Biografie
Wolf Biermann Lebenslauf
Wolf Biermann ist ein
1936 in
Hamburg geborener Liedermacher, der als
Siebzehnjähriger auf Veranlassung von Margot
Honecker in die DDR übersiedelte. Dort schrieb er
seit 1960 Lieder und Gedichte und wurde bald zu
einem der radikalsten Kritiker am System der
DDR.
Nach dem Mauerbau 1961 gründete Biermann das
Berliner Arbeiter-Theater b.a.t. und wollte dort das
Stück »Berliner Brautgang« aufführen. Diese
Inszenierung wurde jedoch verboten und das Theater
musste bereits
1963 wieder geschlossen werden. Darüber
hinaus bekam Biermann ein Auftrittsverbot für ein
halbes Jahr und eine Aufnahme in die SED wurde ohne
Begründung abgelehnt.
Für Auftritte in der Bundesrepublik erhielt der
Liedermacher eine Ausreiseerlaubnis. Die SED-Spitze
hoffte wohl, dass Biermann dort bliebe oder dass er
sich durch zukünftiges Verhalten dieses
Reise-Privileg erhalten würde. So gab der DDR-Bürger
im Herbst
1964
und beim Ostermarsch
1965
Konzerte, bei denen er seine Lieder und Gedichte
präsentierte. In der DDR hingegen konnte er nur mit
den von offizieller Seite zugelassenen Liedern
auftreten.
Nachdem Biermann in der Bundesrepublik einen
Lyrikband veröffentlicht hatte, wurde ein totales
Auftritts- und Publikumsverbot in der DDR über ihn
verhängt. Seine Lieder und Gedichte jedoch
verbreiteten sich seitdem sehr schnell auf illegalem
Wege und der Konflikt um den Kritiker verschärfte
sich immer mehr.
1976
schließlich wurde Wolf Biermann nach einem Konzert
in Köln nicht mehr in die DDR zurückgelassen und
somit ausgebürgert. Dies löste eine immense
Protestbewegung in beiden Deutschen Staaten aus.
Vor
allem die Künstlerszene der DDR änderte fortan ihre
Haltung zur DDR hin zu oftmals radikaler Kritik.
Biermann setzte seine Karriere auch in
Westdeutschland fort: Er veröffentlichte zahlreiche
Lieder und Schriften und erhielt namhafte
Literaturpreise. In die DDR durfte er nur unter
Auflagen einmalig einreisen, um den kranken Robert
Havemann besuchen zu können. Noch
1989
verhinderten die Behörden der DDR eine Einreise
Biermanns zu einer Kundgebung auf dem Berliner
Alexanderplatz. Erst nach dem Mauerfall konnte der
Künstler am
1. Dezember 1989 für ein Konzert in den
Leipziger Messehallen einreisen.
Nach der Wiedervereinigung erhielt Wolf Biermann
zahlreiche weitere Auszeichnungen und Preise, so
1998 den
Deutschen Nationalpreis der Deutschen
Nationalstiftung und zu seinem 70. Geburtstag das
Große Bundesverdienstkreuz. Er lebt heute wieder in
Hamburg und macht weiterhin durch Kritiken an
internationalen Konflikten auf sich aufmerksam,
veröffentlicht Lieder, Gedichte, aber auch Essays zu
tagespolitischen Themen.
Wolf Biermann
Seiten, Steckbrief etc.
Wolf Biermann Lyrics
Wolf Biermann
Discografie
1968 - Chausseestraße 131
1970 - Der Biermann kommt,
1973 - Warte nicht auf beßre Zeiten,
1974 - aah – ja!
1975 - Liebeslieder
1976 - Es gibt ein Leben vor dem Tod
1977 - Der Friedensclown
1977 - Das geht sein' sozialistischen Gang
1978 - Trotz alledem!
1979 - Hälfte des Lebens
1980 - Eins in die Fresse, mein Herzblatt
1982 - Wir müssen vor Hoffnung verrückt sein
1983 - Im Hamburger Federbett
1985 - Die Welt ist schön ...,
1986 - Seelengeld
1988 - VEBiermann,
1989 - Gut Kirschenessen
1991 - Nur wer sich ändert
1996 - Süßes Leben – Saures Leben
1999 - Brecht, Deine Nachgeborenen
1999 - Paradies uff Erden
2001 - Ermutigung im Steinbruch der Zeit
2004 - Großer Gesang vom ausgerotteten jüdischen
Volk
2005 - Das ist die feinste Liebeskunst
2005 - Hänschen-klein ging allein ...
2006 - Heimat – Neue Gedichte
2007 - Heimkehr nach Berlin Mitte
2011 - in diesem Lande leben wir...