Biografie Sandra Lebenslauf
Im Londoner Stadtteil Chelsea
bereiteten die künftigen „Rolling
Stones“ gerade ihre Bandgründung vor,
als am 18. Mai
1982 in Saarbrücken
Sandra Ann Lauer geboren wurde. Von den
erfolgreichen Musik-Karrieren beider
Protagonisten ahnte zu diesem Zeitpunkt
noch niemand etwas.
Mit elf Jahren, die Stones waren längst
berühmt, nahm Sandra mit einem Titel von
Olivia Newton John an ihrem ersten
Gesangswettbewerb teil. Für das neben
der Musik auch sehr Ballett begeisterte
Mädchen interessierte sich bald der
Musikproduzent George Roman. Sandra
erhielt mit 14 Jahren die Chance, eine
Platte aufzunehmen. Ihre erste Single,
„Andy, mein Freund“, fand allerdings
kaum Liebhaber. Doch das Mädchen ließ
sich nicht entmutigen und wollte
unbedingt eine Karriere als Sängerin
starten.
Bei diesem Vorhaben konnte sie auf die
Unterstützung ihrer Eltern zählen. 1979
unterzeichneten sie für ihre Tochter den
ersten Vertrag. Nach ihrem
Schulabschluss wurde Sandra
Lead-Sängerin des Mädchen-
Trios „Arabesque“. Vor allem in Japan
feierte die Gruppe mit ihrer Popmusik
Erfolge. 13 Alben und 30 Singles
veröffentlichten sie dort. In
Deutschland fanden sie weniger
Beachtung, brachten aber immerhin sechs
Alben und 13 Singles bis zu ihrer
Auflösung 1984 heraus. Nicht nur
sängerisch, auch modisch galt Sandra
Lauer als Blickfang der Gruppe.
Anfang der achtziger Jahre lernte sie
den deutsch-rumänischen Studiomusiker,
Produzenten und Komponisten Michael
Cretu kennen, der bereits mit Bonney M.
und Peter Cornelius gearbeitet hatte.
Gemeinsam nahmen sie eine deutsche
Version des Hits der Gruppe „Alphaville“,
„Big in Japan“ auf. Mit der Single
„Japan ist weit“ konnten sie keine
Erfolge verzeichnen. Cretu und die
Sängerin wurden dessen ungeachtet privat
bald ein Paar.
Gemeinsam komponierten und produzierten
sie eigene Songs. Als es 1984 zur
Zusammenarbeit mit dem aus der Neuen
Deutschen Welle bekannten Hubert Kah
kam, gelang Sandra der Durchbruch ihrer
Solokarriere. Die Single „Maria
Magdalena“ erreichte 1985 in 21 Ländern
Platz Eins in den Charts und kam in
weiteren fünf Ländern in die Top Ten.
Nun folgte Hit auf Hit und auch die fast
im Jahresrhythmus erscheinenden Alben
verkauften sich sehr erfolgreich. Nur
zwei Jahre nach ihrem Durchbruch als
Solosängerin erschien ihr erstes
Best-Of-Album, „Ten On One“.
1988 heirateten Sandra und Michael Cretu
und zogen auf die Insel Ibiza. Im selben
Jahr teilte sie sich mit Kim Wilde die
Ehrung für die meisten von Frauen in
Europa verkauften Platten. Von den
Lesern des größten deutschen
Jugendmagazins wurde sie zwischen 1988
und 1992 fünfmal in Folge zur
beliebtesten Sängerin erwählt. In einem
eigenen auf Ibiza eingerichteten
Tonstudio entstand 1990 das sehr
erfolgreiche Musikprojekt der Cretus „Enigma“.
Im gleichen Jahr konnte Sandra mit der
Single „Hiroshima“, einer Coverversion
des „Wishful Thinking“-Titels aus dem
Jahr 1969, noch einmal einen Hit landen.
Die 1992 veröffentlichte Hitkompilation
„18 Greatest Hits“ war der letzte große
Verkaufserfolg. Der Musikgeschmack des
Publikums wandelte sich. Sandra
beschloss, eine Schaffenspause
einzulegen und
sich mehr der Familie zu widmen. 1995
kamen ihre Zwillinge Sebastian und
Nikita zur Welt. Musik blieb ihr Hobby,
aber unter Erfolgsdruck setzte sie sich
nicht mehr. Gelegentlich trat sie in
Enigma-Songs ihres Mannes in
Erscheinung.
Nach sieben Jahren erschien im Frühjahr
2002 ein neues Studioalbum von Sandra.
An die großen Erfolge der achtziger
Jahre konnte sie aber nicht mehr
anknüpfen. Im Herbst 2004 kehrte sie in
Dresden auch wieder auf die Bühne
zurück. Zwei Jahre später arbeitete sie
mit DJ BoBo zusammen und ihr Duett, „Secrets
Of Love“, schaffte es in die deutschen
Top 20. 2008 trennten sich Sandra und
Michael Cretu. Die Sängerin versuchte
nun verstärkt, eigene Musikvorstellungen
umzusetzen. Zunächst blieb ihr Stil noch
eng an den esoterisch-eingängigen
Enigma-Sound angelehnt.
Live trat Sandra vor allem in Osteuropa
sehr erfolgreich auf. Im Frühjahr 2009
veröffentlichte sie mit „Back To Life“
ein neues Album. Zunehmend besann sie
sich wieder auf die musikalischen
Wurzeln ihre Erfolgszeit und arbeitete
wieder mit Hubert Kah zusammen. Neue
Songs schrieb ihr jetzt oft der
dänischen Komponist und Produzent Jens
Gad, der bereits einen wichtigen Anteil
am Erfolg des Musikprojektes Enigma
hatte. Das am 26. Oktober 2012
erschienene Album „Stay In Touch“
knüpfte wieder ganz an ihren
Erfolgssound der achtziger Jahre an.
Im Frühjahr 2010 heirate Sandra ihren
Manager Olaf Menges.
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