte die
„Agenda für den Frieden“ begründet und u. a. den Bürgerkrieg und die
Hungersnot in Somalia bekämpft. Bei den Bürgerkriegen in Ruanda und
Jugoslawien war ihm von Kritikern Versagen vorgeworfen worden. Eine zweite
Amtszeit war am Veto der Vereinigten Staaten gescheitert.
Kofi Annan (Ghana)
*8. April 1938
in Comassie (heute: Kumasi, Goldküste)
UN-Generalsekretär 1997 – 2006
Der ghanaische Diplomat Kofi Annan wurde auf Druck der USA und gegen den
Widerstand vieler Länder zum 7. UN-Generalsekretär gewählt. Er war zugleich
der erste Schwarzafrikaner in diesem Amt. Den US-amerikanischen Einmarsch in
den Irak (2003) lehnte er kategorisch ab. Annan erhielt während seiner
Amtszeit 2001 den Friedensnobelpreis.
Ban Ki-moon (Südkorea)
*13. Juni 1944
in Eumseong
UN-Generalsekretär 2007 – 2016
Der südkoreanische Diplomat und Politiker Ban Ki-moon (bis 2006
Außenminister von Südkorea) trat das Amt des 8. UN-Generalsekretärs 2007 an
und erklärte einen Tag nach AMtsantritt zur Hinrichtung Saddam Husseins,
dass es jedem Land selbst überlassen bliebe, Entscheidungen über Exekutionen
zu treffen. Dafür war Ki-moon scharf kritisiert worden. Zudem wurde seine
Kompetenz von Kritikern in Frage gestellt. Während seine Haltung zum Thema
Menschenrechte umstritten war, hatte sich Ki-moon jedoch für die Abschaffung
aller Atomwaffen eingesetzt.
António Guterres (Portugal)
*30. April 1949
in Santos-o-Velho, Lissabon
UN-Generalsekretär seit Januar 2017
Der portugiesische Politiker wurde der 9. UN-Generalsekretär. Er war vordem
u. a. Premierminster Portugals (1995-2002) gewesen und von 2005-2015 Hoher
Flüchtlingskommissar.