Malala Yousafzai Lebenslauf
Sie ist eine bemerkenswerte Person:
mutig und kämpferisch. Weltweit mit
Ehrungen überhäuft und zuhause in
Pakistan von Extremisten verfolgt. Die
Rede ist von Malala Yousafzai -
pakistanische Kinderrechtsaktivistin und
2013 zur jüngsten Kandidatin für den
Friedensnobelpreis nominiert, die sich
aktiv für Schulbildung und Emanzipation
in der mädchenfeindlichen Gesellschaft
ihrer Heimat einsetzt. Ihren Namen bekam
sie nach einer Volksheldin und Poetin
ihres Stammes, der Paschtunin Malalai
von Maiwand. Diese kämpfte
1880 mit den
aufständischen Paschtunen gegen die
Briten in die Schlacht von Maiwand,
einem
Ort in der heutigen Provinz Kandahar in
Afghanistan, in der die Briten eine
ihrer größten Niederlagen einstecken
mussten.
Malala Yousafzai wurde am
12. Juli 1997
im Swat-Tal in Pakistan geboren. Malalas
Vater Ziauddin, ein bekannter
Bildungsaktivist und Direktor einer
privaten Schule, in der auch Mädchen
unterrichtet wurden, förderte seine
wissbegierige Tochter seit frühester
Kindheit. Bildung wurde für Malala „das
Tor zu einer magischen Welt“, eine
moderne „Lampe Aladins“. Ihre eigene
Mutter, eine fromme Muslima, gehört noch
einer Generation an, die in der Jugend
weder lesen noch schreiben lernte.
Ab Anfang 2009 trat Malala erstmals in
der Medienöffentlichkeit auf. Die
Elfjährige schreibt auf einer
Internetseite der BBC ein Blog-Tagebuch.
Allerdings unter dem Namen Gul Makai,
einem männlichen Pseudonym. Dort
berichtet sie über die Gräueltaten der
pakistanischen Taliban, die seit 2004
sukzessive ihren Einfluss im Swat-Tal
ausweiteten und 2007 begonnen hatten,
Mädchen den Schulbesuch zu verweigern,
den Schleierzwang für öffentliche Räume
vorzuschreiben, Musik und Tanz zu
verbieten und Pakistani, die sich ihrer
Ideologie widersetzten, zu ermorden. Es
folgten Auftritte in TV-Dokumentationen
und
2011 erhielt sie für ihren
engagierten Einsatz für die Bildung von
Mädchen und Frauen den Friedenspreis der
Regierung ihres Heimatlandes Pakistan.
Wie viele junge Mädchen schwärmte sie
für die „Twilight“-Saga. Da war sie ein
ganz normaler Teenager. Daneben leistete
sie aber auch praktischen Widerstand und
missachtete - zusammen mit anderen
Mädchen - das strikte Schulverbot der
Taliban und zog sich so deren Zorn zu.
Am 9. Oktober 2012 stoppten die Taliban
ihren Schulbus auf dem Nachhauseweg und
schossen ihr aus nächster Distanz in
Kopf und Hals. Malala wurde bei diesem
Attentat aufs Schwerste verletzt und
überlebte nur wie durch ein Wunder.
Nur Operationen in pakistanischen
Militärkrankenhäusern - in Peschawar
sowie in Rawalpindi, in denen als
Erstmaßnahme das Projektil entfernt
wurde - retteten ihr das Leben. Zur
Ergreifung der Täter setzte die
Regierung von Pakistan eine Prämie von
zehn Millionen pakistanischen Rupien
(rund 74.000 EURO) aus. Nach
anfänglicher Transportunfähigkeit konnte
Malala Youfsafzai dann nach
Großbritannien zur weiteren Behandlung
ausgeflogen werden. Dort wurde sie in
Birmingham im „Queen Elizabeth Hospital“
behandelt, das auf die Behandlung
von Schussverletzungen britischer
Soldaten und Maßnahmen der plastischen
Chirurgie spezialisiert war.
Nachdem sie sich anfänglich allein in
Großbritannien aufhielt, wurde ihr Vater
2013 als Attaché für Bildung an das
pakistanische Konsulat in Birmingham
entsandt, eine Aufenthaltsgenehmigung
für mindestens drei Jahre im Gepäck.
Es war dieses Attentat, das Malala nun
weltweit bekannt machte und viele
prominente Unterstützer aktivierte: Der
frühere britische Premier Gordon Brown
und zwischenzeitlich Sonderbeauftragter
der UN für den Bereich der globalen
Bildung rief 2012 eine Petition im Namen
Malalas ins Leben, um Malalas Ziele zu
unterstützen.
Im Dezember 2012 wurde mit Unterstützung
der UNESCO ein Fonds mit Malalas Namen
gegründet, der sich weltweit für größere
Bildungschancen einsetzt. Malala wurde
für den Friedensnobelpreis
vorgeschlagen, das „Time Magazin“
ernannte sie 2012 zur zweitwichtigsten
Person nach dem amerikanischen
Präsidenten Barack Obama. Die Leser von
„euronews“ wählten die blutjunge
Pakistani zum „Menschen des Jahres 2012“
und CNN-User platzierten sie 2012 nach
Barack Obama ebenfalls zur
„faszinierendsten Persönlichkeit des
Jahres 2012“.
Im
Februar 2013 war Malala Yousafzai in
der Lage das Birminghamer Krankenhaus zu
verlassen und bekam vom britischen
Verlag Weidenfeld & Nicolson einen
Vertrag über rund 2,3 Millionen EUR, um
ihre Biografie zu schreiben. Sie
realisierte das Buch-Projekt „Ich bin
Malala“ zusammen mit der Journalistin
Christina Lamb. Sie redete vor der UNO
und erhielt 2013 den Sacharow-Preis der
Europäischen Union. Während eines
Besuchs in den USA war sie auch Gast im
Weißen Haus. Dort bedankte sie sich für
die Unterstützung in Sachen Bildung,
aber gleichzeitig kritisierte sie auch
den Drohnenkrieg der Amerikaner in ihrem
Heimatland.
Malala lebt heute in Birmingham, wo sie
zur Schule geht. Für die Zukunft hat sie
zwei Ziele ins Auge gefasst: Sie will
ihren Kampf um Bildung fortsetzen und
sie möchte gerne in ihre Heimat
zurückkehren.
Im Jahr 2014 bekam Malala Yousafzai, die
inzwischen 17-Jährige, gemeinsam mit dem
indischen Kinderrechtler Kailash
Satyarthi, den
Friedensnobelpreis
überreicht.
Homepage Malala Yousafzai
Webseite
n.n.v. - die offizielle Malala Yousafzai Homepage
Malala Yousafzai Seiten,
Steckbrief etc.
Malala
Yousafzai erhält Friedensnobelpreis
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