Länderinfo Fidschi Geschichte
Fidschi ist eine Inselrepublik im Westen des
Pazifiks und gilt als eins der Paradiese der Welt.
Geschichtlich wurde die Inselrepublik lange Zeit von
den Briten dominiert und das koloniale Erbe ist
Auslöser großer ethnischer Konflikte auf der Insel.
Neben dem wirtschaftlichen Niedergang ist vor allem
aber auch die Klimaveränderung ein großes Problem
der
Inseln. Ein wachsender Tourismus bescherte den
Inseln ein gutes Einkommen, kam jedoch durch die
politischen Schwierigkeiten ab dem Beginn des 21.
Jahrhunderts zum Erliegen.
Frühzeit
Die Inseln von Fidschi wurden um 3000 v. Chr. von
Melanesiern besiedelt. Fidschi liegt im Gebiet der
Lapita-Kultur, die ihren Höhepunkt um 1500 v. Chr.
hatte und mit der Ausbreitung austronesischer Stämme
nach Osten verbunden wird. Fidschi hatte intensiven
Kontakt zu den pazifischen Kulturen und die indigene
Kultur ist durchdrungen von verschiedenen
mikronesischen und melanesischen Elementen. Auf
Fidschi selbst existierten Stammesgesellschaften mit
matriarchaler Struktur, die von Häuptlingen regiert
wurden. Kontakte bestanden nach Australien,
Neuseeland, Südostasien und in den pazifischen Raum.
Neuzeit
1643 sichtete der holländische Seefahrer Abel Tasman
die Inseln zum ersten Mal, als er auf der Suche nach
dem Südkontinent durch den Pazifik kreuzte. 1776
erreichte James Cook die Inseln. Weder die
Niederländer, noch die Briten beanspruchten jedoch
dieses Gebiet. 1827 hatte Jules Dumont d'Urville die
Insel das erste Mal erforscht. Kurze Zeit später
kamen die ersten europäischen Siedler.
Großbritannien sah die Region als sein
Interessengebiet an. Viele Siedler kamen aus den
Kolonien in Australien und Neuseeland. 1835 begann
die Missionierung. Um
1850 konnte der Fidschianer
Ratu Seru Epenisa Cakobau die Insel unter seiner
Herrschaft vereinigen und sich zum König ausrufen.
Die Europäer begannen nun mit dem Anbau von
Zuckerrohr und Baumwolle. Bis
1874 konnten die
Briten die Vorherrschaft der fidschianischen
Häuptlinge und Könige zurückdrängen.
1871 führten
sie eine Verfassung ein, die den Briten Vorrechte
sicherte, 1874 wurde Fidschi Kronkolonie. Um die
Plantagen zu bewirtschaften, holten die Briten Inder
ins Land, die später die Hälfte der Fidschianer
ausmachen sollte und ein großes soziales Problem
darstellten. Im
Ersten Weltkrieg, aber auch im
Zweiten Weltkrieg, war Fidschi Versorgungsstation.
Mit dem Niedergang der Zuckerrohrwirtschaft begann
auch der wirtschaftliche Abstieg der Insel. In den
sechziger Jahren ordneten die Briten ihr Empire neu
und sicherten 1966 den meisten Kolonien, darunter
auch Fidschi, eine innere Autonomie zu, um die
Unabhängigkeit vorzubereiten. Neben einem eigenen
Parlament wurden auch Parteien zugelassen.
Gegenwart
Unter Ratu Sir Kamisase Mara wurde das Land 1970
unabhängig, verblieb aber im Commonwealth of Nations
mit der britischen Königin als Staatsoberhaupt. Nach
der Unabhängigkeit verstärkte sich jedoch der
ethnische Gegensatz zwischen Melanesiern und Indern
zunehmend. Als
1987 zum ersten Mal indische Parteien
den Sieg bei Wahlen errangen, kam es zu offenen
Aufständen. Es kam zu einem Militärputsch, der
seinerseits von einem Putsch abgelöst wurde. Der
Name des Staates wurde in Republik Fidschi geändert.
Fidschi wurde eine Republik und von der
Mitgliedschaft im Commonwealth suspendiert. Der
wirtschaftliche Niedergang durch Missernten und
Naturkatastrophen machte sich in einer sehr
instabilen Politik bemerkbar.
1990 wurde eine
Verfassung erlassen, die den Fidschianern große
Rechte, der indischstämmigen Bevölkerung dagegen nur
wenige Rechte zusicherte. 1994 übernahm Ratu Sir
Kamisese Mara das Amt des Präsidenten und gründete
eine Kommission, um eine neue Verfassung
auszuarbeiten, 1997 wurde sie erlassen. Fidschi
wurde in Republik der fidschianischen Inseln
umbenannt. Die Verfassung sicherte beiden ethnischen
Teilen ihre Rechte und Beteiligung an der Regierung
zu. Dennoch kam es 2000 zu einem Militärputsch unter
George Speight. Ratu Josega Iloilo übernahm das Amt
des Präsidenten. Es wechselten sich jedoch
verschiedene Regierungen ab. Vareque Bainimarama
übernahm als Militär schließlich die Macht, indem er
2006 gegen Iloilo putschte.
2007 trat er zurück,
wurde jedoch bei offiziellen Wahlen vom Parlament
2007 zum Premierminister ernannt. Fidschi wurde von
allen internationalen Organisationen suspendiert.
2011 änderte das Land schließlich seinen Namen in
Republik Fidschi. Die politische Situation blieb
jedoch instabil und auch die wirtschaftliche
Situation ist trotz eines gestiegenen Tourismus sehr
prekär.
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