Ola Källenius Lebenslauf

Er liebt Motorsport, Basketball und Fußball. Er ist Betriebswirt und wurde am 11. Juni 1969 in Västervik (Schweden) geboren. Allein schon dadurch unterscheidet sich Ola Källenius von seinen elf Vorgängern im Vorstandsvorsitz der Daimler-AG. Denn bisher kamen alle Chefs des Konzerns aus dem Ingenieurswesen. Und aus Deutschland.
Was Källenius auf den ersten Blick ganz besonders mit Deutschland verbindet, ist seine Ehefrau. Kunstmäzenin Sabine Källenius, geborene Schilling, ist die Tochter des ehemaligen Forstrates Ottmar Schilling. Sie stammt aus Baden-Württemberg. Ola und Sabine Källenius haben drei Söhne - Karl, Erik, Henrik - und leben in Stuttgart. Inwieweit Sabine Källenius daran "schuld" ist, dass ihr Ehemann vor allem in Deutschland eine beispiellose Karriere hingelegt hat, halten beide unter Verschluss. Eisern schweigen sie sich darüber aus, wann sie geheiratet haben. Fest steht nur, dass ihr Nachwuchs zwischen 1997 und 2001 zur Welt kam. Damals war Ola Källenius bereits Manager bei Mercedes-Benz im Controlling - bis 2000 allerdings in den USA: In Tuscaloosa (Alabama) baute der Konzern sein erstes Auslandswerk auf.
1993, mit 24 Jahren, hatte sich der Absolvent der Handelshochschule Stockholm entschlossen, als "Master of Finance & Accounting" zum einflussreichen Fahrzeughersteller zu gehen. Breit aufgestellt war Källenius damals schon: Den "Master of International Management" nahm er durch die "Community of European Management Schools and International Companies" (CEMS) an der Universität St. Gallen gleich mit. Die "CEMS" besteht aus Partnerprogrammen angesehener Universitäten, die den Einstieg als Führungskraft in knapp 100 Global Player organisieren, darunter die Daimler AG mit ihrer internationalen Nachwuchstruppe. Auch durch die konnte sich Ola Källenius bereits 1998 zum Senior Manager hocharbeiten.
Einen richtigen Schub in seiner Karriere erhielt der Schwede aber im Jahr 2000, als er in die Konzernzentrale von Daimler nach Stuttgart wechselte. Im Materialeinkauf von Mercedes-Benz überzeugte er derart, dass er schon 2001 zum Abteilungs-Direktor befördert wurde. Für den weiteren Aufstieg im Konzern ging er 2003 nach Großbritannien und wurde dort unter anderem geschäftsführender Direktor in der Formel-1-Motorenentwicklung am McLaren-Mercedes. Um "Vice President" und "President & CEO" zu werden, wechselte er 2009 noch einmal nach Tuscaloosa und kehrte 2010 als Vorsitzender der Geschäftsführung der Mercedes-AMG GmbH - eine Sportwagensparte in Affalterbach - nach Deutschland zurück.
Durch seinen USA-Aufenthalt hatte Källenius das Vorstandsmitglied der DaimlerChrysler AG Dieter Zetsche kennengelernt. Zetsche war seit 2000 auch Präsident und Geschäftsführer der DaimlerChrysler Corporation („Chrysler Group“) in den USA. Er hielt viel von Källenius und förderte ihn.
Nach einer Durchgangsstation im Vertrieb als Bereichsvorstand im Stuttgarter Stammwerk wurde Ola Källenius 2015 Vorstandsmitglied der Daimler AG. Zetsche, der ihn dort hin berief, nannte ihn einen "echten car guy". 2019 löste Källenius schließlich Zetsche als Vorstandsvorsitzenden ab.
Källenius fiel in seiner Karriere immer schon durch eigene Ideen auf, auch was den Sparkurs innerhalb des Konzerns anging. So verkaufte er 2015 und 2016 Daimler-Niederlassungen an rund 60 selbstständige Händler in der Bundesrepublik. Ebenso veräußerte er 15 ostdeutsche Autohäuser an eine chinesische Händlergruppe. Schließlich trennte Källenius den Vertrieb von Pkw- und Nutzfahrzeugen. Ein großes Anliegen von ihm ist es, Daimler für das digitale Zeitalter vorzubereiten. Er ist Initiator der App "Mercedes Me". Damit kann man den Mercedes mit dem Smartphone verbinden und beispielsweise Fahrzeugfunktionen wie den Reifendruck oder die Tankfüllung checken. Durch die App sind auch Funktionen (etwa "Türen schließen") steuerbar.
Källenius will die Daimler AG bis 2040 CO2-neutral gestalten. Er setzt dabei auch auf organische, kompostierbare Batterietechnologie aus recycelbaren Materialien. Sparen will er bei den Personalkosten: bis Ende 2022 sollen sie um 1,4 Milliarden Euro sinken.

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