Biografie
Klara Geywitz Lebenslauf
Als die Potsdamerin Klara Geywitz 13 Jahre alt war,
fiel die Mauer: Für sie war der Startschuss, sich politisch zu engagieren -
zunächst als Aktivistin in der Hausbesetzerszene. Und auch innerhalb ihrer
Familie galt es sich zwischen einem mit der SED sympathisierenden Vater und
ihrer systemkritischen Mutter zu positionieren und zu behaupten.
Mit 16 Jahren trat, die am
18. Februar 1976
geborene, der SPD bei und legte eine zwar nicht spektakuläre, so
doch erfolgreiche Karriere in verschiedenen Partei- und Regierungsfunktionen bis
hin zur Bundesministerin für Bauen und Wohnen im Kabinett von
Olaf Scholz hin.
Nur wenige Jahre zuvor bewarb sie sich zusammen mit Olaf Scholz um den Vorsitz
der SPD. In dem öffentlich ausgetragenen Wettbewerb um die Parteispitze
unterlagen Geywitz und Scholz dem Duo
Norbert Walter Borjans und
Saskia Esken.
Dennoch blieb die Bande zwischen Scholz und Geywitz bestehen.
Entdeckt wurde Klara Geywitz während ihres Politikstudiums vom damaligen
brandenburgischen SPD-Landesvorsitzenden Steffen Reiche, für den sie in seinem
Landtagsbüro arbeitete. Zwischen 2004 und 2019 gewann sie bei drei
Landtagswahlen jeweils das Direktmandat ihrer Heimat Potsdam. Zwischen 2013 und
2017 hatte sie das Amt der Generalsekretärin der SPD in Brandenburg inne.
Daneben leitete sie den Innenausschuss des Landtages und war Mitglied im BER
Untersuchungsausschuss.
Sich selbst beschreibt Geywitz auf Twitter als "fröhliche Christin“ und gilt in
ihrer Partei als "konkret, lösungsorientiert und sehr verlässlich“. Dies zeigt
sich auch in ihrem zurückhaltenden Umgang mit Journalisten. Selten beteiligt sie
sich an medial inszenierten Spekulationen, tritt kaum ins Lampenlicht und fällt
in Interviews eher durch klare, fundierte Informationen denn durch markige
Sprüche auf. Wer das negativ ausdrücken möchte, der bezeichnet diesen Stil auch
als spröde und unnahbar.
Dieser Stil, der auch dazu führte, dass sie sowohl parteiintern und auch medial
eher unterschätzt wird, steht aber gleichzeitig ihren politischen Vorbildern in
nichts nach: Olaf Scholz und Angela Merkel. Durchaus leidenschaftslos aber klar
und bestimmt in der Sache setzte sie beispielsweise durch, dass die Sitzungen
des Koalitionsausschusses ausschließlich tagsüber stattfanden, damit sie, ebenso
wie andere Elternteile, rechtzeitig zu Hause sein konnten, um für Ihre Kinder da
sein zu können. Zudem griff sie
2018 den Vorschlag zu einem Paritätsgesetz der
oppositionellen Grünen auf und setze so zügig durch, dass im Brandenburger
Landtag seit 2019 ebenso viele Männer wie Frauen vertreten sind.
Doch auch Niederlagen gehören zu ihrer politischen Biografie: Das Paritätsgesetz
wurde kurz nach seinem Inkrafttreten gerichtlich kassiert, das Duo Scholz/Geywitz
scheiterte, wenn auch knapp bei der Wahl zum SPD-Bundesvorsitz und auch bei der
Landtagswahl 2020 verlor Geywitz ihr Direktmandat. Doch genau dies eröffnete ihr
im Dezember 2021 den Weg ins Bundeskabinett, in das sie ihr Mitstreiter und
Kanzler Olaf Scholz als Ministerin für Bauen und Wohnen berief. Da der Kanzler
ursprünglich ebenfalls aus Potsdam stammt, ist Klara Geywitz neben ihm und
Annalena Baerbock, Außenministerin unter Scholz, die dritte Politikerin im
Kabinett des Olaf Scholz.
Klara Geywitz privat
Der Journalist Ulrich Deupmann ist mit Klara Geywitz verheiratet. Das Paar hat 3
Kinder, eine Tochter und 2 Söhne.
Klara Geywitz Seiten
Klara Geywitz
Steckbrief
Klara Geywitz Bücher
n.n.v.