Geschichte der
Homöopathie - früher und heute
Zahlreiche berühmte Persönlichkeiten schwören auf homöopathische
Behandlungsmethoden. So bekannten sich beispielsweise
Frederic Chopin, Fjodor
Dostojewski, Mahatma Gandhi
und Paul McCartney offen
zur Homöopathie. Auch Johann Wolfgang von Goethe schrieb in einem Briefwechsel,
er glaube „eifriger als je an die Lehre des wundersamen Arztes.“
Der „wundersame Arzt“, das war sein Zeitgenosse
Samuel Hahnemann, ein studierter
Mediziner aus Meißen. Er stand der ärztlichen Praxis Ende des
18. Jahrhunderts skeptisch gegenüber,
was angesichts des begrenzten Wissens durchaus verständlich ist. Anstatt mit
Abführmitteln und Aderlässen zu arbeiten, wollte Hahnemann mildere und vor allem
individualisierte Behandlungen durchführen. So begann er selbst zu forschen und
alternative Konzepte zu erproben.
Dabei konnte er auf einen reichen Erfahrungsschatz zurückgreifen. Schon in der
Antike setzte Hippokrates bei der Behandlung von Patienten auf die Therapie mit
entgegenwirkenden oder ähnlich wirkenden Stoffen. Das gegensteuernde Heilprinzip
(contraria contrariis curentur) bildet die Basis der in homöopathischen Kreisen
meist „Schulmedizin“ genannten Behandlungspraxis, während bei der Homöopathie
mit ähnlich wirkenden Stoffen gearbeitet wird (Ähnliches mit Ähnlichem). Sie
zielt darauf ab, körpereigene Abwehrmechanismen und Selbstheilungskräfte zu
aktivieren.
Als Ausgangspunkt der Homöopathie gilt Hahnemanns Selbstversuch mit Chinarinde.
Er hatte gelesen, dass diese Rinde Malaria heilen könne. Als er nun selbst in
gesundem Zustand Chinarinde zu sich nahm, löste das bei ihm angeblich Schwitzen
und Fieber aus. Aus dieser subjektiven Beobachtung leitete Hahnemann das erste
Prinzip der Homöopathie ab, das Ähnlichkeitsprinzip.
Hahnemann setzte seine Forschungen fort und konnte immer weitere Kreise für
seine Ideen gewinnen. Er zog nach Leipzig um, wo er an der Universität lehrte.
Einige Jahre später wurde er sogar zum Leibarzt eines Herzogs ernannt. In dieser
Zeit erweiterte er seine Lehre um das zweite Prinzip der Homöopathie, die
Potenzierung. Er behauptete, dass eine Verdünnung der Wirkstoffe bei
gleichzeitiger mechanischer Bearbeitung zuvor schlafende Kräfte wecken würde,
sodass die Heilwirkung des Arzneimittels sich verstärke.
Bei den Anhängern Hahnemanns stießen diese Erweiterungen der Lehre von der
Homöopathie nicht durchweg auf Verständnis. Heute besonders umstritten sind das
dritte und vierte Prinzip. Hahnemann verlangte kategorisch, dass alle
Arzneimittel an Gesunden erprobt werden sollten. Außerdem dürften seine
Arzneistoffe nur einzeln verabreicht werden. In den
1830er-Jahren entbrannte ein
Richtungsstreit, der bis heute nicht beigelegt ist. Es gibt daher klassische
Homöopathen, die sich ganz an Hahnemanns dogmatische Lehre halten, und mehr
naturwissenschaftlich orientierte, die versuchen, Homöopathie und die
Erkenntnisse der modernen Medizin zu kombinieren.
Seine letzten Jahre verbrachte Hahnemann in
Paris, wo er zahlreiche Prominente behandelte. Seine
alternativmedizinische Behandlungsmethode hatte sich in ganz Europa verbreitet
und auch in den Vereinigten Staaten viele Nachahmer gefunden. Besonders gut
etablierte sich die Homöopathie in Indien, wo heute eigene Hochschulen und ein
Forschungsrat existieren.
An den westlichen Universitäten konnte sich die Homöopathie allerdings nicht
durchsetzen, da sie wissenschaftlichen Prüfungen nicht standhält. Lediglich der
Nationalsozialismus interessierte sich vorübergehend für diese alternative
Lehre, ließ sie aber nach erfolglosen klinischen Versuchen wieder fallen. Nach
dem
2. Weltkrieg nahm die
Homöopathie im geteilten Deutschland eine unterschiedliche Entwicklung. Während
die Lehre
in der DDR als
Aberglauben bekämpft wurde, erfreute sie sich in der BRD ab Mitte der
70er Jahre zunehmender Beliebtheit.
Heute gibt es allein in Deutschland etwa 60.000 Ärzte, die homöopathische
Arzneimittel verordnen. Diese Globuli und Tinkturen haben einen Anteil von etwas
mehr als einem Prozent am Arzneimittelmarkt, was einem Volumen von über 650
Millionen Euro gleichkommt. Belege für ihre Wirksamkeit fehlen, Heilungserfolge
werden üblicherweise dem Zufall oder einem Placeboeffekt zugeschrieben.
Die Auseinandersetzung zwischen Anhängern der Lehre und ihren Gegnern spitzt
sich zu Beginn des 21. Jahrhunderts mehr und mehr zu. Es wird inzwischen
gefordert, die Homöopathie aus der Approbationsordnung für Ärzte zu streichen
und keine Erstattung der Kosten für homöopathische Arzneimittel durch
Krankenkassen mehr zuzulassen, da es sich um Humbug und Scharlatanerie handele.
Die Homöopathie ist damit zu einem brandheißen Thema und Politikum geworden.
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