Biografie William Henry Harrison
Der 9. US-Präsident William Henry Harrison war bis
1981 (Ronald Reagan) der bei seiner Amtseinführung
älteste US-Staatschef. Außerdem war der am
9.
Februar 1773 in Berkeley, Virginia, geborene
Harrison der erste US-Präsident, dem sein
Vize-Präsident ins höchste US-Amt nachrückte.
Harrison entstammte einer bekannten Pflanzerfamilie.
Sein Vater hatte 1776 die amerikanische
Unabhängigkeitserklärung mit unterzeichnet.
William H. Harrison begann 1791 ein Medizinstudium,
das er aber im selben Jahr aus finanziellen Gründen
abbrach, um zur Armee zu gehen. Der 1792 zum
Leutnant beförderte Harrison wurde an der
Indianergrenze stationiert. 1795 heiratete er Anna
Tuthill Symmes (1775–1864). Das Paar bekam zehn
Kinder. Einer der Enkel der Harrisons, Benjamin
Harrison, war von 1889 bis 1893 US-Präsident.
1797 schied William Harrison als Hauptmann aus der
Armee aus und war in den Folgejahren als
Staatssekretär des Nordwestterritoriums tätig. Ab
1800 wurde er zum Gouverneur im Indiana-Territorium
ernannt und handelte in dieser Funktion nach
späterer Ansicht überaus sittenwidrige
Landverkaufsverträge mit einheimischen Indianern
aus. Spannungen mit Indianern, die sich dem
legalisierten Landraub widersetzen, führten 1811 zu
einem offenen militärischen Konflikt mit vom
Häuptling Tecumseh angeführten Gruppen. Harrison
kehrte zur Armee zurück und kämpfte gegen Tecumseh.
Durch seinen Sieg im Gefecht am Fluss Tippecanoe (7.
November 1811) wurde Harrison als „Old Tippecanoe“
zum Nationalhelden. Während des Kriegs gegen
Großbritannien (1812–1814) gelang ihm mit dem Sieg
in der „Schlacht am Thames River“ in Kanada am 5.
Oktober 1813 einer der wenigen militärischen
US-Erfolge in diesem Krieg. Der zum General
aufgestiegene Harrison nahm
1814 seinen Abschied von
der Armee und baute seine politische Karriere aus.
Von 1816 bis 1819 saß er im US-Repräsentantenhaus.
Es folgten Aufgaben als Senator. Präsident Adams
ernannte ihn 1828 zum US-Botschafter in
Großkolumbien. 1829 zog sich der Whig-Politiker
Harrison auf seine Farm in Ohio zurück.
1840 nominierte ihn seine Partei in der Hoffnung auf
die Wirksamkeit von Harrisons Kriegshelden-Gloriole
wie bereits 1836 bei den Präsidentschaftswahlen als
Gegenkandidat des Demokraten Van Buren. Anders als
1836 gewann Harrison, der kein konkretes politisches
Programm präsentierte, sondern einzig auf sein Image
als Kriegsheld und „Mann des Westens“ setzte,
diesmal die Wahl gegen den durch eine
Wirtschaftskrise politisch angeschlagenen Van Buren.
Bei seiner zweistündigen Antrittsrede am 4. März
1841 vor dem Kapitol in Washington erkältete
Harrison sich so schwer, dass er eine
Lungenentzündung bekam, an der er am 4. April 1841
starb. Der Rekord, die kürzeste Amtszeit aller
US-Präsidenten gehabt zu haben, wurde nie gebrochen.
Nachfolger des Präsidenten wurde Vize-Präsident
John
Tyler.
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