Biografie Benito Mussolini Lebenslauf

Der Vater des Faschismus
Der Schmied und spätere Gastwirt Alessandro Mussolini war gänzlich von der Idee des internationalistischen Sozialismus beseelt. Als seine Frau Rosa am 29. Juli 1883 in Dovia di Predappio einen Sohn entband, nannte er ihn Benito (nach dem mexikanischen Revolutionsführer Juárez) Amilcare Andrea. Der Junge vertrat bald das gleiche Gedankengut. Benito MussoliniTrotz des Gegenwindes, den er deshalb während seiner Schulzeit in Kauf nehmen musste, bestand er 1901 sein Abitur und erhielt das Diplom eines Volksschullehrers.
Im Folgejahr setzte er sich nach kurzer Lehrtätigkeit in die Schweiz ab, um für die verhasste Obrigkeit keinen Wehrdienst leisten zu müssen. Als Tagelöhner schloss er sich einer linksextremen Gruppierung an und geriet wiederholt in Konflikt mit der Staatsmacht, bis ihm 1904 eine Amnestie die Rückkehr in die Heimat ermöglichte.
Seine offen geäußerten Ansichten führten immer wieder zur Aufkündigung seiner Dienstverhältnisse, verhalfen ihm aber 1909 zu einem kleinen Posten in der sozialistischen Arbeiterkammer in Trient, das zu Österreich gehörte. Hier lernte er einen Verfechter des Irredentismus (nach dem alle Gebiete, in denen Italiener lebten, an Italien angegliedert werden sollten) kennen, der ihn nachhaltig beeinflusste.
Als antiklerikaler und wortgewaltiger bekennender Marxist erklomm er weitere Stufen der Parteikarriereleiter. 1910 ehelichte er heimlich Rachele Guidi, mit deren Mutter der verwitwete Alessandro Mussolini zusammenlebte. Aus dieser Ehe sollten fünf Kinder hervorgehen.
Mussolini profilierte sich als militanter Antikriegsaktivist und Chefredakteur der Parteizeitung. Trotz argumentativer Schwächen und Meinungsschwankungen war er 1914 bereits wesentlicher Wortführer seiner Partei, als er zu dem Schluss kam, Italien müsse am gerade begonnenen Krieg teilnehmen und auf militärischem Wege zur Großmacht werden. Nun war er Sozialist und Nationalist. Der Parteiausschluss folgte prompt.
Durch Bündnisse mit diversen aggressiven Gruppierungen gelang es ihm, Druck auf die Regierung auszuüben, so dass diese den Kriegseintritt beschloss. Nach zweijährigem Wehrdienst, während dessen er die Ehe mit Rachele offiziell werden ließ und ihm eine andere Frau, Ida Dalser, einen Sohn gebar, schloss er sich einer rechten Gruppe, den Squadristi, an, die gegen von Benito Mussolinis Oktoberrevolution ermutigte linke Kampftrupps vorging. 1919 konnte er seine Gefährten in seine neu gegründete Faschistische Partei (nach den fasces, also Rutenbündeln, der Gerichtsdiener im alten Rom) eingliedern. Da er seine politische Gesinnung nicht klar darzustellen verstand, blieben ihm Wahlerfolge verwehrt. Doch der zunehmende Terror seiner Squadristi führte in Wechselwirkung mit Aktionen der Linken zu einer Destabilisierung des Staates, die es Mussolini 1922 erlaubte, mit seinem Marsch auf Rom Italien zu "retten" und "gezwungenermaßen" die Regierung zu übernehmen. Der Wunsch der Italiener nach klaren Verhältnissen brachte den Faschisten 1924 einen triumphalen Wahlsieg ein. Auch der Mord an einem sozialistischen Funktionär und die darauf folgende Krise der Faschistischen Partei konnte Mussolini nicht mehr aufhalten. Er nutzte die Gelegenheit, um unter dem Vorwand, Ordnung zu schaffen, eine Verhaftungswelle seiner Gegner in Gang zu setzen. Faktisch war er von nun an unangefochtener Führer - der Duce. Seine Hauptdoktrin blieben der aggressive Nationalismus und der faschistische Herrschaftsanspruch. Zwar fand auch eine Diskriminierung der Juden statt, diese gelangte aber erst nach der Besetzung durch die deutsche Wehrmacht zur vollen Entfaltung.
Sein militärisches Engagement in Afrika und Spanien (zur Unterstützung Francos) überstieg jedoch bald Italiens Kräfte. Und so musste er sich 1937 an seinen ungeliebten politischen Nachahmer Hitler wenden. Drei Jahre später schloss er sich dessen mörderischen Kriegszügen an, nachdem seine Truppen schon im April 1939 Albanien besetzt hatten.
Der Krieg verlief zunehmend schlechter. Der Große Faschistische Rat distanzierte sich 1943 von Mussolini, der König ließ ihn inhaftieren. Zwar befreiten ihn deutsche Truppen aus der Haft und brachten ihn wieder an die Regierung, doch er war ein gebrochener Mann. Nach dem Sieg der Alliierten versuchte er zu fliehen, wurde erkannt und am 27. April 1945 von Partisanen erschossen. Nach einigen Wirren wurde Benito Mussolini in seiner Geburtsstadt beigesetzt.
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